AKTIEN IM FOKUS: Banken gefragt - Unicredit schürt Konsolidierungsfantasie |
09.07.2025 12:19:00 |
FRANKFURT/MAILAND (dpa-AFX) - Europäische Bankaktien haben am
Mittwoch aus dem insgesamt positiven Marktumfeld herausgeragt. Der
Branchenindex führte dank zunehmender
Konsolidierungsfantasie mit plus 1,6 Prozent die Gewinnerliste im
marktbreiten Stoxx Europe 600 an. Er erreichte den
höchsten Stand seit der Banken- und Finanzkrise 2008.
Unicredit zählten mit einem Kursanstieg von 3,3
Prozent auf 60,36 Euro zu den größten Gewinnern im
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 . Die Italiener
hatten am Vorabend mitgeteilt, dass sie ihre direkte
Aktienbeteiligung an der Commerzbank und damit ihre
Stimmrechte von knapp unter 10 auf rund 20 Prozent verdoppelt haben.
Commerzbank-Aktien drehten leicht ins Minus, nachdem sie im frühen
Handel mit 30,74 Euro auf den höchsten Stand seit 2011 geklettert
waren.
Für den Schritt wandelte die Unicredit gut die Hälfte der von ihr
gehaltenen Commerzbank-Finanzinstrumente in Aktien um und löste
damit den Bund als größten Aktionär ab, der noch gut 12 Prozent der
Anteile hält. Die restlichen rund 9 Prozent, auf die Unicredit über
Finanzinstrumente Zugriff hat, will die Mailänder Großbank nach
eigenen Angaben "zu gegebener Zeit" ebenfalls in Aktien umwandeln.
Die zuständigen Aufsichtsbehörden hatten den Schritt genehmigt. Die
Italiener sind im Herbst bei den Frankfurtern eingestiegen, stoßen
bei ihren Übernahmebemühungen aber sowohl bei der Bundesregierung
als auch bei der Commerzbank weiter auf Widerstand.
Noch vor Kurzem hatte Unicredit-Chef Andrea Orcel gesagt, die
Unicredit sei "weit entfernt" von einem Übernahmeangebot für die
Commerzbank. Die Zukunft der Unicredit sei auch ohne Übernahmen
"sehr rosig". Zudem ist der Aktienkurs der Commerzbank seit dem
Einstieg der Unicredit stark gestiegen, was eine Übernahme verteuern
würde.
Am Vortag war zudem bekannt geworden, dass die Unicredit bei der
geplanten Übernahme der heimischen Konkurrentin Banco BPM
wohl Schützenhilfe von der EU-Kommission bekommt. Die
Behörde wolle die italienische Regierung wegen der harten Auflagen
für den Deal rügen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg und
berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Damit wird
der bisher nationale Streit zu einem Thema zwischen Brüssel und Rom.
JPMorgan-Analystin Delphine Lee erwartet kurz- bis mittelfristig
kein Übernahmeangebot der Unicredit für die Commerzbank, auch wenn
die Wandlung in Aktien das langfristige Interesse signalisiere. Die
Italiener dürften sich nach ihrer Einschätzung weiterhin auf den
Kauf von Banco BPM konzentrieren./gl/bek/jha/
ISIN DE000CBK1001 IT0005239360 IT0005218380 EU0009658806
AXC0119 2025-07-09/12:19
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Autor: - dpa-AFX
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