KTM-Rettung: Standorte und Jobs sollen erhalten bleiben / Bajaj soll Mehrheit an KTM-Mutter Pierer Mobility übernehmen und stellt Mittel für KTM-Rettung zur Verfügung - Stefan Pierer scheidet aus Vorstand der Pierer Mobility aus |
22.05.2025 11:32:00 |
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Neufassung, durchgehend mit Ergänzungen
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Der insolvente Motorradhersteller KTM
ist gerettet. Miteigentümer Bajaj stellt die erforderlichen Mittel
zur Verfügung, um die Quote an die Gläubiger der KTM AG und ihrer
Töchter KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH
zu bezahlen. Das bestätigte das Unternehmen Donnerstagfrüh offiziell
via Aussendung. Im Gegenzug wird Bajaj die Mehrheit an Pierer
Mobility übernehmen, Stefan Pierer scheidet aus. Arbeitsplätze und
Werke im Innviertel sollen erhalten bleiben.
Die Bajaj Auto International Holdings B.V. - eine niederländische
Tochter des indischen Familienimperiums Bajaj - gewährt der KTM
demnach ein Darlehen in der Höhe von 450 Mio. Euro, weitere 150 Mio.
Euro kommen von der KTM-Mutter Pierer Mobility. Zur Finanzierung der
Quote im Rahmen der drei Restrukturierungspläne sind 525 Mio. Euro
erforderlich, hinzu kommen noch Gerichtskosten etc. Bajaj hat im
Zuge des Sanierungsverfahrens bereits mehrmals Geld zugeschossen, um
das Werk zu erhalten, insgesamt 200 Mio. Euro.
Bajaj will 100-Prozent-Mehrheit an Pierer Bajaj übernehmen
Bajaj wird - vorbehaltlich der regulatorischen Genehmigungen -
die 100-Prozent-Mehrheit an der Pierer Bajaj übernehmen. Dieses
Gemeinschaftsunternehmen von Stefan Pierer und den
Indern/Niederländern hält derzeit 74,18 Prozent der KTM-Mutter
Pierer-Mobility. An der Pierer Bajaj wiederum sind derzeit Stefan
Pierers Pierer Industrie AG zu 50,1 Prozent und die Bajaj Auto
International Holdings B.V. zu 49,9 Prozent beteiligt. Die Pierer
Mobility AG habe eine Garantievereinbarung sowie einen
Aktienverpfändungsvertrag mit der niederländischen Bajaj Auto
International Holdings B.V. geschlossen, hieß es in einer
Ad-hoc-Mitteilung am Mittwoch. Künftig hätte damit nun wohl Bajaj
bei KTM das Sagen.
"Heute haben wir die Chance bekommen, die Geschichte von KTM
fortzuschreiben", so KTM-CEO Gottfried Neumeister in einer
Stellungnahme. Die bestehenden Standorte, insbesondere das Stammwerk
in Mattighofen/Munderfing, bleiben "die Basis für unseren
zukünftigen Erfolg", so der Vorstandschef. Er empfinde "tiefe
Dankbarkeit und Demut" gegenüber allen, die "diese neue, zweite
Chance" mitermöglicht hätten. Explizit bedankte sich der CEO auch
bei Stefan Pierer, der "den Grundstein für eine der bekanntesten
Motorradmarken der Welt gelegt" habe.
Pierer scheidet aus Vorstand der Pierer Mobility aus
Der langjährige KTM-Chef Stefan Pierer scheidet nach Abschluss
des Sanierungsverfahrens im Juni aus dem Vorstand der Mutter Pierer
Mobility aus. Der Aufsichtsrat beruft Verena
Schneglberger-Grossmann, die seit November 2015 für die Gruppe tätig
ist, als neues Mitglied in den Vorstand, wo sie CEO Gottfried
Neumeister unterstützt. Wenn Bajaj das Gemeinschaftsunternehmen
Pierer Bajaj zur Gänze übernimmt, ist der Ex-Chef aber auch als
Eigentümer (fast) Geschichte. Er wäre dann nur mehr mit 0,09 Prozent
über seine Pierer Konzerngesellschaft an der Pierer Mobility
beteiligt.
Deadline für Quote am Freitag
Ende November 2024 war KTM insolvent geworden und beantragte ein
Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. 1.250 Lieferanten und
Banken sowie 2.600 Dienstnehmer meldeten Forderungen in der Höhe von
rund 2,2 Mrd. Euro an. Der am 25. Februar von den Gläubigern
mehrheitlich angenommene Sanierungsplan sieht eine Barquote von 30
Prozent vor. Das Geld muss demnach bis 23. Mai um 24 Uhr bei
Sanierungsverwalter Peter Vogl erlegt sein, ansonsten wäre ein
Konkurs unausweichlich. Um das Geld aufzubringen, war ein Investor
nötig. Bereits im Dezember hatte die KTM-Mutter Pierer Mobility die
US-Investmentbank Citigroup mit einem Suchprozess beauftragt. Bajaj
war dabei immer eine Option.
Die Produktion von KTM war Anfang Mai heruntergefahren worden,
weil die Lieferketten unter der Insolvenz gelitten hatten und man
keine Bauteile mehr hatte. Am 28. Juli soll die Produktion in vollem
Umfang wieder hochgefahren werden.
(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0726-25, 88 x 120 mm)
ver/cgh/ker
ISIN AT0000KTMI02 AT0000820659
WEB www.pierermobility.com
https://www.pierermobility.com/
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Autor: - APA/ver/cgh/ker
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