SIX-Verwaltungsratspräsident: Börsengang ist kein Thema |
01.06.2025 16:30:00 |
ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Börse SIX will selber nicht an die
Börse gehen. "Es gibt keine Pläne für einen Börsengang", sagte
Verwaltungsratspräsident Thomas Wellauer der "Neuen Zürcher Zeitung"
(Samstagausgabe).
Denn es gebe gute Gründe dagegen. "Unser Modell ist zwar
anspruchsvoll, aber auch sehr stabil. Wir können unsere Aufgaben gut
erfüllen", sagte Wellauer, der im nächsten Jahr von seinem Amt
zurücktreten will. Eine eigene, unabhängige Börse sei für die
Schweiz noch zeitgemäß und von strategischer Bedeutung. Auch andere
kleine Länder mit starken Finanzplätzen - Luxemburg, Singapur,
Kanada - hätten Schutzmechanismen geschaffen, um die Unabhängigkeit
ihrer Börsen zu bewahren, sagte Wellauer.
Die Integration der Schweizer Börse mit der spanischen Börse BME sei
weit fortgeschritten, mit Ausnahme der Handelsplattformen. "Wir
hatten vor zwei Jahren versucht, bestehende Systeme
zusammenzulegen", sagte Wellauer. Aber das sei teuer und lähme die
Entwicklung für ein, zwei Jahre. In einem dynamischen Umfeld wie
heute wäre das keine kluge Lösung.
"Deshalb haben wir entschieden, die Plattformen erst
zusammenzuführen, wenn sowieso eine Technologieerneuerung ansteht.
Wenn alles wie geplant läuft, werden wir in den nächsten zwei Jahren
eine neue Plattform haben, auf der die Kunden auf unseren Börsen in
der Schweiz, Spanien und Großbritannien handeln können", sagte der
SIX-Präsident.
Wordline muss jetzt liefern
Der Verkauf des Schweizer Kartengeschäfts an die französische
Worldline im Jahr 2018 sei richtig gewesen. Allerdings sei die
Kursentwicklung von Worldline seither äußerst enttäuschend, gestand
Wellauer ein.
SIX halte dennoch an der Beteiligung an Worldline fest, weil die
Firma ein strategischer Partner sei. "Wir sind operativ eng
verflochten, nicht zuletzt aufgrund der gemeinsamen Historie im
Zahlungsverkehr. Und: Wir sind überzeugt, dass der innere Wert von
Worldline höher ist als der aktuelle Aktienkurs. Im Verwaltungsrat
haben wir diese Frage mehrfach diskutiert", sagte der SIX-Präsident.
SIX hat bei Worldline interveniert. "Worldline hat einen neuen
Verwaltungsratspräsidenten, einen neuen CEO und hat den
Verwaltungsrat deutlich verkleinert. Ich glaube, wir haben als
Großaktionär im Hintergrund erheblich dazu beigetragen, dass diese
Veränderungen zustande gekommen sind", sagte Wellauer. Nun liege es
an der neuen Führung, das Unternehmen zu stabilisieren, das
angekündigte Kostensenkungsprogramm umzusetzen - und das Vertrauen
des Markts zurückzugewinnen.
Verständnis für UBS
Der Schweizer Finanzplatz habe durch den Untergang von Credit Suisse
einen Reputationsschaden erlitten. "Aber ich nehme im Ausland oft
wahr, dass dieser Schaden nicht so groß ist, wie wir hier manchmal
denken, wohl auch dank der entschlossenen Rettungsaktion", sagte
Wellauer. "Insgesamt halte ich den Schweizer Finanzplatz für
robust."
Und der Finanzplatz brauche eine international erfolgreiche UBS
. "Ohne sie wäre er nicht mehr das, was er heute ist",
sagte Wellauer. Die Diskussion um höhere Eigenkapitalvorschriften
für die UBS verstehe er. "Und vieles von dem, was jetzt im Raum
steht, ist plausibel."
Doch man dürfe nicht vergessen, dass UBS im Zuge der CS-Übernahme
bereits rund 20 Milliarden Franken an Eigenmitteln aufbauen müsse -
unabhängig von allem, was noch beschlossen werde. "20 Milliarden
Franken sind keine Kleinigkeit. Regulierung ist wichtig, aber sie
darf nicht dazu führen, dass unsere einzige globale Bank
international nicht mehr wettbewerbsfähig ist", sagte Wellauer.
Bei den Eigenkapitalvorschriften dürfe man nicht immer vom
Schlechtesten ausgehen. "Man muss auch sehen, dass im Falle der CS
die bestehenden Kapitalregeln offenbar nicht einmal angewendet
wurden, sondern es wurden Ausnahmen gewährt", sagte der
SIX-Präsident./jb/AWP/he
ISIN CH0244767585
AXC0047 2025-06-01/16:30
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Autor: - dpa-AFX
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