ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax holt nach US-Iran-Angriff Verluste auf |
23.06.2025 10:27:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen
sind die geopolitischen Sorgen der Anleger am Montag wieder etwas
größer geworden. Nach schwachem Auftakt konnte der Dax seine
Verluste jedoch aufholen in der Hoffnung, dass eine Eskalation der
Lage nicht unmittelbar bevorsteht, während über einen Wechsel der
Führung im Iran debattiert wird. Aus Sicht des Botschafters in
Frankreich ist Teheran außerdem nicht im Krieg mit den USA.
Der Dax lag am Ende der ersten Handelstunde mit
23.348 Zählern so gut wie auf seinem Schlussniveau vom Freitag. Der
deutsche Leitindex entging damit einem erneuten Test seiner
50-Tage-Durchschnittslinie, die bei Anlegern als mittelfristiger
Indikator beliebt ist. Der MDax schaffte es zuletzt
mit 0,04 Prozent ins Plus auf 29.376 Punkte und auch der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx war mit 0,1 Prozent ins
Plus vorgedrungen.
Die USA hatten sich am Wochenende dem Krieg Israels gegen den Iran
angeschlossen und unterirdische iranische Atomanlagen bombardiert.
Das Vorgehen von US-Präsident Donald Trump weckte international
Befürchtungen über eine Ausweitung des Krieges im Nahen Osten. Laut
den Experten der ING ist es nun die große Frage, wie der Iran auf
diese Attacke reagiert. US-Präsident Donald Trump hatte derweil auf
seiner Plattform Truth Social US-Unterstützung für einen dortigen
Führungswechsel angedeutet.
"Die Versorgungsrisiken für die Energiemärkte haben angesichts der
Unsicherheit über die Vergeltungsmaßnahmen des Iran deutlich
zugenommen", schrieben die ING-Experten. Ein großes Risiko bestehe
darin, dass der Iran versuchen könnte, den für den Öltransport
wichtigen Seeweg durch die Straße von Hormus zu blockieren. Laut dem
Rohstoffstrategen Warren Patterson glaubt der Markt aber noch nicht
daran, weil die Meerenge vor allem für Transporte nach Asien
relevant sei. Damit würde der Iran vor allem China treffen - ein ihm
noch näherstehendes Land treffen.
Nach dem US-Angriff sind die Ölpreise am Morgen aber zunächst etwas
gestiegen. Als Profiteure davon gelten meist europäische Ölwerte wie
Shell oder BP , die sich am Montag an
der Londoner Börse freundlich entwickelten. Für Ölpreis empfindliche
Aktien wie etwa Fluggesellschaften reagierten dagegen negativ: Die
Aktien der Lufthansa gaben zum Beispiel um fast ein
Prozent nach.
Ansonsten rückten die Rüstungsaktien am Montag ins Blickfeld, denn
kurz vor dem Nato-Gipfel in Den Haag haben die 32 Bündnisstaaten in
einem schriftlichen Entscheidungsverfahren eine Einigung darüber
erzielt, die jährlichen verteidigungsrelevanten Ausgaben auf
mindestens fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen.
Der Auftrieb bei Rüstungswerten wich aber ein Stück weit der
Skepsis, denn Rheinmetall büßten 1,8 Prozent an Wert
ein und auch Renk und Hensoldt
bewegten sich im Minus. Mit Blick auf den Gipfel und die Zeit danach
sieht der Citigroup-Fachmann Charles Armitage eher Risiken als
Chancen, denn Aktien wie Renk und Hensoldt preisten mehr Wachstum
ein, als es das Investitionsziel für klassische Rüstung hergebe. Er
rechnet außerdem bald mit der Diskussion darüber, ob die Länder das
Ziel überhaupt erreichen können.
Um 1,9 Prozent nach unten ging es beim Rückversicherer Munich Re
, dessen Aktie von der US-Bank Morgan Stanley auf
"Underweight" abgestuft wurde. Experte Hadley Cohen sieht die
"Goldene Ära" der Rückversicherer am Ende, denn der Trend günstiger
Preisentwicklung und steigender Erträge sei gekippt.
Besser erging es nach einer Analystenstimme dem MDax-Mitglied
Freenet . Dessen Kurs zog um ein 0,6 Prozent an nach
einer Kaufempfehlung von Warburg Research. Nach zuletzt schwacher
Kursentwicklung sprach Analyst Simon Stippig bei den Aktien des
Mobilfunk- und TV-Anbieters von einem günstigen Einstiegszeitpunkt.
Angepasst wurde auch wieder die Zusammensetzung der deutschen
Indizes. Der Internetdienstleister Ionos ersetzt im
MDax den Technologiekonzern Jenoptik ,
der dafür in den SDax absteigt. Dort kehren die
Beteiligungsgesellschaft Mutares und der
IT-Dienstleister Nagarro zurück anstelle des
Biokraftstoff-Herstellers Verbio und des
Spezialpharmaunternehmens Medios ./tih/stk
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0102 2025-06-23/10:27
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Autor: - dpa-AFX
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