Umstrittene Abschiebung - US-Senator reist nach El Salvador |
16.04.2025 18:16:00 |
WASHINGTON/SAN SALVADOR (dpa-AFX) - Der US-Senator Chris Van Hollen
will sich in El Salvador persönlich für die Rückkehr eines Mannes
einsetzen, der aus den USA versehentlich in ein berüchtigtes
Gefängnis des mittelamerikanischen Landes abgeschoben wurde. Er
wolle sowohl der US-Regierung unter Präsident Donald Trump als auch
der salvadorianischen Regierung klarmachen, dass man weiterhin für
eine Rückführung von Kilmar Abrego Garcia kämpfen werde, sagte der
Demokrat in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video, das
ihn am Flughafen zeigt.
Van Hollen kündigte an, sich vor Ort mit Vertretern der
salvadorianischen Regierung treffen zu wollen. Er hoffe zudem, den
29-Jährigen persönlich sehen zu können - "und zu erfahren, wie sein
Zustand ist".
Juristisches Tauziehen geht weiter
Abrego Garcia stammt aus El Salvador und war US-Medien zufolge 2012
auf der Flucht vor Bandengewalt in die Vereinigten Staaten
eingereist. Obwohl sein Asylantrag 2019 abgelehnt wurde, erhielt er
Schutz vor Abschiebung wegen drohender Verfolgung. Mitte März dieses
Jahres wurde er dennoch im Bundesstaat Maryland - den Van Hollen im
Senat vertritt - festgenommen und wenig später abgeschoben.
Die US-Regierung sprach zunächst von einem "administrativen Fehler",
hielt aber an dem Vorwurf fest, Abrego Garcia sei Mitglied der
berüchtigten Bande MS-13 - was dieser bestreitet.
Die US-Regierung wurde vom Obersten Gerichtshof angehalten, seine
Rückführung zu unterstützen, hat bislang jedoch keine Schritte dafür
eingeleitet. Sie interpretiert das Urteil anders. Bei einem Besuch
in Washington lehnte auch der salvadorianische Präsident Nayib
Bukele eine Rückführung ab. US-Justizministerin Pam Bondi stellte
klar: "Er kommt nicht zurück in unser Land. Präsident Bukele hat
klargemacht, dass er ihn nicht zurückschickt. Damit ist das Thema
durch."
Der Fall wird derzeit vor einem Bundesgericht weiterverhandelt.
Kritiker wie Van Hollen werfen der Trump-Regierung vor, sich über
richterliche Anordnungen hinwegzusetzen.
Van Hollen: "Ein kurzer Weg in die Tyrannei"
"Der Oberste Gerichtshof hat einstimmig entschieden, dass er illegal
aus dem Land gebracht (...) wurde", sagte der Senator. "Hier geht es
um Rechtsstaatlichkeit. Schurken beginnen damit, dass sie sich die
Schwächsten aussuchen. Aber wenn wir die Rechtsstaatlichkeit in den
Vereinigten Staaten abschaffen, ist es ein kurzer Weg in die
Tyrannei."
Die US-Regierung hat damit begonnen, Migranten - insbesondere aus
Venezuela -, die sie als kriminell einstuft, in das Mega-Gefängnis
Cecot in El Salvador abzuschieben. Dafür zahlt sie eine
Millionensumme an das mittelamerikanische Land. Die Rechtmäßigkeit
dieser Transfers ist umstritten. Trump hat zuletzt laut darüber
nachgedacht, künftig auch US-Staatsbürger dorthin überstellen zu
lassen - sofern dies rechtlich zulässig ist./gei/DP/men
AXC0229 2025-04-16/18:16
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Autor: - dpa-AFX
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