Schutz vor Cybercrime: Verbraucher werden nachlässiger |
24.06.2025 13:39:00 |
BONN (dpa-AFX) - Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher
werden beim Thema Cybersicherheit trotz hoher Gefahren einer Umfrage
zufolge nachlässiger. Wie das Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) in Bonn mitteilte, gaben nur noch 44
Prozent von gut 3.000 Befragten an, dass sie sichere Passwörter
verwendeten. Das sind drei Prozentpunkte weniger als bei einer
Umfrage vor einem Jahr und 13 Prozentpunkte weniger als 2023.
Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen ebenfalls immer weniger
Menschen - zuletzt waren es nur 34 Prozent und damit acht
Prozentpunkte weniger als 2023. Auf aktuelle Antivirenprogramme und
die automatische Installation verfügbarer Updates sowie das
regelmäßige Anlegen von Sicherheitskopien greifen ebenfalls immer
weniger Verbraucher zurück.
Befragt nach dem Grund für den Verzicht gab knapp ein Drittel an,
sich sicher zu fühlen. Etwa ein Viertel hält die Schutzmaßnahmen für
zu kompliziert, und ein Fünftel fühlt sich überfordert.
Appell zu mehr Aufmerksamkeit
BSI-Präsidentin Claudia Plattner zeigte sich alarmiert von der
wachsenden Nachlässigkeit. "Gerade in der aktuellen geopolitischen
Situation müssen wir Cybersicherheit viel ernster nehmen: Das gilt
für den Staat, für die Hersteller von IT-Produkten und für jede und
jeden Einzelnen von uns", sagte die Behördenchefin und verwies auf
die Gefahren im Netz. Das BSI gibt in "Checklisten für den
Ernstfall" konkrete Tipps, was zu tun ist, wenn man den Kriminellen
in die Maschen gegangen ist.
Zwar gaben sieben Prozent der Befragten an, von Cybercrime betroffen
zu sein und damit weniger als zuvor (2024: 10 Prozent; 2023: 12
Prozent). Allerdings sagten zwei Prozent der Befragten, im Vorjahr
einen finanziellen Schaden durch Cyberkriminalität erlitten zu
haben. Dieser Anteil ist seit 2023 gestiegen. Bei der
Internetkriminalität geht es häufig um Betrug beim Onlineshopping
oder Onlinebanking, Phishing und Identitätsdiebstahl.
"Cyberkriminalität taucht im Alltag von vielen Menschen auf. Ob als
betrügerische E-Mail oder als Betrug beim Online-Shopping", sagte
die Vorsitzende des Programms Polizeiliche Kriminalprävention,
Stefanie Hinz. Die Polizei helfe durch intensive Präventionsarbeit
dabei, Täterstrategien öffentlich zu machen, damit diese ins Leere
laufen.
Hinz appellierte an Verbraucherinnen und Verbraucher, Anzeige zu
erstatten, wenn sie betroffen sind. "Prävention, Aufklärung und
konsequente Strafverfolgung tragen entscheidend dazu bei, die
digitale Welt sicherer zu machen."
Führt Gewöhnungseffekt zu Nachlässigkeit?
Für den Internetanbieter Vodafone ist es keine
Überraschung, dass die Bundesbürger immer weniger
Internet-Schutzmaßnahmen nutzten. "Ein möglicher Grund dafür, dass
viele Handynutzer beim Schutz vor Cyber Kriminalität nachlässiger
werden: Wir gewöhnen uns immer mehr an die vielen Nachrichten über
Gefahren und Angriffe im Netz und sehen deshalb immer seltener die
akute Gefahr", sagte Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot. Das
gelte für Handynutzer genauso wie für Firmen. "Dabei sind die
Gefahren ungebrochen hoch: Es ist heute wichtiger denn je, sich im
Netz vor möglichen Angriffen zu schützen."/wdw/DP/stk
ISIN DE0005557508 GB00BH4HKS39
AXC0192 2025-06-24/13:39
|
Autor: - dpa-AFX
|
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 23.767,27 | 93,98 | 0,40% |
TecDax | 3.857,91 | 10,88 | 0,28% |
MDAX | 30.258,27 | 10,88 | 0,04% |
Dow Jones (EOD) | 44.494,94 | 400,17 | 0,91% |
Nasdaq 100 | 22.556,56 | 78,43 | 0,35% |
S & P 500 (EOD) | 6.198,01 | -6,94 | -0,11% |
SMI | 11.963,31 | 41,85 | 0,35% |
|
EUR/US$ | 1,1760 | -0,00 | -0,39% |
EUR/Yen | 169,4103 | 0,10 | 0,06% |
EUR/CHF | 0,9330 | -0,00 | -0,11% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8658 | 0,01 | 0,81% |
Yen/US$ | 0,0069 | 0,00 | -0,47% |
CHF/US$ | 1,2605 | -0,00 | -0,33% |
|
baha Brent Indication | 67,94 | 0,31 | 0,45% |
Gold | 3.337,75 | -10,22 | -0,31% |
Silber | 36,31 | -0,20 | -0,54% |
Platin | 1.392,27 | 23,17 | 1,69% |
|
|
|