ROUNDUP/Dank Einsparungen: Dialysepezialist FMC überrascht zum Jahresstart |
06.05.2025 10:55:00 |
BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Sein Sparprogramm hat dem
Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) zum
Jahresstart überraschend viel Gewinn beschert. Konzernchefin Helen
Giza sieht sich auf Kurs zu ihren Jahreszielen. "Wir erwarten auch
weiterhin im Laufe des Jahres operative und finanzielle
Verbesserungen in beiden Segmenten, die sich in einem deutlichen
Ergebnis- und Margenwachstum niederschlagen werden", sagte die
Managerin laut einer Mitteilung vom Dienstag in Bad Homburg. An der
Börse legte die Aktie zuletzt auf den vorderen Dax-Plätzen um mehr
als fünf Prozent zu.
Damit setzten die Papiere ihren guten Lauf fort. Zunächst noch
verhalten in den Handel gestartet, entwickelte der Anteilsschein
sich am Vormittag zum besten Dax -Wert. Binnen zehn
Handelstagen steuern sie auf den neunten Gewinntag zu. Mit 48,80
Euro erreichten sie in der Spitze ein Hoch seit Sommer 2023. Bisher
stammte dieses mit 48,31 Euro aus dem Januar.
Gegenwind bescherte dem Konzern in den ersten drei Monaten jedoch
noch eine schwere Grippesaison in den USA, die zu Ausfällen führte -
die Gesamtzahl der Behandlungen stagnierte in der Folge auf
Vorjahresniveau. FMC-Lenkerin Giza bekräftigte jedoch ihre frühere
Einschätzung, dass sich das organische Behandlungswachstum in den
USA im Laufe des Jahres beschleunigen und auf mehr als 0,5 Prozent
steigen dürfte. Der Dialyseanbieter leidet auf seinem wichtigsten
Markt schon länger unter einem mauen Behandlungswachstum, auch im
vergangenen Jahr waren in den USA noch viele Blutwäschepatienten an
und mit Corona gestorben.
Im ersten Quartal 2025 profitierte FMC wiederum im US-Geschäft mit
Gesundheitsdienstleistungen von gestiegenen Erstattungssätzen und
einem günstigen Kostenträger-Mix. Auch machte das
Dialyse-Unternehmen dort mehr lukratives Geschäft mit sogenannten
wertbasierten Leistungen. Dem standen im internationalen
Dienstleistungsgeschäft deutliche Umsatzeinbußen im Zuge von
Veräußerungen entgegen. Im Produktgeschäft zogen die Erlöse volumen-
und preisbedingt an. Konzernweit kletterte der Umsatz somit um drei
Prozent auf knapp 4,9 Milliarden Euro, wobei sich auch
Wechselkurseffekte positiv auswirkten - währungsbereinigt hätte das
Plus bei einem Prozent gelegen. Im Gesamtjahr erwartet FMC
wechselkursbereinigt weiterhin einen Umsatzzuwachs im niedrigen
einstelligen Prozentbereich.
Das um Währungs- und Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis
erhöhte sich von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahr um 13
Prozent auf 457 Millionen Euro, wie die Fresenius-Beteiligung weiter
mitteilte. Inklusive aller Effekte verbesserte sich der Wert sogar
um gut ein Drittel. Der bestätigten Prognose zufolge soll dieser
Wert auf Jahressicht im hohen Zehner- bis hohen
Zwanziger-Prozentbereich klettern. Unter dem Strich konnte FMC im
vergangenen Quartal den auf die Aktionäre entfallenden Gewinn mit
151 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Analysten hatten mit weniger
gerechnet.
Neben positiven Preiseffekten wirkte sich den Angaben zufolge vor
allem das Sparprogramm günstig auf die Ergebnisse aus. Giza hatte
das dreijährige Maßnahmenpaket 2023 eingeläutet, nachdem FMC zuvor
in Folge der Corona-Pandemie und durch hausgemachte Probleme in die
Krise geschlittert war. FMC ordnete im Rahmen des Umbaus die
Strukturen im Unternehmen neu, stellte Arbeitsabläufe, Netzwerke und
Logistik effizienter auf und verkaufte unrentable Kliniken und
Randbereiche. Auch Tausende Stellen fielen weg.
Erst vor wenigen Monaten hatte Giza ihr Einsparziel weiter erhöht,
bis Jahresende soll das Programm nachhaltige Kostensenkungen von
insgesamt 750 Millionen Euro bringen. Im vergangenen Quartal hätten
sich die Einsparungen auf 68 Millionen Euro belaufen. Sein Portfolio
optimiert FMC auch weiterhin: So hatte der Konzern zuletzt etwa die
Trennung von Teilen des US-Labordienstleisters Spectra Laboratories
und vom Klinikgeschäft in Malaysia angekündigt.
Experten wie JPMorgan-Analyst David Adlington warten nun bereits mit
Spannung auf den Kapitalmarkttag im Juni. Dann werde FMC vermutlich
weitere Kostensenkungen verkünden und seine mittelfristigen
Margenambitionen präsentieren, schrieb er in einer ersten Reaktion
auf die aktuellen Quartalszahlen, diese seien wie von ihm erwartet
ausgefallen.
FMC ist seit der Entflechtung von der früheren Mutter Fresenius im
November 2023 eigenständig und wird beim Bad Homburger Klinik- und
Arzneimittelkonzern nur noch als Finanzbeteiligung geführt. Im März
reduzierte Fresenius seinen Anteil von bisher 32,2 Prozent durch
einen Aktienverkauf auf zunächst 28,6 Prozent. Der Anteil wird durch
eine ebenfalls bei institutionellen Investoren platzierte
Umtauschanleihe bei deren Fälligkeit im Jahr 2028 weiter sinken. Mit
mindestens 25 Prozent plus einer Aktie will Fresenius nach
bisherigen Aussagen aber weiterhin größter FMC-Anteilseigner
bleiben./tav/mne/mis
ISIN DE0005785802 DE0005785604
AXC0147 2025-05-06/10:55
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Autor: - dpa-AFX
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