Merz verteidigt Grenzkontrollen gegen Kritik der Nachbarn |
01.07.2025 14:20:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die
Grenzkontrollen zur Bekämpfung irregulärer Migration gegen wachsende
Kritik aus den Nachbarländern verteidigt. "Wir müssen zurzeit
Grenzkontrollen machen, weil der Schutz der europäischen
Außengrenzen nicht hinreichend gewährleistet ist", sagte der
CDU-Chef nach einem Treffen mit dem luxemburgischen
Ministerpräsidenten Luc Frieden in Berlin.
Merz versicherte, dass es sich um eine Maßnahme auf Zeit handele und
die Einschränkungen etwa für Berufspendler "so klein wie möglich"
gehalten werden. "Wir wollen diejenigen, die täglich pendeln, in
ihrer Arbeit nicht behindern."
Luxemburgs Regierungschef für verstärkte Polizei-Kooperation
In den Nachbarländern gibt es teils massiven Unmut über die
Grenzkontrollen. Luxemburgs Regierungschefs Frieden sprach sich für
eine verstärkte Polizei-Kooperation aus, um die Kontrollen zu
vermindern oder sogar abzuschaffen. "Wir stehen zum Prinzip, dass
illegale Immigration nicht tolerierbar ist", sagte er. Aber die
wirtschaftliche Zusammenarbeit an den Binnengrenzen der EU dürfe
nicht gestört werden.
Polen ordnet eigene Grenzkontrollen an
Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk kündigte bei einer
Kabinettssitzung in Warschau an, als Reaktion auf die deutschen
Maßnahmen vorübergehend Kontrollen an der Grenze zu Deutschland
einzuführen. Eine entsprechende Anordnung des Innenministeriums
werde ab kommendem Montag in Kraft treten, sagte er. "Ich habe die
deutsche Seite bereits im März vorgewarnt und mehrfach mit dem neuen
Kanzler darüber gesprochen." Die Geduld seines Landes sei nun nicht
mehr aufrechtzuerhalten.
Merz: Kein "Rückführungstourismus" nach Polen
Merz sagte, er habe mit Tusk mehrfach über das Thema gesprochen. Man
wolle die Belastungen gemeinsam so gering wie möglich halten. "Wir
haben hier ein gemeinsames Problem, das wir gemeinsam lösen wollen."
Entschieden wies Merz polnische Medienberichte zurück, nach denen es
Rückführungen von bereits in Deutschland aufgenommene Asylbewerbern
nach Polen gebe. "Es wird hier zum Teil behauptet, es gäbe sozusagen
regelrecht einen Rückführungstourismus aus Deutschland heraus nach
Polen und die würden dann praktisch über die Grenze zurück nach
Polen geschafft. Das ist nicht der Fall."
Rechtskonservative Opposition in Polen macht Druck
In Polen sind die Zurückweisungen aus dem westlichen Nachbarland ein
Aufregerthema. Tusks Mitte-Links-Regierung steht unter dem Druck der
rechtskonservativen Oppositionspartei PiS. "Deutschland schiebt
regelmäßig illegale Migranten auf unsere Seite. Der Staat hat
abgedankt, und Chaos und Straflosigkeit nehmen von Tag zu Tag zu",
schrieb PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski am Montag auf X./mfi/DP/mis
AXC0157 2025-07-01/14:20
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Autor: - dpa-AFX
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