Expert kämpft gegen Umsatzrückgang und Online-Konkurrenz |
10.07.2025 06:21:00 |
LANGENHAGEN (dpa-AFX) - Der Elektronikhändler Expert sieht sich in
einem zunehmend schwierigen Marktumfeld. "Der Einzelhandel
durchläuft eine Konsolidierung", sagte der Vorstandsvorsitzende
Stefan Müller der Deutschen Presse-Agentur. "Wir rechnen damit, dass
Händler weiter verschwinden. Die Margen sind rückläufig, bei flachen
Umsätzen und steigenden Kosten wird das für viele ein
Überlebensproblem."
Die Expert-Gruppe hatte im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr
erneut einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Der Innenumsatz, den
die Gruppe mit ihren angeschlossenen Händlern machte, ging um 2,2
Prozent auf 2,15 Milliarden Euro zurück. Grund dafür waren auch
schwächelnde Digitalumsätze. "Wir mussten beim Onlinegeschäft
bewusst vorsichtig sein, um saubere Deckungsbeiträge zu erzielen",
betonte Müller.
Deshalb sei man hinter dem Markt zurückgeblieben. "Aber wir arbeiten
intensiv daran und werden wieder aufholen." Die Elektronikmarktkette
aus Langenhagen habe dafür unter anderem in digitale Tools, neue
Vertriebsstrukturen und Prozessoptimierungen investiert.
Kunden zu Fans machen
Zudem setze die Expert SE verstärkt auf Beratungskompetenz und Nähe.
"Unser Ziel ist es, Kunden zu Fans zu machen. Dafür brauchen wir ein
gutes Einkaufserlebnis und gut geschulte Mitarbeiter", sagte Müller.
Der Elektronikhändler betreibt derzeit 65 Märkte in Eigenregie,
viele davon im Nordwesten. Weitere Standorte werden von
selbstständigen Partnerunternehmen geführt. Nach eigenen Angaben ist
Expert der zweitgrößte Elektronikfachhändler in Deutschland.
Ein wichtiger Teil dieser Strategie sei auch die Eigenmarke Kendo,
so Müller. Sie stehe für hochwertige Produkte mit besseren Margen
sowie Qualität auf Marken-Niveau zu fairen Preisen. "Damit
konkurrieren wir nicht mit den großen Marken, sondern bieten eine
starke Alternative." Nach Unternehmensangaben ist inzwischen jeder
achte Fernseher, der bei Expert in Deutschland verkauft wird, ein
Kendo-Gerät.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Kundenbindung sei auch die
Kampagne mit Fußballikone Rudi Völler, so Müller. Der frühere
Nationalspieler ist Markenbotschafter und tritt in der Werbung als
"Technik-Nachbar" auf. "Völler hat einen hohen Bekanntheitsgrad und
Sympathiewert vor allem bei unserer etwas älteren Kundschaft." Die
jungen Kunden erreiche man eher digital, räumte der Expert-Chef ein.
Multi-Channel statt Kopf-an-Kopf mit Amazon
Neben der emotionalen Bindung zum Kunden muss sich Expert jedoch
auch im zunehmend hart umkämpften Onlinehandel behaupten. "Amazon
ist ein bedeutender Wettbewerber", sagte Müller. "Wir treten aber
nicht direkt gegen Amazon an, sondern fokussieren uns auf unseren
Multi-Channel-Ansatz mit regionalem Bezug."
Obwohl das vergangene Geschäftsjahr "kein Grund zum Feiern" gewesen
sei und man erstmals im Vergleich zum Wettbewerb schlechter
abgeschnitten habe, zeigte sich Müller zuversichtlich, die
Herausforderungen mit den ergriffenen Maßnahmen bewältigen zu
können./kge/DP/zb
ISIN US0231351067
AXC0030 2025-07-10/06:21
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Autor: - dpa-AFX
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