AKTIE IM FOKUS: Worldline brechen nach Investigativbericht um ein Drittel ein |
25.06.2025 15:50:00 |
PARIS (dpa-AFX Broker) - Die Aktien des französischen
Zahlungsabwicklers Worldline sind bis zum
Mittwochnachmittag um etwas mehr als 40 Prozent auf ein Rekordtief
von knapp 2,70 Euro eingebrochen. Am Nachmittag lag das Minus an der
Euronext in Paris bei rund 37 Prozent auf 2,905 Euro. Das
investigative Recherchenetzwerk European Investigative
Collaborations (EIC), zu dem auch der deutsche "Spiegel" gehört,
schockte die Anleger mit dem Auftakt einer mehrteiligen Serie mit
dem Titel "Dirty Payments" zu fragwürdigen Geschäftspraktiken. In
dem Artikel geht es um die Firma Payone, die zu 40 Prozent den
Sparkassen und zu 60 Prozent Worldline gehört.
Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hatte Payone bereits Ende Januar
aufgefordert, Mängel in der Geldwäscheprävention abzuarbeiten. Diese
waren laut Bafin in früheren Untersuchungen unter anderem im Jahr
2022 aufgefallen. Bei Anlegern werden nun negative Erinnerungen an
den Finanzdienstleister Wirecard wach.
In dem EIC-Bericht kommen laut dem UBS-Experten Justin Forsythe
Zahlungsströme zur Sprache, die bereits im zweiten Quartal 2023
Thema gewesen seien. Worldline selbst trat Vorwürfen heute entgegen.
Man habe seit 2023 enorme Fortschritte in der Überwachung des
Geschäfts mit HBR-Kunden (High Brand Risk) aus Bereichen wie
Online-Glücksspiel, Online-Aktienhandel oder Online-Dating gemacht,
um Konformität mit Recht und Gesetz sicherzustellen, teilte das
Unternehmen mit.
UBS-Experte Forsythe hält die Situation momentan für schwer
kalkulierbar. Es drohten jedoch möglicherweise Probleme in der
Abwicklung von Zahlungen mit Visa und Mastercard
, aufgrund deren spezieller Verhaltensregeln. Zudem
könnte es Umsatzeinbußen geben, wenn HBR-Kunden wegfielen. Am
schwerwiegendsten sei allerdings wohl der Reputationsschäden durch
den Bericht.
Worldline ist seit 2014 an der Börse notiert. Nach vielen Jahren
eines rasanten Kursanstiegs und eines Booms bei Online-
beziehungsweise Kartenzahlungen hatte die Aktie im Sommer 2021 mit
rund 85 Euro ihren Höhepunkt erreicht. Seitdem geht es wegen vieler
Probleme im Unternehmen und schwachen Zahlen rasant abwärts. Zuletzt
war das Unternehmen an der Börse nur noch rund 800 Millionen Euro
wert, nachdem es vor rund vier Jahren noch mit fast 25 Milliarden
Euro bewertet worden war.
Von der Krise bei Worldline hatte in den vergangenen Jahren unter
anderem der niederländische Zahlungsdienstleister Adyen
profitiert. Dessen Anteile hatten erst im Februar
dieses Jahres mit 1.869 Euro ihren Rekordstand erreicht. Aktuell
liegt der Kurs mit knapp 1.600 Euro zwar etwas darunter, aber immer
noch deutlich über dem Emissionspreis von 240 Euro im Jahr 2018.
Adyen ist im EuroStoxx 50 gelistet. Dort liegt der
Zahlungsabwickler mit einem Börsenwert von 50 Milliarden Euro im
Mittelfeld in etwa gleichauf mit der Deutschen Börse
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AXC0204 2025-06-25/15:50
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Autor: - dpa-AFX
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