ROUNDUP: Tauziehen um Kali-Kosten vor Gericht - Urteil erwartet |
26.06.2025 16:55:00 |
ERFURT/LEIPZIG (dpa-AFX) - Kosten in zweistelliger Millionenhöhe für
Sicherungsarbeiten in stillgelegten Kali-Gruben belasten Thüringens
Landeskasse. Vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat das
Land für eine Beteiligung des Bundes an den Kosten gestritten. Über
Stunden brachten Bund und Land ihre Argumente zu Fristen und
Zahlungspflichten in Verträgen aus den 1990er Jahren vor - ein
Urteil wurde am frühen Abend (17.30 Uhr) erwartet.
Thüringens Umweltminister Tilo Kummer (BSW) machte nach der
Verhandlung in Leipzig deutlich, wie wichtig eine positive
Entscheidung des Gerichts für ihn wäre. "Die Kali-Kosten machen etwa
zehn Prozent meines Budgets aus", sagte der Minister in Leipzig. Er
äußerte allerdings eine gewisse Skepsis, ob Thüringen seine Klage
gewinnen wird.
Thüringen hat bereits mehrfach geklagt
Der Freistaat war bereits in der Vergangenheit mit Klagen zu den
Kali-Kosten, die laut Kummer zwischen 16 Millionen und 20 Millionen
Euro pro Jahr betragen, vor dem Thüringer Oberverwaltungsgericht und
dem Bundesverfassungsgericht gescheitert.
Vor dem Bundesverwaltungsgericht pocht das Land auf
Nachverhandlungen mit dem Bund über die Kosten, die bei
Sicherungsarbeiten in den vor Jahrzehnten stillgelegten Kali-Gruben
Springen und Merkers im Wartburgkreis anfallen. Riesige
unterirdische Hohlräume, die durch den Kali-Abbau entstanden, müssen
stabil gehalten werden. Zudem dringt in die Grube Springen
Oberflächenwasser ein, das abgepumpt werden muss.
Die Zahlungen des Bundes von Ende der 1990er Jahre, laut
Umweltministerium etwa 262 Millionen Euro, hätten nur bis 2017
gereicht. Danach habe Thüringen die Kosten allein getragen - 185
Millionen Euro laut Umweltministerium. Die Arbeiten werden vom
Bergbauunternehmen K+S ausgeführt.
Es geht um viel Geld
Es gehe um die Auslegung von Verträgen aus den 1990er Jahren, unter
anderem eines Generalvertrags von 1999, sowie um Fristen, sagte die
Vorsitzende Richterin Susanne Rublack. "Wir wissen, dass es um viel
Geld für die Beteiligten geht."
Der Bund und die ebenfalls von Thüringen verklagte Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben lehnen Nachverhandlungen und damit Zahlungen an
das Land ab.
Das Land verwies in seiner Klage auch darauf, dass in
Generalverträgen zu Umweltaltlasten der Länder Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern eine Revisionsklausel
enthalten sei, die diese Länder besser stelle als Thüringen. Ein
Anwalt des Landes verwies auf das Gleichbehandlungsgebot. "Thüringen
wurde schlechter gestellt", sagte er.
Anwälte pochen auf Fristen
Die Anwälte des Bundes vertraten die Auffassung, Thüringen habe nach
den Regelungen des Generalvertrags keinen Anspruch auf
Nachverhandlungen und mögliche weitere Zahlungen. Es habe eine
Zehn-Jahres-Frist für mögliche Mehrkosten im Vergleich zu dem vom
Bund gezahlten dreistelligen Millionenbetrag gegeben. Diese seien
aber erst 2017 entstanden, argumentierten sie. Auch einen Verstoß
gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz beim Thüringer Vertrag im
Vergleich mit Verträgen von Sachsen oder Sachsen-Anhalt wiesen sie
zurück./rot/DP/zb
ISIN DE000KSAG888
AXC0208 2025-06-26/16:55
|
Autor: - dpa-AFX
|
Copyright APA/dpa-AFX. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA/dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 23.794,88 | 121,59 | 0,51% |
TecDax | 3.864,92 | 17,89 | 0,47% |
MDAX | 30.313,06 | 65,67 | 0,22% |
Dow Jones (EOD) | 44.494,94 | 400,17 | 0,91% |
Nasdaq 100 | 22.598,05 | 119,91 | 0,53% |
S & P 500 (EOD) | 6.198,01 | -6,94 | -0,11% |
SMI | 11.963,31 | 41,85 | 0,35% |
|
EUR/US$ | 1,1758 | -0,00 | -0,41% |
EUR/Yen | 169,3418 | 0,03 | 0,02% |
EUR/CHF | 0,9328 | -0,00 | -0,13% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8647 | 0,01 | 0,69% |
Yen/US$ | 0,0069 | 0,00 | -0,44% |
CHF/US$ | 1,2605 | -0,00 | -0,33% |
|
baha Brent Indication | 67,82 | 0,19 | 0,28% |
Gold | 3.337,75 | -10,22 | -0,31% |
Silber | 36,31 | -0,20 | -0,54% |
Platin | 1.392,27 | 23,17 | 1,69% |
|
|
|