ROUNDUP: Daimler Truck kappt Tausende Stellen und hebt Ziele für 2030 |
08.07.2025 15:23:00 |
CHARLOTTE (dpa-AFX) - Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck
will in den kommenden fünf Jahren auch dank
Stellenstreichungen die Profitabilität etwas stärker steigen als
bisher. So peilt Chefin Karin Radström bis 2030 eine um
Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern im
Industriegeschäft - also ohne Finanzdienstleistungen - von über 12
Prozent an, wie der Dax -Konzern am Dienstag
anlässlich einer Kapitalmarktveranstaltung in Charlotte
(US-Bundesstaat North Carolina) mitteilte. Bisher hatten die
Schwaben das nur für den Fall günstiger Bedingungen erwartet. Die
Aktie fiel allerdings zunächst deutlich ins Minus, bevor sie sich
wieder erholte.
Zuletzt trat das Papier auf der Stelle bei 40,73 Euro. Nach dem
Zollschock in den USA war der Kurs Anfang April zwischenzeitlich auf
unter 31 Euro abgerutscht, hat sich seitdem aber wieder schwungvoll
erholt. Bereits am Vorabend hatte Daimler Truck ein weiteres
Aktienrückkaufprogramm über bis zu 2 Milliarden Euro über zwei Jahre
angekündigt. Auch Rivalen wie die VW
-Nutzfahrzeug-Holding Traton und Volvo
wurden an der Börse in Mitleidenschaft gezogen.
"Mit der konsequenten Umsetzung unserer neuen strategischen
Prioritäten werden wir eine grundlegende Verbesserung unserer
finanziellen Performance erzielen, angetrieben durch unser
umfassendes Effizienzprogramm Cost Down Europe", sagte Finanzchefin
Eva Scherer laut Mitteilung. Über den Konjunkturzyklus soll die
bereinigte Marge im Fahrzeuggeschäft bis 2030 zwischen 9 und 13
Prozent liegen. Hier hatte Daimler Truck bisher 7 bis 11 Prozent
veranschlagt. Unter anderem will der Konzern in Europa die laufenden
Kosten um über eine Milliarde Euro senken.
Dazu sollen in Deutschland rund 5.000 Stellen abgebaut werden, wie
es nun hieß. Lange war gerätselt worden, wie viele Jobs im
Heimatmarkt auf der Kippe stehen. Einem Sprecher zufolge sollen die
Stellen weitgehend über natürliche Fluktuation und Altersteilzeit
abgebaut werden. Aber auch gezielte Abfindungsprogramme seien
möglich, hieß es.
Betroffen ist den Angaben zufolge die Lastwagen-Sparte des
Unternehmens aus Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart. Dort gab es
Ende 2024 rund 28.000 Stellen. Insgesamt hat Daimler Truck
hierzulande rund 35.500 Beschäftigte. Das schwache Wirtschaftsumfeld
in Europa und insbesondere in Deutschland, wo die Lkw-Marke
Mercedes-Benz präsent ist, bremst das Unternehmen seit längerem aus.
Nordamerika ist ohnehin die Renditeperle für das Unternehmen.
"Daimler Truck North America hat in den vergangenen Jahren
kontinuierlich starke finanzielle Ergebnisse erzielt, und wir bauen
auf dieser Dynamik weiter auf", sagte Nordamerika-Chef John O'Leary.
Daimler Truck will vor allem das Geschäft mit Berufskraftfahrzeugen
wie Müll- und Liefer-Lkw ausweiten.
Bei den Schwerlastern auf dem Highway ist der Konzern in den USA
Marktführer mit seinen Marken Freightliner und Western Star.
Allerdings gibt es hier aktuell wegen der Zollkapriolen von
US-Präsident Donald Trump große Unsicherheiten, wie sich das
Transportvolumen aus den Häfen des Landes in den kommenden Jahren
entwickeln wird, die Bestellungen der Kunden brachen deshalb
deutlich ein.
Nachdem das Management für den Gesamtkonzern vor zwei Jahren für die
Fünfjahresperiode von 2025 bis 2030 - damals noch inklusive des
abzuspaltenden Asienteils - ein Umsatzwachstum von 40 bis 60 Prozent
in Aussicht gestellt hatte, visiert Finanzchefin Scherer nun ein
durchschnittliches jährliches organisches Wachstum - also ohne
Zukäufe - zwischen 3 und 5 Prozent an. Beiträge dazu sollen
insbesondere emissionsfreie Fahrzeuge wie Elektro-Lkw liefern, aber
auch der indische Markt sowie das aussichtsreiche Rüstungsgeschäft.
Allerdings müssen sich die Anleger erst einmal auf höhere
Investitionsausgaben für neue Technik wie E-Antriebe und autonom
fahrende Lkw einstellen. 2026 und 2027 werde der Gipfel bei den
Investitionsausgaben erreicht, hieß es von Daimler Truck./men/lew/he
ISIN DE000DTR0CK8
AXC0184 2025-07-08/15:23
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Autor: - dpa-AFX
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