ÖBAG-Chefin bremst bei Start-up-Finanzierung, späterer Ankerinvestor / Warnt vor Steuergeld-Verlust - ÖBAG-Dachfonds könne aber Ankerinvestor sein, wenn Firmen schon gewachsen sind - KSV-Götze: Anschlussfinanzierung ist eine große Wüste in Österreich
01.07.2025 14:05:00

Schon einige Legislaturperioden lang ist angedacht, dass die Staatsholding ÖBAG in Start-ups investieren oder Risikokapital für junge Firmen zur Verfügung stellen könnte. Doch beim Thema Start-ups bremst Vorständin Edith Hlawati, geht aus einem "profil"-Interview hervor. Die ÖBAG könne etwas später Ankerinvestor sein. Laut KSV1870-Experte Karl-Heinz Götze ist hierzulande besonders wichtig, Anschlussfinanzierungen für junge Firmen zu sichern, wie er der APA am Dienstag sagte.
"Das Problem ist, dass in der Regel acht oder neun von zehn Start-ups in der ersten Phase scheitern", gab Hlawati in dem Magazin zu bedenken. "Wenn ein privater Investor dieses Geld verliert, ist das seine Sache. Wenn ich Geld verliere, ist es immer das Geld der Steuerzahler und -zahlerinnen." Außerdem würden Start-ups in Österreich schon "gut gefördert". Die Wachstumsphase könnte als zweite Phase des Unternehmens schon gefördert werden.
Hlawati bringt im "profil" einen Dachfonds mit der ÖBAG als Ankerinvestor ins Spiel. Wie schon öfters genannt, solle dieser mit 500 Millionen Euro ausgestattet werden und sich mit 25 Prozent an Unternehmen beteiligen. "Das schafft einen Risikopuffer und Vertrauen für private Investoren", sagt Hlawati. "Wir würden die Definition vorgeben, in welchen Bereichen oder Zukunftstechnologien dieser Fonds investieren soll."
Experte: "Anschlussfinanzierung ist die große Wüste in Österreich"
KSV-Experte Götze sagte im Gespräch mit der APA, dass "die Anschlussfinanzierung das große Problem - eine große Wüste - ist in Österreich. Dort müsste man hinein". Die Erstfinanzierung gelinge meist, auch Götze verwies auf die Förderlandschaft. Ein Fonds mit Spezialisten - ob im Rahmen der ÖBAG oder nicht - sei hier eine gute Idee. Die ÖBAG sei eine der Möglichkeiten.
Steuergeld, das durch Investitionen in scheiternde Start-ups verloren gehe, könne bei den Erfolgreichen aber wohl zumindest zurückgeholt werden, glaubt Götze. In Österreich herrsche aber die Mentalität, auf die Gescheiterten zu schauen, anstatt auf die Erfolgreichen, bedauert er. "Ja, ein Risiko ist da, aber das kann volkswirtschaftlich schon Sinn machen."
Das macht ein Ankerinvestor
Ein Ankerinvestor erwirbt eine größere Beteiligung an einem Unternehmen. Das geschieht oft über einen Börsengang (IPO). Auch eine Kapitalerhöhung ist möglich. Damit soll die Finanzierung eines Unternehmens beim Wachsen gesichert und das Vertrauen weiterer Investoren gestärkt werden.
phs/tpo
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Autor:  - APA/phs/tpo
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