ROUNDUP: Krankenkassen warnen vor neuen Beitragserhöhungen |
01.07.2025 13:16:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV)
warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse
für steigende Kosten. "Die Ausgabendynamik ist ungebrochen. Wenn sie
so hoch bleibt, dann steigen die Zusatzbeiträge zum Jahreswechsel
erstmals auf drei Prozent", sagte der neue Vorstandschef des
GKV-Spitzenverbands, Oliver Blatt, der "Frankfurter Allgemeinen
Zeitung". Dies gelte trotz eines angekündigten Bundes-Darlehens.
Wegen steigender Kosten waren die Zusatzbeiträge, die die Kassen
jeweils für ihre Versicherten festlegen, zu Jahresbeginn schon auf
breiter Front gestiegen - im Schnitt auf 2,9 Prozent. Das war mehr
als die erwartete Zunahme um 0,8 Punkte auf einen amtlichen
Orientierungswert von 2,5 Prozent. Zum gesamten Beitrag gehört
daneben der allgemeine Satz von 14,6 Prozent des Bruttolohns.
Hoffen auf Aufschwung "gewagt"
Die Spirale drehe sich immer weiter, warnte Blatt. Bei den Kliniken
legten die Kosten aktuell um fast zehn Prozent zu, bei den Praxen um
sieben Prozent, bei Arzneimitteln um mehr als sechs Prozent. Der
GKV-Chef betonte mit Blick auf jüngste Tarifsteigerungen, es gebe
nicht zu wenig Einnahmen, sondern zu hohe Ausgaben. "Die Zuversicht
der Politik, es werde schon irgendwie gut gehen, ist mehr als
gewagt", sagte er zu Hoffnungen auf einen Wirtschaftsaufschwung.
Der Verband forderte erneut, dass die Gesamtausgaben nicht stärker
steigen dürften als die Einnahmen der Kassen. "Das heißt nicht, dass
es Nullrunden geben wird", sagte Blatt. Am Beispiel dieses Jahres
dargestellt, könnten die Ausgaben um 5,1 Prozent steigen, also wie
die Einnahmen aus den Beiträgen.
Finanzlücke für 2026 schon in Sicht
Die Bundesregierung plant, die Kassen über den regulären
Jahreszuschuss von 14,5 Milliarden Euro hinaus zu stützen. Das
Kabinett verständigte sich in den Eckpunkten für den Haushalt 2025
auf zwei neue Darlehen und die spätere Rückzahlung eines alten
Darlehens. Das soll die Lücke für 2026 reduzieren. Laut
Gesundheitsministerium reicht es aber noch nicht, um
Beitragssteigerungen zu verhindern. GKV-Chef Blatt nannte die
Darlehen "politische Augenwischerei".
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) bekräftigte das Ziel,
in den Haushaltsberatungen noch mehr Geld zu mobilisieren. Sie
wandte sich gegen Überlegungen der mitregierenden SPD, die
Beitragsbemessungsgrenze für die Krankenversicherung anzuheben. Dies
bedeutete auch eine Beitragserhöhung, die man vermeiden wolle, um
Arbeit nicht noch teurer zu machen, sagte Warken im
ARD-"Morgenmagazin". Es träfe zudem nicht nur Spitzenverdiener.
"Auch Facharbeiter würden einige Hundert Euro mehr im Jahr dann
zahlen müssen."
Aktuell liegt die Grenze bei 5.512,50 Euro monatlich - bis zu dieser
Schwelle müssen Beiträge abgeführt werden, Einkommen darüber bleibt
beitragsfrei./sam/DP/mis
AXC0141 2025-07-01/13:16
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Autor: - dpa-AFX
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