Viele glauben Falsches über Nahrungsergänzungsmittel |
31.05.2025 09:24:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Sie sind ein Milliardenmarkt und erfreuen sich
größter Beliebtheit: Gleichzeitig wissen die Menschen in Deutschland
erstaunlich wenig über Nahrungsergänzungsmittel. Das zeigt eine
Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen. Knapp die Hälfte (49
Prozent) der Befragten ging davon aus, dass vor dem Verkauf getestet
wird, ob Nahrungsergänzungsmittel gesundheitlich unbedenklich sind.
Das ist jedoch nicht der Fall: "Vor dem ersten Inverkehrbringen von
Nahrungsergänzungsmitteln findet keine Prüfung oder Genehmigung
durch eine Behörde statt", schreibt das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf seiner Website. Die
Produkte müssten dem Amt aber gemeldet werden. Unternehmen, die
Nahrungsergänzungsmittel verkaufen, seien selbst dafür
verantwortlich, dass diese gesundheitlich unbedenklich seien. Die
Landesbehörden führen laut Bundesamt "risikoorientierte
Stichprobenkontrollen" durch.
Fast acht von zehn Menschen nehmen solche Mittel
Ob Vitamin-Tabletten oder Detox-Kapseln - die Produkte sind
erstaunlich beliebt. In der Befragung von gut 2.000 Menschen, die
das Marktforschungsinstitut Zühlsdorf + Partner im Auftrag des
Portals Lebensmittelklarheit.de - einem Aufklärungsangebot der
Verbraucherzentralen - durchgeführt hat, zeigt sich ein breiter
Konsum: 77 Prozent gaben an, Nahrungsergänzungsmittel regelmäßig zu
nutzen.
Knapp ein Viertel (24 Prozent) hält die Produkte für eine Art
natürliches Arzneimittel statt für ein Lebensmittel.
Influencer werben auf Tiktok, Instagram & Co.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) macht unter anderem
Werbung in den sozialen Medien verantwortlich. "Auf Social Media
bewerben Influencer:innen immer wieder Nahrungsergänzungsmittel mit
fragwürdigen Gesundheitsaussagen", wird vzbv-Lebensmittel-Experte
Jochen Geilenkirchen in einer Mitteilung zitiert. "Die
Werbeversprechen in den Videos verbreiten sich rasant, auch wenn
nachgesagte Wirkungen nicht belegt sind."
Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht für Menschen, die sich
ausgewogen und abwechslungsreich ernähren, in der Regel keinen
Bedarf für Nahrungsergänzungsmittel. Bei Schwangeren sowie Menschen
mit bestimmten Erkrankungen oder Ernährungsweisen kann die
Empfehlung anders aussehen. So sei etwa eine gezielte
Nahrungsergänzung mit Folsäure vor und in der frühen Schwangerschaft
sinnvoll.
Aus Sicht der Verbraucherschützer sollte sich Deutschland auf
EU-Ebene für ein Zulassungsverfahren für Nahrungsergänzungsmittel
einsetzen. Außerdem sollten für Vitamine und Mineralstoffe in diesen
Produkten zulässige Höchstmengen festgelegt werden.
"Verbraucher:innen müssen sich darauf verlassen können, dass in
Deutschland erhältliche Nahrungsergänzungsmittel sicher sind",
betont Geilenkirchen./swe/DP/zb
AXC0019 2025-05-31/09:24
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Autor: - dpa-AFX
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