WOCHENAUSBLICK: Nach der Rekordjagd drohen im Dax Kursschwankungen |
16.05.2025 15:25:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax könnte sich auch in der
neuen Woche auf Rekordniveau bewegen. Dem deutschen Leitindex drohen
aber nach 20 Prozent Jahresplus zunächst größere Kursschwankungen.
Die Investoren müssten bei hoher Marktdynamik immer wieder zusehen,
nicht den Anschluss zu verlieren, kommentierte Marktbeobachter
Andreas Lipkow. Der Handelsmonat Mai sei dieses Jahr besonders
volatil und stelle die Anleger vor einige Herausforderungen. In der
neuen Woche dürfte der Fokus neben dem weltweiten Zollstreit und den
Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg vor allem auf Konjunkturdaten
wie dem Ifo-Geschäftsklima liegen.
Die Stimmung an der Börse sei "freundlich, aber nicht sorglos",
schrieben die Experten von Index-Radar. Mittlerweile seien die
Bewertungen insbesondere im Dax ambitioniert. In den aktuellen
Kursen sei bereits ein Szenario robusten globalen Wachstums
eingepreist - inklusive baldiger Zollkompromisse, solider
Unternehmenszahlen und einer weiter fallenden Inflation. "Die Luft
nach oben wird damit dünner", resümierten die Fachleute. Für
Enttäuschungen bleibe daher wenig Spielraum.
Risiken birgt zum Beispiel der globale Handelskonflikt. Zuletzt
hatten die USA und China ihre gegenseitigen Einfuhrzölle zwar
erheblich gesenkt. Eine finale Einigung gebe es allerdings noch
nicht, betonte Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank. "Das
rettende Ufer wurde noch nicht erreicht." Daher sei nach den
rasanten Kursgewinnen mit vorübergehenden Rücksetzern zu rechnen -
was aus Sicht von Halver aber gesund sei. Die USA und China wollen
Details zu ihrer "Zollpause" innerhalb von 90 Tagen klären.
Darüber hinaus ist die Woche maßgeblich von Konjunkturdaten geprägt.
"In Europa dürften sich sowohl das Verbrauchervertrauen, die
Einkaufsmanagerindizes als auch das deutsche Ifo-Geschäftsklima für
Mai leicht aufhellen", erwartet Robert Greil, Chefstratege der
Privatbank Merck Finck. Auch wenn etwas mehr Zuversicht aufkeime,
dürften die Wirtschaftsdaten in den kommenden Wochen und Monaten
wegen der Zollunsicherheit aber weniger Grund zur Freude bereiten,
warnte Greil.
Simon Azarbayjani von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba)
verwies darauf, dass sich bereits der fünfte Anstieg des
Ifo-Geschäftsklimas in Folge abzeichnet: "Im Normalfall wäre dies
ein Signal für einen konjunkturellen Aufschwung. In den aktuellen
Zeiten großer Unsicherheit könnte der Optimismus jedoch verfrüht
sein."
Die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland dürften dagegen nur
leicht steigen und damit sowohl im Industrie- als auch im
Dienstleistungssektor unterhalb der Expansionsschwelle bleiben,
schrieben die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die
Veröffentlichung dieser Daten steht, wie auch der Ifo-Index, am
Donnerstag an.
Die Flut an Quartalszahlen der Unternehmen ist bis auf ein paar
Nachzügler unter den Nebenwerten vorbei. "Die Unternehmenschefs
werden zwar nicht müde, auf Wachstumsrisiken hinzuweisen,
präsentieren ihren Anlegern aber zeitgleich starke Bilanzen", fasste
Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets die Berichtssaison
zusammen. Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater betonte, dass rund
zwei Drittel der Dax-Konzerne mit positiven Gewinnüberraschungen
aufgewartet hätten. Dies sei vor allem angesichts der anhaltenden
Schwäche des Autosektors bemerkenswert.
Auch die Chemiebranche steckt weiter in der Krise. Schon vor dem
Start des weltweiten Zollstreits hatte der Verband der Chemischen
Industrie (VCI) fürs laufende Jahr eine stagnierende Produktion und
leicht sinkende Umsätze in Aussicht gestellt. Am Dienstag bilanziert
der Verband das erste Quartal und könnte die Prognose für 2025 wegen
der Zollunsicherheit anpassen./niw/ag/la/he
--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008
AXC0182 2025-05-16/15:25
|
Autor: - dpa-AFX
|
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 23.997,48 | 64,25 | 0,27% |
TecDax | 3.846,85 | -5,17 | -0,13% |
MDAX | 30.594,39 | -103,16 | -0,34% |
Dow Jones (EOD) | 42.270,07 | 54,34 | 0,13% |
Nasdaq 100 | 21.340,99 | -22,96 | -0,11% |
S & P 500 (EOD) | 5.911,69 | -0,48 | -0,01% |
SMI | 12.227,08 | 40,34 | 0,33% |
|
EUR/US$ | 1,1350 | -0,00 | -0,14% |
EUR/Yen | 163,4440 | -0,46 | -0,28% |
EUR/CHF | 0,9340 | -0,00 | -0,15% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8432 | 0,00 | 0,09% |
Yen/US$ | 0,0069 | 0,00 | -0,20% |
CHF/US$ | 1,2154 | -0,00 | -0,09% |
|
baha Brent Indication | 63,18 | -0,51 | -0,81% |
Gold | 3.277,11 | -36,76 | -1,11% |
Silber | 33,09 | -0,32 | -0,94% |
Platin | 1.071,11 | -20,48 | -1,88% |
|
|
|