WOCHENAUSBLICK: Dax flirtet wieder mit Rekordhoch |
02.05.2025 15:39:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Erholung am deutschen Aktienmarkt könnte
auch in der neuen Woche weitergehen. Weder die Turbulenzen um den
weltweiten Zollkonflikt noch die laufende Quartalsberichtssaison
scheinen den Dax aus dem Tritt zu bringen. Nach der
von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Zoll-Lawine Anfang April
hat der Index den rund 18-prozentigen Kurseinbruch in einer
V-förmigen Erholung mittlerweile überkompensiert und strebt wieder
in Richtung Rekordhoch, das Mitte März bei 23.476 Punkten erreicht
worden war.
"Auch wenn deshalb viel für eine größere Verschnaufpause spricht,
allein das Warten und Hoffen derjenigen, die noch Anlagebedarf
sehen, wird nicht ausreichen. Im Gegenteil: Bei vielen, die an den
tiefroten Tagen im April in Panik verkauft haben, klafft nun eben
jene Renditelücke von bis zu 20 Prozent, würden sie heute wieder
einsteigen. Auf der anderen Seite könnte sie die Angst, weitere
Kursgewinne zu verpassen, früher oder später in den Markt zwingen
und die Kurse weiter nach oben treiben", bemerkte
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.
Der Experte verwies auf einen weiteren positiven Aspekt: "Quer durch
alle Anlageklassen ist die Erleichterung darüber zu spüren, dass in
Peking jetzt auch 'die Türen offenstehen' für ein Zollabkommen mit
den USA. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, wann die 145
beziehungsweise 125 Prozent Zoll ganz vom Tisch sind. Am Ende
sollten zwar sehr viel niedrigere, aber immer noch leicht höhere
Zölle als zuvor stehen, aber die Planungssicherheit der Unternehmen
wäre wieder gegeben."
"Zudem könnten in den kommenden Tagen und Wochen weitere positive
Nachrichten über Handelsabkommen mit anderen Ländern folgen, die den
Markt kurzfristig stützen und das Stimmungstief im April vergessen
lassen", betonte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Er verwies
zudem darauf, dass vor allem internationale Investoren vermehrt
Interesse an deutschen Werten zeigen, nicht zuletzt wegen der
angekündigten milliardenschweren Investitionen in die Bereiche
Energie, Infrastruktur und Verteidigung.
Unterdessen ist in der neuen Woche die Unternehmensberichtssaison
weiter in vollem Gange. Allein aus dem Dax und dem MDax dürften fast
drei Dutzend Unternehmen über ihre jüngste Geschäftsentwicklung
informieren. Den Auftakt am Dienstag machen Rational ,
Zalando , Teamviewer , Evotec
, Fresenius Medical Care , Covestro
, Redcare Pharmacy , Hugo Boss
, Scout24 , Continental
und MTU .
Ihnen folgen am Mittwoch Fresenius , Siemens
Healthineers , Vonovia , BMW
, Hensoldt , Auto1 und
Jungheinrich . Am Donnerstag geht es weiter mit Knorr
Bremse , Ströer , Siemens Energy
, Aurubis , Hella ,
Heidelberg Materials , Infineon , Henkel
, Gea , Rheinmetall und
Puma . Am Freitag kommen noch Commerzbank
, Krones und Bechtle .
Ansonsten sollten sich in der neuen Woche die Blicke auf die Sitzung
der US-Notenbank (Fed) am Mittwoch richten. Nach den soliden
Arbeitsmarktdaten für April steht die Fed nicht unter Druck, die
Geldpolitik schnell lockern.
"Donald Trump dürfte das wohl weitere Zögern der Fed mit der
nächsten Leitzinssenkung nicht gefallen", sagte Robert Greil,
Chefstratege von Merck Finck. Er rechnet frühestens bei der
übernächsten Sitzung im Juni - eher noch eine später - mit einer
Lockerung der Zinszügel. "Die Fed will im gegenwärtig unsicheren
Umfeld hinsichtlich der US-Importzölle und ihrer Folgen auf die
Inflation erst mehr Klarheit", glaubt der Experte. Am kommenden
Donnerstag entscheidet auch noch die Bank of England über die
weitere Zinsentwicklung.
Aus konjunktureller Sicht dürfte am Montag in den USA der
ISM-Einkaufsmanagerbericht für den Dienstleistungssektor im April
von besonderem Interesse sein. Am Dienstag werden für Deutschland
und die Eurozone die zweiten Schätzungen für die
Einkaufsmanagerindizes für April veröffentlicht. Am selben Tag
warten Anleger auf die EU-Produzentenpreise und die
US-Handelsbilanz, jeweils für den Mona März. Am Mittwoch stehen die
Auftragseingänge der deutschen Industrie (März) auf der Agenda. Für
Donnerstag ist die deutsche Industrieproduktion (März)
angekündigt./edh/la
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008
AXC0133 2025-05-02/15:39
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