Winzer hoffen auf moderate US-Zölle |
11.07.2025 06:37:00 |
MAINZ (dpa-AFX) - Angespannt blicken deutsche Weinerzeuger auf die
Zoll-Entscheidung aus den USA. "Sollten die angedrohten
US-Strafzölle nach Ende des Moratoriums in voller Höhe in Kraft
treten, würde dies zu Verwerfungen auf den internationalen
Weinmärkten führen", heißt es beim Deutschen Weininstitut (DWI) im
rheinhessischen Bodenheim.
Nach der Ankündigung der Strafzölle im März sei das
USA-Weinexportgeschäft zunächst völlig zum Erliegen gekommen. Dann
hätten die Exporteure in den vergangenen Wochen die Phase der
verringerten Zolltarife dazu genutzt, möglichst viel Wein in die USA
auszuführen. "Aufgrund limitierter Lagerkapazitäten war dies
allerdings auch nur in begrenztem Maße möglich", sagt DWI-Sprecher
Ernst Büscher. Die USA sind der bedeutendste Exportmarkt für
deutsche Weine.
Zölle machen deutsche Weine deutlich teurer
Mit den Zöllen auf deutsche Weine würden sich diese im US-Markt
deutlich verteuern, sagte Büscher. Damit hätten in den USA Weine aus
eigener Produktion oder auch aus Ländern, für die keine Strafzölle
bestehen, deutliche Wettbewerbsvorteile.
Die Strafzölle aus der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump,
die im Oktober 2019 in Höhe von 25 Prozent eingeführt wurden, hätten
Umsatzeinbußen von mehr als 20 Prozent für die deutschen
Weinexporteure zur Folge gehabt, berichtete Büscher.
Rund ein Sechstel der Exporterlöse stammen aus den USA
Innerhalb von zwölf Monaten (bis März 2025) seien 12,8 Millionen
Liter Wein in die USA ausgeführt und damit rund 61 Millionen Euro
erlöst worden. Dies entspreche rund einem Sechstel der gesamten
Exporterlöse in Höhe von 380 Millionen Euro. Mengenmäßig haben die
US-Exporte einen Anteil von elf Prozent an der gesamten
Weinexportmenge von 118 Millionen Litern. Der Durchschnittspreis der
US-Weinexporte lag in diesem Zeitraum bei 4,78 Euro pro Liter und
damit deutlich über dem gemittelten Preis für den Gesamtexport von
3,24 Euro pro Liter.
Winzer loten andere Exportmärkte aus
Die deutschen Exporteure suchen zugleich auch alternative
Exportmärkte. Angesichts des weltweiten Trends zu mehr
Weißweinkonsum sei Deutschland mit einem Anteil von 69 Prozent
weißer Rebsorten im Anbau gut aufgestellt. "Allerdings dauert es in
der Regel einige Jahre, bis man in einem neuen Markt gute
Beziehungen zu Importeuren und Händlern oder Gastronomen aufgebaut
hat", sagte Büscher.
Klarheit über Höhe der Zölle ab 1. August?
Die EU-Kommission verhandelt schon länger mit Washington im
Zollstreit - der Ausgang bleibt offen. US-Präsident Donald Trump
hatte einen Brief an die EU angekündigt. Am Montag hatte er mehr als
ein Dutzend Briefe mit Zoll-Vorgaben an verschiedene Länder vor
allem in Asien veröffentlicht. Zudem verschob er den Termin für die
Einführung neuer Importzölle um gut drei Wochen auf den 1. August.
Der EU bleibt damit mehr Zeit, um mit der US-Regierung eine andere
Lösung auszuhandeln./irs/DP/zb
AXC0028 2025-07-11/06:37
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Autor: - dpa-AFX
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