ROUNDUP: United-Internet-Tochter 1&1 senkt Gewinnprognose - Kurs schwächelt |
30.06.2025 11:06:00 |
MONTABAUR (dpa-AFX) - Der Telekommunikationsanbieter 1&1
hat wegen unerwartet hoher Kosten bei der Nutzung des
Vodafone-Netzes die Gewinnprognose gesenkt. Das Ergebnis vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde im laufenden Jahr um circa
acht Prozent auf rund 545 Millionen Euro fallen, teilte die United
Internet-Tochter am Freitagabend in Montabaur mit.
Bisher lag das Ziel bei etwa 571 Millionen. Grund für das gesenkte
Gewinnziel sind höher als geplante Vorleistungskosten beim
sogenannten National Roaming mit Vodafone . An der
Börse kam die Nachricht schlecht an.
Die im SDax notierte 1&1-Aktie verlor am Montag im
frühen Handel bis zu 1,4 Prozent, konnte die Verluste dann aber
reduzieren. Das Papier war zuletzt stark gefragt - unter anderem,
weil die Mutter United Internet im Mai angekündigt hatte, den Anteil
an 1&1 um rund zehn Prozentpunkte auf 90 Prozent zu erhöhen. 1&1
wird an der Börse derzeit mit knapp 3,3 Milliarden Euro bewertet.
Die im MDax gelisteten Anteile von United Internet
büßten am Montag ebenfalls an Wert ein. Zuletzt lag
das Minus bei rund 0,6 Prozent.
Die Papiere von United Internet haben in den vergangenen Wochen vor
allem wegen des Höhenflugs der Aktien der Tochter Ionos
kräftig zugelegt. Der Webhosting-, Domain- und
Cloud-Computing-Produkte ist seit Anfang 2023 an der Börse notiert.
Gerade in den vergangenen Monaten waren die Ionos-Papiere stark
gefragt. Seit Ende 2024 kletterte der Börsenwert um knapp 80 Prozent
auf rund 5,5 Milliarden Euro. Das knapp 64-prozentige Paket, das
United Internet hält, ist damit rund dreieinhalb Milliarden Euro
wert. United Internet selbst kommt auf knapp 4,7 Milliarden Euro.
Auf Basis des Nutzungsanteils gehe 1&1 davon aus, dass die eigenen
Annahmen zum Datenwachstum des Vodafone-Netzes 2025 zu optimistisch
waren und 1&1 deshalb zur Versorgung der Mobilfunkkunden einen
prozentual höher als geplanten Anteil des Vodafone-Netzes abnehmen
müsse, hieß es zur Begründung der aktuellen Prognosesenkung. Die
zusätzlich entstehenden Kosten könnten nur zum Teil durch
Einsparungen in anderen Bereichen kompensiert werden, hieß es
weiter.
Die höheren Vorleistungskosten für die Nutzung des Vodafone-Netzes
gehen den 1&1-Angaben auf die Bedingungen des Vertrags mit dem
britischen Konzern zurück. Diesem liege ein sogenanntes
Kapazitätsmodell zugrunde, bei dem 1&1 den von seinen Kunden in
Deutschland jeweils prozentual genutzten Anteil des Vodafone-Netzes
zu einem Festpreis je Prozentpunkt vergütet.
1&1 habe bei der 2025er-Planung unter Berücksichtigung historischer
Werte Annahmen zum monatlichen Datenwachstum des Vodafone-Netzes
getroffen. "Auf Basis des bei der Rechnungsstellung von Vodafone
ermittelten 1&1-Nutzungsanteils geht die Gesellschaft nunmehr davon
aus, dass ihre Annahmen zum Datenwachstum des Vodafone-Netzes im
laufenden Jahr zu optimistisch waren", hieß es in der Mitteilung.
Demzufolge muss 1&1 zur Versorgung seiner Mobilfunkkunden einen
prozentual höher als geplanten Anteil des Vodafone-Netzes abnehmen.
"Die zusätzlich entstehenden Kosten werden nur teilweise durch
Einsparungen in anderen Bereichen kompensiert werden können."
Deshalb wurde die Gewinnprognose für die Sparte für die mobile
Internetnutzung und Breitband-Anschlüsse in Haushalten um rund 26
Millionen Euro auf 810 Millionen Euro (Vorjahr: 856) reduziert.
Im Mobilfunkgeschäft rechnet das Unternehmen weiter mit einem
Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 265
Millionen Euro. Damit würde der operative Verlust in etwa so hoch
ausfallen wie im vergangenen Jahr. Darin seien circa 100 Millionen
Euro Aufwendungen enthalten für die Kundenmigration sowie für
Netzvorleistungen, die nach der vollständigen Migration aller Kunden
ab 2026 entfallen.
Anders als die Ziele für das operative Ergebnis wurden die Prognosen
für den Service-Umsatz, den Vertragsbestand und das
Investitionsvolumen bestätigt. Beim operativen Erlös rechnet 1&1
unverändert mit einem Wert auf dem Vorjahresniveau von 3,3
Milliarden Euro. Das Investitionsvolumen (Cash-Capex) solle
weiterhin rund 450 Millionen Euro betragen./jha/zb/mis/stk
ISIN DE0005545503 DE0005089031 DE000A3E00M1
AXC0091 2025-06-30/11:06
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Autor: - dpa-AFX
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