ROUNDUP: Erstes Übernahmeangebot für Northvolt liegt vor |
24.06.2025 17:21:00 |
HEIDE/STOCKHOLM (dpa-AFX) - Für den insolventen schwedischen
Batteriehersteller Northvolt gibt es nach dpa-Informationen ein
erstes Übernahmeangebot. Dabei erwägt der bisher unbekannte
Interessent die Übernahme der Werke im schwedischen Skellefteå und
Västerås, sowie den Standort der geplanten Batteriefabrik im
schleswig-holsteinischen Heide. Ein Northvolt-Sprecher sagte: "Es
zeigt, dass weiterhin ein großes Interesse an dem Standort in Heide
besteht."
Der Insolvenzverwalter Mikael Kubu teilte im schwedischen Radio mit,
dass es sich um einen ausländischen Interessenten handeln soll. Es
handele sich um ein erstes, unverbindliches Angebot, das als Auftakt
zu konkreteren Verhandlungen betrachtet werden kann. Zudem hoffe der
Insolvenzverwalter noch auf ein weiteres Angebot.
Insolvenz
Das schwedische Unternehmen war im Zuge großer Hoffnungen auf die
Entwicklungen auf dem E-Auto-Markt schnell in andere Länder
expandiert. Das Stammwerk im schwedischen Skellefteå heißt
beispielsweise Northvolt Ett - ett ist das schwedische Wort für eins
-, die mittlerweile von Lkw-Bauer Scania übernommene Anlage in
Danzig bekam als Northvolt Dwa die polnische Nummer zwei. Die
geplante Gigafactory bei Heide wurde Northvolt Drei getauft.
Als im März 2024 mit dem Bau in Schleswig-Holstein begonnen wurde,
waren die Hoffnungen in der strukturschwachen Region ebenso groß wie
bei Bundes- und Landesregierung. Im Rekordtempo wendete sich das
Blatt, Northvolt rang mit hohen und immer höher werdenden Schulden,
musste Tausende Arbeitnehmer in Schweden entlassen, Expansionspläne
auf Eis legen und in den USA in einem kostspieligen Verfahren
vorübergehend unter Gläubigerschutz schlüpfen.
Am 12. März meldete die Firma in Schweden Insolvenz an. Zwar betraf
der Insolvenzantrag in Schweden nicht das deutsche
Tochterunternehmen Northvolt Germany. Doch als Teil des
Gesamtunternehmens hängt auch Northvolt Drei mit drin.
Kosten für den Steuerzahler
Unklar bleibt, wie es mit der im Bau befindlichen Fabrik bei Heide
weitergeht und wie teuer die Insolvenz für den Bund und das Land
Schleswig-Holstein am Ende wird.
Northvolt hat für den geplanten Fabrikbau bei Heide rund 600
Millionen Euro von der staatlichen Förderbank KfW erhalten. Bund und
Land übernahmen die Wandelanleihe jeweils zur Hälfte. Hinzu kamen 20
Millionen Euro für Zinsen und Verfahrenskosten.
Außerdem genehmigte die EU-Kommission Anfang 2024 direkte
Fördermittel von Bund und Land in Höhe von rund 700 Millionen Euro
(137 Millionen Euro vom Land, 564 vom Bund). Dieses Geld wurde
bislang aber nicht ausgezahlt.
SPD stellt Berichtsantrag
"Positiv ist, dass es offenbar weiterhin Interesse am
Northvolt-Konzern gibt", sagte der Abgeordnete der
schleswig-holsteinischen SPD-Fraktion, Kianusch Stender. "Die
Landesregierung muss jetzt schnellstmöglich Klarheit schaffen, was
das Angebot konkret für den Standort in Heide bedeutet." Daher habe
die SPD einen Berichtsantrag für den kommenden Wirtschaftsausschuss
am 2. Juli im Landtag in Kiel gestellt./xil/akl/trs/DP/stw
AXC0275 2025-06-24/17:21
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Autor: - dpa-AFX
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