KTM-Rettung: Bajaj soll Mehrheit übernehmen / Stellt Mittel für KTM-Rettung zur Verfügung - Stefan Pierer scheidet aus Vorstand der Mutter Pierer Mobility aus |
22.05.2025 08:58:00 |
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Ergänzungen zu Eigentümerstruktur, Produktionsstart am 28. Juli
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Der KTM-Miteigentümer Bajaj Auto
International Holdings B.V. stellt die erforderlichen Mittel zur
Verfügung, um die Quote an die Gläubiger des insolventen
Motorradherstellers zu bezahlen und einen Konkurs der KTM AG und
ihrer Töchter KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs
GmbH abzuwenden. Das bestätigte das Unternehmen Donnerstagfrüh
offiziell via Aussendung. Im Gegenzug wird Bajaj die Mehrheit an
Pierer Mobility übernehmen, Stefan Pierer scheidet aus.
Bajaj gewährt der KTM demnach ein Darlehen in der Höhe von 450
Mio. Euro, weitere 150 Mio. Euro kommen von der Mutter Pierer
Mobility. Zur Finanzierung der Quote im Rahmen der drei
Restrukturierungspläne sind 525 Mio. Euro erforderlich, hinzu kommen
noch Gerichtskosten etc.
Bajaj will 100-Prozent-Mehrheit an Pierer Bajaj übernehmen
Bajaj wird - vorbehaltlich der regulatorischen Genehmigungen -
die 100-Prozent-Mehrheit an der Pierer Bajaj übernehmen. Dieses
Gemeinschaftsunternehmen von Stefan Pierer und den Indern hält
derzeit 74,18 Prozent der KTM-Mutter Pierer-Mobility. An der Pierer
Bajaj wiederum sind derzeit Stefan Pierers Pierer Industrie AG zu
50,1 Prozent und die Bajaj Auto International Holdings B.V. in den
Niederlanden zu 49,9 Prozent beteiligt. Künftig hätte nun Bajaj das
Sagen. Die Pierer Mobility AG habe eine Garantievereinbarung sowie
einen Aktienverpfändungsvertrag mit der niederländischen Bajaj Auto
International Holdings B.V. geschlossen, hieß es in einer
Ad-hoc-Mitteilung am Mittwoch.
"Heute haben wir die Chance bekommen, die Geschichte von KTM
fortzuschreiben", so KTM-CEO Gottfried Neumeister in einer
Stellungnahme. Die bestehenden Standorte, insbesondere das Stammwerk
in Mattighofen/Munderfing, bleiben "die Basis für unseren
zukünftigen Erfolg", so der Vorstandschef. Er empfinde "tiefe
Dankbarkeit und Demut" gegenüber allen, die "diese neue, zweite
Chance" mitermöglicht hätten. Explizit bedankte sich der CEO auch
bei Stefan Pierer, der "den Grundstein für eine der bekanntesten
Motorradmarken der Welt gelegt" habe.
Pierer scheidet aus Vorstand der Pierer Mobility aus
Der langjährige KTM-Chef Stefan Pierer scheidet nach Abschluss
des Sanierungsverfahrens im Juni aus dem Vorstand der Mutter Pierer
Mobility aus. Der Aufsichtsrat beruft Verena
Schneglberger-Grossmann, die seit November 2015 für die Gruppe tätig
ist, als neues Mitglied in den Vorstand, wo sie CEO Gottfried
Neumeister unterstützt.
Bereits in der Nacht auf Dienstag hatte das Unternehmen
bestätigt, dass es Finanzierungszusagen zur Erfüllung der
30-Prozent-Barquote im Insolvenzverfahren erhalten habe. Mit den
Details hielt man sich aufgrund des laufenden Signing-Prozesses noch
bedeckt, es galt aber als sicher, dass der Geldgeber der indische
Miteigentümer Bajaj ist, der über die Pierer Bajaj AG an Pierer
Mobility beteiligt ist. Die Nachricht hatte für Erleichterung im
Innviertel und für ein Plus beim Aktienkurs von Pierer Mobility
gesorgt.
Deadline für Quote am Freitag
Ende November 2024 war KTM insolvent geworden und beantragte ein
Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. 1.250 Lieferanten und
Banken sowie 2.600 Dienstnehmer meldeten Forderungen in der Höhe von
rund 2,2 Mrd. Euro an. Der am 25. Februar von den Gläubigern
mehrheitlich angenommene Sanierungsplan sieht eine Barquote von 30
Prozent vor. Das Geld - rund 600 Mio. Euro - muss demnach bis 23.
Mai um 24 Uhr bei Sanierungsverwalter Peter Vogl erlegt sein,
ansonsten wäre ein Konkurs unausweichlich.
Um dieses Geld aufzubringen, war ein Investor nötig. Bereits im
Dezember hatte die KTM-Mutter Pierer Mobility die US-Investmentbank
Citigroup mit einem Suchprozess beauftragt. Bajaj war dabei immer
eine Option. Das indische Familienimperium schoss nach der Insolvenz
bereits mehrfach Geld zu, um Neustart und Fortführung des Werks, das
von 13. Dezember bis 17. März stillgestanden war, abzusichern. Mit
Anfang Mai wurde die Produktion allerdings erneut heruntergefahren,
weil die Lieferketten unter der Insolvenz gelitten hatten und man
keine Bauteile mehr hatte. Am 28. Juli soll die Produktion wieder
hochgefahren werden.
ver/cgh/ker
ISIN AT0000KTMI02 AT0000820659
WEB www.pierermobility.com
https://www.pierermobility.com/
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Autor: - APA/ver/cgh/ker
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