Chemiegewerkschaft warnt vor Produktionsstopp bei Dow |
28.05.2025 13:54:00 |
BÖHLEN/SCHKOPAU (dpa-AFX) - Mit einer großen Protestaktion hat die
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) für den
Erhalt der Standorte des US-Chemiekonzerns Dow im sächsischen Böhlen
und Schkopau in Sachsen-Anhalt demonstriert. Wie die Gewerkschaft
mitteilte, demonstrierten am Mittwoch mehr als 700 Beschäftigte
gegen mögliche Produktionsstillstände beim Chemiekonzern -
unterstützt von Kolleginnen und Kollegen anderer Firmen aus der
Region.
Die IG BCE warnte vor weitreichenden Folgen für die gesamte
industrielle Wertschöpfung im Osten. "Hier stehen nicht allein
Hunderte gut bezahlter und tariflich sauber geregelter Arbeitsplätze
auf dem Spiel, sondern die industrielle Zukunft einer ganzen
Region", sagte Gewerkschaftschef Michael Vassiliadis.
Kipp-Punkt einer ganzen Produktionskette
Dow prüft derzeit zentrale Anlagen in Europa - darunter auch in
Sachsen und Sachsen-Anhalt. Gründe sind laut Unternehmen unter
anderem hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie zunehmende
Marktüberkapazitäten. In der Region wäre vor allem der sogenannte
Steamcracker betroffen, der aus Rohbenzin chemische Grundstoffe
herstellt.
"Wenn der Cracker in Böhlen abgeschaltet werden sollte, fallen vor-
und nachgelagerte Anlagen in der Prozesskette wie die Dominosteine",
kritisierte Vassiliadis. Die Gewerkschaft fordert von der
Bundesregierung nun rasche industriepolitische Unterstützung. "Die
Politik muss endlich liefern, die Uhr tickt", betonte Vassiliadis.
Zugleich warnte er Dow vor übereilten Entscheidungen: "Dow schreibt
in Mitteldeutschland immer noch schwarze Zahlen, da kann
überhasteter Rückzug keine Option sein."
Rückendeckung aus Industrie und Politik
An der Protestaktion in Böhlen bei Leipzig nahmen neben
Dow-Beschäftigten auch Mitarbeitende anderer Chemie- und
Energieunternehmen wie Infra Leuna, Wacker Chemie ,
Leag, Mibrag und Saale-Energie teil. Unterstützung kam zudem von
Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD), dem Landrat des
Landkreises Leipzig, Henry Graichen (CDU), und DGB-Vorstand Stefan
Körzell./djj/DP/jha
ISIN DE000WCH8881 US2605571031
AXC0174 2025-05-28/13:54
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Autor: - dpa-AFX
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