ROUNDUP: Entlastung für Bauern bei Dünge-Vorschriften |
24.06.2025 17:30:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Für Bauern kommen Entlastungen von
Dokumentationspflichten beim Düngen - und auch beim hart umkämpften
Agrardiesel sollen sie bald folgen. Das teilte Bundesagrarminister
Alois Rainer (CSU) nach der Kabinettssitzung zum Entwurf des
Haushalts 2025 mit. Das Signal an die Branche laute: "Wir haben
verstanden." Beim Agrardiesel sollen Steuervergünstigungen nach dem
von der Ampel-Koalition besiegelten Ende ab 2026 wieder voll gelten.
Umweltschützer und Wasserversorger kritisierten den Schwenk bei
Vorschriften zum Düngen.
Rainer legte dem Kabinett Pläne vor, mit denen bestimmte Vorgaben
kassiert werden sollen. "Bislang waren Landwirtinnen und Landwirte
verpflichtet, extrem detailliert zu dokumentieren, was sie wann und
wo auf ihren Feldern ausbringen." Das sei hoch bürokratisch und
werde von der EU nicht gefordert.
Konkret will Rainer eine 2018 eingeführte Verordnung aufheben.
Größere Höfe müssen demnach bisher jährlich eine Bilanz erstellen,
wie viel Stickstoff und Phosphor etwa mit Dünger, Futter und Saatgut
in den Betrieb hineingehen - und wie viel wieder heraus, etwa mit
pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen, Gülle und Mist. Eine
Novelle habe 2022 dazu geführt, dass es noch bürokratischer geworden
sei und wenig bis nichts für die Umwelt gebracht habe, sagte Rainer.
Bürokratie-Aufwand soll schrumpfen
Union und SPD hatten die Abschaffung der Bilanz-Pflichten im
Koalitionsvertrag vereinbart. Sie führt laut Ministerium zu einer
Entlastung beim bürokratischen Aufwand für die Betriebe, die 18
Millionen Euro jährlich entspricht. Der Minister kündigte an, dass
ein "bürokratiearmer Ersatz" erarbeitet werde. Es gehe auch darum,
dass Betriebe, die Gutes für das Grundwasser leisten, belohnt
werden.
Der Verband kommunaler Unternehmen warnte indes: "Wer die Bilanz
kippt, ohne ein neues Steuerungsinstrument vorzulegen, nimmt eine
Beeinträchtigung des Grundwasserschutzes in Kauf." Der Bundesverband
der Energie- und Wasserwirtschaft und mehrere Umweltverbände
kritisierten einen Rückschritt beim Nitrat-Monitoring ohne
Zustimmung von Bundesrat und Bundestag.
"Kurswechsel in der Landwirtschaftspolitik"
Mit Blick auf den Haushaltsentwurf sagte Rainer, die Koalition
entlaste bäuerliche Familienbetriebe, schaffe mehr
Planungssicherheit und stärke die Wettbewerbsfähigkeit. "So sieht
der Kurswechsel in der Landwirtschaftspolitik aus, den ich
versprochen habe." Mehr Tierwohl in den Ställen bleibe zudem das
klare Ziel. "Hier werde ich nicht lockerlassen. Wir müssen für die
kommenden Jahre Planungssicherheit für unsere tierhaltenden Betriebe
schaffen."
Die Wiedereinführung der vollen Agrardiesel-Vergünstigung zum 1.
Januar 2026 unterstütze die Bauern mit 430 Millionen Euro jährlich,
erklärte das Ministerium. Derzeit würden Höfe nur noch mit 6,44 Cent
pro Liter steuerlich entlastet, ab dem 1. Januar 2026 sollte es gar
keine Entlastung mehr geben. Stattdessen sollen es dann aber wieder
21,48 Cent sein. Für die Umsetzung ist aber noch eine
Gesetzesänderung nötig, federführend dafür ist das
Finanzministerium.
Debatte um Mindestlohn für Saisonkräfte
Rainer griff auch Sorgen vor allem im Obst- und Gemüseanbau mit
Blick auf den Mindestlohn auf, bei dem wohl eine nächste Erhöhung
ansteht. Bauernpräsident Joachim Rukwied hatte in der "Rheinischen
Post" vorgeschlagen, dass Saisonarbeitskräfte 80 Prozent des
gesetzlichen Mindestlohns erhalten sollten, da sie ihren
Lebensmittelpunkt nicht in Deutschland hätten. Rainer sagte dem
Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Meine Fachleute prüfen, ob es einen
rechtssicheren Weg gibt, Ausnahmen vom Mindestlohn möglich zu
machen."/sam/DP/stw
ISIN DE000BAY0017 DE000BASF111 DE000KSAG888
AXC0279 2025-06-24/17:30
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Autor: - dpa-AFX
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