UNIQA-CEO: Pensionsreform-Debatte wegen erdrückender Kosten ein Muss / Brandstetter: "Wir müssen überlegen, wie wir das Pensionsalter erhöhen" - Appell an Sozialpartner und politische Parteien über ihre jeweiligen Schatten zu springen - Menschen Ängste nehmen |
26.06.2025 12:14:00 |
UNIQA-Chef Andreas Brandstetter hat einen
eindringlichen Appell an die Bundesregierung und die Sozialpartner
gerichtet, wonach das Pensionsthema angegangen gehöre. "Wir müssen
überlegen, wie wir das Pensionsalter erhöhen", sagte der Manager am
Donnerstag im Klub der Wirtschaftspublizisten. Immer mehr Werktätige
müssten immer mehr Pensionen sichern und der Staat habe "erdrückende
Kosten", die andere Investitionen wie etwa in Forschung und Bildung
verunmöglichten.
"Die erste Säule (gesetzliche Pensionen, Anm.) ist wichtig und
gut", betonte Brandstetter. "Wir werden aber überlegen müssen, was
wir tun, wenn wir älter werden." Hierbei gehe es sowohl um das
faktische als auch das gesetzliche Pensionsalter. "Wie eine
Riesenlast sitzen die Ausgaben für Pensionen auf diesem Land. Die
Fakten sind erdrückend", fordert er die Offenheit ein, das Thema
anzugehen, eine Gesprächsbereitschaft der Stakeholder, die dann zu
kleinen stetigen Schritten führen könne, ohne massive Einschnitte.
"Derzeit keine Sozialpartner-Diskussion"
"Es gibt derzeit aber keine Sozialpartnerschaft, die das Thema
wirklich diskutiert", bedauerte der UNIQA-CEO. Die jeweiligen Seiten
- Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter - seien hier wie eine
"Parallelgesellschaft, wie eine Ehe, in der man nebeneinander lebt
und versucht, sich nicht weh zu tun." Es gehe darum, über den
Schatten zu springen, Dinge anders zu machen als bisher. Ein
Automatismus, angepasst zur steigenden Lebenserwartung wie in
Dänemark, sei aber schon angebracht. Es sei "verlorene Zeit, die
Augen vor diesem Thema, das den Menschen auch zuzumuten ist, zu
verschließen".
Gleichzeitig betonte Brandstetter: "Ich verstehe die
Polarisierung auf beiden Seiten, auch die Abwehrhaltung." Es brauche
die Debatte über passende Modelle, um die Sorgen glaubhaft zu
zerstreuen.
"Geht um Dialog, nicht massive Einschnitte"
Freilich solle nicht in bestehende Pensionen eingegriffen werden.
Auch Änderungen für Menschen über 55 Jahre wären nicht okay. "Es
geht um das Führen des Dialogs", forderte Brandstetter. Das sei ihm
als Staatsbürger wichtig, nicht als UNIQA-Chef, denn als solchen
könne ihm die Thematik auch "wurscht" sein. Eine Reform der zweiten
und dritten Säule des Pensionssystems (Betriebs- bzw.
Privatvorsorgepensionen, Anm.) sei bei seiner Assekuranz in keinen
Geschäftsplänen eingepreist. "Ich habe nichts vom Versuch, meine
Stimme zu erheben, aber ich muss, denn das jetzige System
funktioniert nicht, es ist schlecht für das Land, das Konto ist
nicht gedeckt. Das fuchst mich einfach - und nicht nur mich."
Beitrag der Arbeitgeberseite obligatorisch
Freilich müsse auch die Arbeitgeberseite ihren Teil beitragen.
Hierbei geht es darum, die Menschen gesund länger in Beschäftigung
zu halten. Die UNIQA und sicher auch viele weitere Unternehmen und
Unternehmenschefs seien dazu bereit, versprach Brandstetter. Früher
habe die UNIQA auch das Altersteilzeitmodell genutzt, jetzt aber
gebe es keine Programme mehr, um Ältere zum Gehen zu motivieren -
die älteren Arbeitnehmenden sollen nunmehr gehalten werden.
phs/tpo
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Autor: - APA/phs/tpo
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