Carl Zeiss Meditec setzt auf China-Belebung - Unsicherheit bleibt |
13.05.2025 14:56:00 |
JENA (dpa-AFX) - Der Jenaer Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss
Meditec sieht sich trotz eines Ergebnisrückgangs im
ersten Halbjahr auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Der operative
Gewinn soll 2025 mindestens stabil bis leicht höher ausfallen und
der Umsatz leicht zulegen. Als positives Signal wertete der
scheidende Konzernchef Markus Weber am Dienstag zur Vorlage
endgültiger Zahlen die jüngste Belebung im wichtigen China-Geschäft.
Doch die Unsicherheiten rund um die US-Handelszölle sowie
Währungssicherheiten überschatten nach Einschätzung des Managements
derzeit noch den Ausblick.
Zu den konkreten Auswirkungen auf den Augenheilkunde-Spezialisten
durch die Zölle wollte sich Weber und sein Finanzvorstand angesichts
der extrem volatilen Situation zunächst nicht näher äußern. "Man
weiß ja kaum noch, was am nächsten Tag passiert", sagte der
Noch-Konzernchef. Man sei deshalb gut beraten, zunächst die weitere
Entwicklung in der Zoll-Diskussion abzuwarten, ergänzte
Finanzmanager Justus Felix Wehmer. Für Carl Zeiss Meditec wirklich
entscheidend werde in der Zollfrage sein, "ob am Ende die EU und die
USA zu einer Einigung kommen".
Gewisse Vorzieheffekte im Vorfeld der im April von US-Präsident
Donald Trump am sogenannten "Liberation Day" (Befreiungstag) groß
angekündigten Zölle wollte Wehmer daher nicht ausschließen. So war
der Auftragseingang im ersten Geschäftshalbjahr, das bei dem
ostdeutschen Unternehmen bis Ende März läuft, um ein Drittel
geklettert. Dazu habe auch die Übernahme des niederländischen
Netzhautspezialisten DORC beigetragen, aber nicht nur. "Ohne sie
liegt das Auftragsplus immer noch bei mehr als 20 Prozent", sagte
Konzernlenker Weber.
Dank der Übernahme überschritt das Unternehmen in den ersten sechs
Geschäftsmonaten die Umsatzschwelle von einer Milliarde Euro. Die
Erlöse seien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 11 Prozent
auf 1,05 Milliarden Euro gestiegen. Gut hätten sich die Märkte in
Deutschland, Großbritannien und Spanien entwickelt, hieß es vom
Vorstand, in den USA und Teilen Asiens gebe es eine Erholung. "Wir
haben neue Produkte im Markt. Die Margen stabilisieren sich", so
Weber.
Zugleich drückte die große Übernahme auf den Gewinn. Das Ergebnis
vor Zinsen und Steuern (Ebit) verringerte sich im Halbjahr von zuvor
108,0 Millionen auf 99,1 Millionen Euro. Unter dem Strich entfiel
auf die Aktionäre ein Gewinn von 61 Millionen Euro, nachdem im
Vorjahr noch knapp 84 Millionen Euro erzielt worden waren.
Das im MDax notierte Unternehmen hatte kürzlich einen
Führungswechsel angekündigt. Weber, der nach eigenen Angaben etwa 22
Jahre in verschiedenen Funktionen bei Carl Zeiss gearbeitet hat,
wird auf eigenen Wunsch ausscheiden. "Es war eine superschöne Zeit
bei Zeiss." Zu seinen beruflichen Plänen wollte er sich nicht
äußern.
Sein Nachfolger soll von Juni an Maximilian Foerst werden, der
derzeit das China-Geschäft von Zeiss Meditec verantwortet. Dieses
hatte dem Konzern längere Zeit wegen einer Nachfrageschwäche
Probleme gemacht. Im zweiten Geschäftsquartal aber hellte sich dort
die Lage auf: Die Nachfrage nach Verbrauchsmaterialien für die
Refraktive Chirurgie belebte sich, wie der Konzern bereits zur
Vorlage von Eckdaten Mitte April mitgeteilt hatte.
Der Medizintechnik-Anbieter ist auf Laser, OP-Mikroskope, Geräte
sowie künstliche Linsen zur Behandlung von Augenerkrankungen
spezialisiert. Beschäftigt werden mehr als 5.700 Arbeitnehmer im In-
und Ausland, davon etwa 2.500 in Deutschland./tav/rot/mne/he
ISIN DE0005313704
AXC0217 2025-05-13/14:56
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Autor: - dpa-AFX
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