Conti-Abspaltung Aumovio könnte geschlossenes US-Werk wiedereröffnen |
24.06.2025 16:12:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die künftige Continental
-Abspaltung Aumovio prüft wegen der US-Zölle eine
Ausweitung der Produktion in den USA. Dafür könnte womöglich sogar
ein gerade erst geschlossenes Bremsenwerk wiedereröffnen, sagte
Aumovio-Chef Philipp von Hirschheydt anlässlich seines
Kapitalmarkttages in Frankfurt. Neben der Ausweitung der Fertigung
an verbliebenen beiden Standorten sei auch das Wiederhochfahren des
im Januar geschlossenen Werks in Culpeper im US-Bundesstaat Virginia
eine Option, die jetzt geprüft werde.
"Wir haben Expansionsmöglichkeiten, sowohl in unseren beiden
vorhandenen Werken, als auch eben in dem kürzlich geschlossenen",
sagte von Hirschheydt. Denn auch in den beiden verbliebenen Fabriken
in den USA gebe es noch Kapazitäten, die genutzt werden können.
Entschieden sei daher noch nichts. "Die Analysen laufen. Die werden
auch noch eine ganze Weile laufen."
Aumovios Noch-Muttergesellschaft Continental hatte das Werk in
Culpeper erst im Januar dicht gemacht, kurz vor dem Amtsantritt von
Präsident Donald Trump. Bisher wurden dort Mechanikteile für Bremen
hergestellt. Entschieden wurde die Schließung aber bereits 2021.
"Das ist sehr lange her", sagte von Hirschheydt. Und im Januar habe
man dort jetzt im Grunde nur noch ausgeräumt. "Wenn wir heute wieder
vor dieser Entscheidung stehen würden, würden wir gegebenenfalls
eine andere treffen", räumte er mit Blick auf Trumps Zollpolitik
ein.
Conti-Abspaltung kommt im September an die Börse
Continental will seine Autozuliefersparte abspalten und im September
an die Börse bringen. Unter dem Namen Aumovio soll dann ein
eigenständiger Autozulieferer mit Sitz in Frankfurt entstehen. Von
Hirschheydt, der bisher schon der Conti-Sparte vorsteht, sieht das
neue Unternehmen dafür gut aufgestellt. "Wir glauben, dass wir eine
sehr starke Position im Markt einnehmen können und uns dort auch
ganz erheblich von unseren Wettbewerbern absetzen." Aumovio solle
auch langfristig einer der globalen Spieler im Automobilsektor sein.
Dabei seien auch weitere Abspaltungen von Teilbereichen möglich,
sagte von Hirschheydt. "Wenn wir das für richtig halten, weil wir
glauben, andere können es besser, dann trennen wir uns von gewissen
Teilen", so der Manager. Ebenso hatte Continental die verschiedenen
Abspaltungen der vergangenen Jahre begründet, die nun zur
Auslagerung von Aumovio führt.
Als Beispiel nannte von Hirschheydt den jüngst verkündeten Verkauf
des Trommelbremsenwerks in Cairo Montenotte (Italien), der erst nach
dem Aumovio-Börsengang vollzogen wird. Weitere Verkäufe seien
möglich. "Wir haben ein paar kleinere Ideen, wo wir glauben, dass
wir bessere Partner finden für die Zukunft." Zunächst stehe aber der
eigene Börsengang im September im Vordergrund. Erst danach werde man
über mögliche Abspaltungen nachdenken.
Umsatz soll mittelfristig steigen
Die Märkte dürften kurzfristig schwierig bleiben, sagte der
Konzernchef in einem Pressegespräch im Zuge des ersten
Kapitalmarktags des neuen Unternehmens. Mittelfristig, sprich in den
kommenden zwei bis drei Jahren, peilt das Unternehmen einen Umsatz
von 20 Milliarden bis 22 Milliarden Euro an. 2024 hatte das
Automotive-Geschäft 19,6 Milliarden Euro erzielt. Langfristig sollen
mehr als 24 Milliarden Euro erreicht werden.
Die Profitabilität will das seit längerem schwächelnde Unternehmen
deutlich verbessern. Aumovio befindet sich gerade im Umbau, das vor
zwei Jahren gestartete Programm, das auch Werksschließungen und
einen Abbau tausender Stellen umfasst, soll dabei weitere Früchte
tragen. Drei Werke in Deutschland werden dafür geschlossen: Gifhorn
in Niedersachsen sowie Karben und Babenhausen in
Hessen./fjo/nas/DP/nas
ISIN DE0005439004
AXC0249 2025-06-24/16:12
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Autor: - dpa-AFX
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