KORREKTUR/WHO: Tabaksteuern in Deutschland sind zu niedrig |
24.06.2025 14:38:00 |
(Berichtigt wird in der Meldung vom 23. Juni 2025, 19.02 Uhr, die
Überschrift. Zudem wird im siebten Absatz präzisiert, dass die WHO
ein Verbot für E-Zigaretten mit Aroma und ähnliche Produkte mit
Aroma ausdrücklich verlangt, nicht für E-Zigaretten generell.)
GENF (dpa-AFX) - Die im europäischen Vergleich niedrigen deutschen
Steuern auf Tabakprodukte sind der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
ein Dorn im Auge. Deshalb kommt Deutschland im neuen WHO-Bericht
über den Kampf gegen die Tabak- und Nikotin-Epidemie nicht gut weg.
"Deutschland tut mit einem effizienten und teuren Gesundheitssystem
alles dafür, Menschenleben zu retten. Da ist es erstaunlich, dass
durch eine recht laxe Tabakkontrolle so viele Leben aufs Spiel
gesetzt werden", sagte Rüdiger Krech, WHO-Direktor für
Gesundheitsförderung, der Deutschen Presse-Agentur. Weltweit gibt es
1,3 Milliarden Tabaknutzer und acht Millionen Menschen sterben nach
Schätzungen jedes Jahr durch den Konsum.
Nach WHO-Empfehlungen soll die Steuer mindestens 75 Prozent des
Preises von Tabakprodukten ausmachen. Das sei die effektivste
Maßnahme, um den Konsum einzuschränken. Für Deutschland nennt sie
ein Steuerniveau von durchschnittlich 61,4 Prozent. Rund 40 Länder
weltweit lägen über 75 Prozent. In der WHO-Europa-Region mit 53
Ländern liegt Deutschland mit seinen Steuern im unteren Viertel, wie
unter anderem auch Norwegen und die Schweiz.
Deutschland: nicht nur Tabaksteuern zu tief
Auch, was sonst den Umgang mit Tabak und Nikotin betrifft, gehört
Deutschland nicht zu den WHO-Musterschülern. Abgesehen von den
Steuern reichen der WHO auch die Unterstützungsprogramme nicht, um
von der Sucht loszukommen, und die Werbeverbote seien nicht rigoros
genug. Vollends unzureichend findet die WHO die Rauchverbote in
öffentlichen Räumen. 1,3 Millionen Menschen sterben weltweit durch
Passivrauchen, deshalb sei es so wichtig, mehr gänzlich rauchfreie
Räume zu schaffen.
Nur in drei von sieben Kategorien ist die WHO zufrieden mit
Deutschland: Bei der häufigen Erhebung von Daten, wie viele Menschen
Tabak nutzen, bei den Warnungen vor den gesundheitlichen Schäden und
bei Massenmedienkampagnen gegen den Tabak.
Vier Musterschüler
Nur vier Länder hätten sämtliche von der WHO empfohlenen Maßnahmen
umgesetzt, berichtet die WHO: Brasilien, Mauritius, die Niederlande
und die Türkei. Mit Ausnahme der Türkei ist bei ihnen die Zahl der
Erwachsenen, die täglich rauchen, nach den WHO-Zahlen niedriger als
in Deutschland: Hierzulande sind es laut WHO 16 Prozent, in den
Niederlanden und Mauritius 13 Prozent und in Brasilien 9 Prozent. In
der Türkei liegt die tägliche Raucherprävalenz noch bei 26 Prozent.
Gefahr E-Zigaretten
Sorgen bereiten der WHO Tabakerhitzer oder elektronische Zigaretten.
Die E-Zigaretten enthalten zwar keinen Tabak, aber damit werden in
den meisten Fällen nikotinhaltige Flüssigkeiten verdampft, was auch
süchtig macht. Es gebe noch keine Daten dazu, wie viele Menschen
solche Produkte nutzen. Angesichts der darin enthaltenen schädlichen
Substanzen empfiehlt die WHO ein umfassendes Verbot für Produkte mit
Aroma, weil sie mit Geschmacksrichtungen wie Gummibärchen oder
Zuckerwatte auf junge Menschen zielen. 42 Ländern hätten mit
zusammen 2,7 Milliarden Einwohnern haben den Verkauf von
E-Zigaretten und ähnlichen Geräten verboten.
Die WHO wirft der Industrie vor, mit Aroma-Produkten junge Menschen
zu ködern, um sie süchtig zu machen und als langjährige Kunden zu
gewinnen./oe/DP/stw
ISIN US7181721090 US02209S1033 SE0015812219
AXC0215 2025-06-24/14:38
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Autor: - dpa-AFX
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