Gutachten entlastet Meyer Werft bei zusätzlichen Kosten |
02.07.2025 18:27:00 |
PAPENBURG (dpa-AFX) - Kurz nach dem Einstieg von Bund und Land bei
der angeschlagenen Meyer Werft wurde bekannt, dass der
Kreuzfahrtschiff-Bauer mit größeren Kosten rechnen muss als zunächst
angenommen. Jetzt stellt nach Angaben eines Sprechers des
niedersächsischen Wirtschaftsministeriums ein Rechtsgutachten fest,
dass seinerzeit weder die Eigentümer noch die Geschäftsführung von
diesen Abweichungen gewusst haben und nicht fahrlässig handelten.
"Die Landesregierung hat den Aufklärungsprozess in den letzten
Monaten eng begleitet, sodass deren Ergebnisse jetzt nicht
überraschen", sagte der Sprecher in Hannover. Auch die zuständigen
Landtagsausschüsse sind ihm zufolge in vertraulicher Sitzung
mehrfach informiert worden. Zuvor berichtete die "Neue Osnabrücker
Zeitung".
200 Kilometer Kabel vergessen
Es geht um zusätzliche Belastungen von 185 Millionen Euro, die wegen
des Baus von Konverterplattformen und eines Kreuzfahrtschiffs für
den Disney -Konzern auf die Werft zukommen könnten.
In einem Interview mit dem "Handelsblatt" hatte ein Rechtsberater
der Werft Ende Mai erklärt, dass zwei Tage nach dem Einstieg des
Bundes und des Landes ein erheblicher Ergebnisbetrag abgemeldet
werden musste. Beim Neubau eines Schiffes waren seinen Angaben
zufolge fast 200 Kilometer Kabel zu wenig kalkuliert und ganzer
Schiffsteil bei einem Angebot vergessen worden.
Werft aus existenzieller Krise gerettet
Die Pressestelle der Werft erklärte zu dem Bericht, dass dem
Unternehmen derzeit noch kein finaler Abschlussbericht vorliegen:
"Wir bitten um Ihr Verständnis, dass es sich hierbei um interne
geschäftliche Angelegenheiten handelt, zu denen wir gegenüber der
Öffentlichkeit keine Stellung nehmen."
Das Land Niedersachsen und der Bund waren im vergangenen Jahr der
Werft zu Hilfe gekommen. Das Traditionsunternehmen steckte in einer
existenzbedrohenden Krise. Bund und Land übernahmen jeweils 40
Prozent Anteile an der Werft und zusätzlich Bürgschaften für Kredite
in Höhe von 2,6 Milliarden Euro. Grundlage für den Einstieg waren
Gutachten über die Sanierungsfähigkeit der Werft. Darin waren die
höheren Kosten für die Konverterplattformen und das Disney-Schiff
allerdings noch nicht berücksichtigt.
Die zuletzt kriselnde Meyer Werft, die vor allem für ihre
Kreuzfahrtschiffe bekannt ist, war erst im vergangenen Sommer in den
Stahlbau für Konverterplattformen für Windparks auf See
eingestiegen. Insgesamt baut die Werft vier solcher Plattformen im
Auftrag eines Konsortiums. Dabei handelt es sich um große technische
Anlagen, die auf fest verankerten Pfählen im Meer stehen. Darin wird
der von den Windkraftanlagen produzierte Wechselstrom in Gleichstrom
umgewandelt./eks/DP/jha
ISIN US2546871060
AXC0238 2025-07-02/18:27
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Autor: - dpa-AFX
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