ROUNDUP: Evotec startet mit Umsatzrückgang ins Jahr - Aktie verliert deutlich |
06.05.2025 10:52:00 |
HAMBURG (dpa-AFX) - Der Pharmawirkstoffforscher und -entwickler
Evotec hat einen schwächeren Jahresauftakt
verzeichnet. Der Umsatz ging in den ersten drei Monaten leicht und
das operative Ergebnis deutlich zurück. Derweil geht das Unternehmen
davon aus, dass sich die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich Zöllen
und Forschungsförderung durch die US-Regierung nur unwesentlich auf
Evotecs Ausblick auswirken werden. Die Ziele für 2025 und seine
Mittelfristprognose bis 2028 bekräftigte Konzernchef Christian
Wojczewski am Dienstag in Hamburg. Die Aktie verlor im frühen Handel
um bis zu fast zehn Prozent. Zuletzt konnte das Papier den Verlust
etwas begrenzen, gehörte aber mit einem Abschlag von fünf Prozent
immer noch zu den schwächsten MDax-Titeln.
Im ersten Quartal sank der Umsatz im Jahresvergleich um vier Prozent
auf 200 Millionen Euro. Dies war vor allem auf geringere Erlöse im
Geschäftssegment Wirkstoffforschung & Präklinische Entwicklung
(Shared R&D) zurückzuführen. Beim operativen Ergebnis lief es für
das Unternehmen noch schlechter. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) brach wegen höherer
Vertriebs- und Verwaltungskosten um rund 60 Prozent auf 3,1
Millionen Euro ein.
Hier machten sich insbesondere die Kosten für den Anlauf der
Produktion bei der US-Tochter Just-Evotec Biologics bemerkbar, die
in den vergangenen Jahren zwei neue Standorte für die Biologika-
Herstellung errichtet hatte. Unter dem Strich weitete sich der
Verlust von knapp 21 Millionen Euro im Vorjahr auf rund 32 Millionen
Euro aus.
Erst jüngst hat Evotec angekündigt, sich neu auszurichten. Das
Unternehmen will sich künftig auf hochwertige Dienstleistungen und
Therapiegebiete konzentrieren und das Projekt-Portfolio um etwa 30
Prozent reduzieren. Dabei wollen die Hamburger vermehrt auf
Automation und künstliche Intelligenz setzen. Aus Beteiligungen
möchte Evotec aussteigen und sich künftig auf die zwei Säulen
Wirkstoffforschung & Präklinische Entwicklung sowie den
Biologika-Bereich Just - Evotec Biologics konzentrieren. Bis 2028
sollen so zusätzlich zum laufenden Kostenprogramm weitere mehr als
50 Millionen Euro gespart werden.
Das Wachstum will Evotec dabei nach einer enttäuschenden Entwicklung
im vergangenen Jahr wieder beschleunigen. Zwischen 2024 und 2028
strebt Evotec ein durchschnittliches jährliches Umsatzplus von acht
bis 12 Prozent an. Die Marge gemessen am um Sondereffekte
bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda)
soll mehr als 20 Prozent erreichen. 2025 soll der Umsatz um rund
fünf bis etwa zehn Prozent auf 840 bis 880 Millionen Euro zulegen.
Das bereinigte operative Ergebnis soll sich auf 30 bis 50 Millionen
Euro verbessern.
Konzernchef Christian Wojczewski hatte Evotec im vergangenen Jahr
nach einer enttäuschenden Entwicklung bereits ein Sofortprogramm
verpasst. In diesem Sinne verkündete der Konzern den Verkauf eines
Produktionsstandortes im westfälischen Halle. Auch steigen die
Hanseaten aus dem Bereich der Gentherapien aus und schließen
Standorte in Frankreich und Österreich. Zudem sollen unter anderem
der Einkauf optimiert und Flächen durch die Kündigung von
Mietverträgen verringert werden.
Das Forschungsunternehmen hatte Ende April vergangenen Jahres eine
Neuausrichtung angekündigt, nachdem der vorherige Vorstandschef
Werner Lahntaler zu Jahresbeginn 2024 überraschend das Handtuch
geworfen hatte. Der Abgang hatte am Markt panikartige Aktienverkäufe
ausgelöst, von denen sich das Papier bis heute kaum erholt hat.
Mit rund sieben Euro liegt der Kurs zwar deutlich über dem
Mehrjahrestief von etwas mehr als fünf Euro, auf das die Aktie im
Zuge der Zollkapriolen des US-Präsidenten Donald Trump vor rund
einem Monat gefallen war. Vom Zwischenhoch bei etwas mehr als 45
Euro im September 2021 ist das Papier allerdings meilenweit
entfernt. Mit einem Börsenwert von gerade mal noch 1,3 Milliarden
Euro gehört Evotec zu den Leichtgewichten im MDax./mne/tav/zb
ISIN DE0005664809
AXC0144 2025-05-06/10:52
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Autor: - dpa-AFX
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