AKTIEN IM FOKUS: Drohende Solar-Förderkürzungen in den USA belasten die Branche |
17.06.2025 12:56:00 |
FRANKFURT/KOPENHAGEN/NEW YORK (dpa-AFX) - Ein von den
US-Republikanern im Senat vorgelegter Gesetzentwurf, der sich mit
Steuergutschriften befasst, hat am Dienstag europaweit die Aktien
von Wind- und Solarkraftunternehmen belastet. Vorbörslich sackten
zudem Papiere aus der bereits schwächelnden US-Branche für
alternativen Energien ab. Analysten beurteilten die Vorhaben eher
negativ für den Sektor, sahen aber auch Positives.
Hierzulande büßten Nordex im MDax 1,5
Prozent auf 17,57 Euro ein und SMA Solar im SDax
3,5 Prozent auf 18,93 Euro. Im restlichen Europa
verloren Orsted 1,2 Prozent, während Vestas
um 0,9 Prozent nachgaben.
Heftiger fielen die vorbörslichen Verluste in den USA aus: Die
Papiere von Enphase Energy sackten um knapp 17
Prozent ab, Solaredge büßten 21 Prozent ein und
Sunrun 27 Prozent. Für First Solar
ging es um rund 11 Prozent abwärts, während unter den
Windkraftanlagenbauern GE Vernova nur moderate 0,7
Prozent verloren.
Wie aus dem Entwurf hervorgeht, sollen Subventionen für Wind- und
Solarenergie 2028 und damit früher als für andere Energiequellen
abgeschafft werden. Dabei sind Steuergutschriften für Unternehmen,
die etwa Solaranlagen auf Dächern leasen, genauso betroffen wie
Steuergutschriften für Hausbesitzer, die die Solaranlagen kaufen.
Steuererleichterungen für andere Energiequellen wie etwa
Kernenergie, Wasserkraft oder Geothermie sollen dagegen bis zu ihrem
Auslaufen im Jahr 2036 bestehen bleiben.
Analysten wie Rob Barnett und Alessio Mastrandrea von Bloomberg
Intelligence befürchten nun eine Abschwächung der Nachfrage. Das
rascher als erwartete Auslaufen von Steuererleichterungen könnte die
Nachfrage schwächen und ihnen zufolge zu einer Unterauslastung von
erst ausgebauten US-Anlagen führen. Ein weiterer Experte warnte vor
"zu erwartendem Margendruck" ab 2026.
JPMorgan-Experte Mark Strouse verwies vor allem darauf, dass die
Erwartungen vor der Veröffentlichung der ersten Fassung des Entwurfs
durch den Finanzausschuss des Senats gestiegen waren. Insbesondere,
nachdem es zu diesem Thema in der vergangenen Woche Spekulationen am
Markt gegeben habe, sei mit wesentlichen Verbesserungen im Vergleich
zu dem Ende Mai im Repräsentantenhaus verabschiedeten
Haushaltsgesetz gerechnet worden, schrieb er.
Sollte der Senatsentwurf wie vorgeschlagen verabschiedet werden,
erwartet Strouse angesichts von Vorzieheffekten einen deutlichen
Anstieg von Auftragseingängen im zweiten Halbjahr 2025 und eine
Auftragsflaute im ersten Halbjahr 2026 sowie einen Rückgang der
Auftragsaktivität von 2027 an.
Abwärts gerichtete Kursschwankungen wegen enttäuschter Hoffnungen
über eine stärkere Förderung von erneuerbaren Energien könnten aber
bald schon enden. Strouse zufolge dürfte sich der Fokus dann auf
Formulierungen konzentrieren, die Spielraum für die Umsetzung böten.
Zudem sind Änderungen am Gesetzesentwurf weiterhin möglich. Eine
Verabschiedung und eine schnelle Rückverweisung an das
Repräsentantenhaus zur endgültigen Genehmigung wird vom Senat bis
Freitag, 4. Juli, angestrebt./ck/gl/jha/
ISIN DE000A0DJ6J9 DE000A0D6554 US3364331070 US83417M1045 US29355A1079
AXC0152 2025-06-17/12:56
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Autor: - dpa-AFX
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