Fischereipräsident sieht Selbstversorgung gefährdet |
01.07.2025 13:30:00 |
NÜRNBERG (dpa-AFX) - Der Präsident des Deutschen Fischereiverbandes,
Dirk Sander, fordert mehr Unterstützung für die heimischen Fischer.
"In Deutschland kann der Selbstversorgungsgrad mit
Fischereiprodukten demnächst unter zehn Prozent fallen", sagte
Sander laut Redemanuskript bei der Eröffnung des Deutschen
Fischereitages in Nürnberg. "Wir haben in letzter Zeit den Eindruck
gewonnen, dass man sich in Deutschland etwas zu sicher fühlt, was
die Lebensmittelversorgung betrifft."
Die Selbstversorgung der EU mit Fisch sei in den vergangenen Jahren
von etwa 50 auf 30 Prozent gesunken - und die Abhängigkeit von
Importen gestiegen, sagte Sander. Der Trend müsse umgekehrt werden.
Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) lag der
Versorgungsgrad von Fisch in Deutschland im vergangenen Jahr
vorläufig bei 20,4 Prozent.
Fischer klagen über Bürokratie und EU-Gesetz
Fischer in Deutschland leiden Sander zufolge unter Bürokratie und
ihren Kosten. Vom "Ei bis zur Verwertung" müssen sie laut dem
Präsidenten alles dokumentieren. Der Aufwand untergrabe die
Wettbewerbsfähigkeit.
Außerdem setze der Naturschutz der Fischerei zu. "Unsere nächste
gemeinsame Großbaustelle wird das Gesetz zur Wiederherstellung der
natürlichen Ökosysteme", sagte Sander. Das im Juni 2024
verabschiedete EU-Gesetz sieht eine Renaturierung geschädigter
Lebensräume an Land und im Meer vor. So seien die EU-Mitgliedstaaten
verpflichtet, bis 2030 auf mindestens 20 Prozent der Land- und
Meeresgebiete Wiederherstellungsmaßnahmen einzuleiten.
Fischer haben mehr Fisch angelandet
Die deutsche Hochsee- und Küstenfischerei brachte im vergangenen
Jahr rund 162.530 Tonnen Fisch an Land, meldet die BLE. Das
entspricht einem Plus von vier Prozent im Vergleich zu 2023.
Gleichzeitig sanken die Erlöse leicht von etwa 182 auf 180 Millionen
Euro.
"Ein Grund für den Anstieg der Anlandemengen sind höhere Fangquoten
bei Schwarmfischen wie beispielsweise Hering", sagte
BLE-Referatsleiter Lutz Wessendorf laut Mitteilung. So stieg der
Heringsfang 2024 mit etwa 60.483 Tonnen um 72 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr. Der Rückgang der Erlöse liege daran, dass vermehrt
günstiger Fisch gefangen worden sei./xil/DP/jha
AXC0148 2025-07-01/13:30
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Autor: - dpa-AFX
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