ROUNDUP/Netanjahu zu Hamas: Werden diese 'Monster' besiegen |
11.07.2025 07:05:00 |
WASHINGTON/TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) - Israels Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu hat während der laufenden Bemühungen um eine
Waffenruhe im Gazastreifen den Sieg über die islamistische Hamas
beschworen. "Wir werden diese Monster besiegen und unsere Geiseln
zurückholen", sagte Netanjahu dem ultrakonservativen US-Sender
Newsmax. Er hoffe, dass "in wenigen Tagen" im Rahmen einer
60-tägigen Waffenruhe, über die in Katar mit Hilfe von Vermittlern
verhandelt wird, zehn der noch lebenden Geiseln freikämen. Die Hamas
hat der Freilassung von zehn Geiseln nach eigenen Angaben bereits
zugestimmt, sieht bei den Verhandlungen über die Waffenruhe aber
noch ungelöste Streitpunkte.
Unterdessen wurden bei israelischen Angriffen palästinensischen
Angaben zufolge erneut Dutzende Menschen getötet. In medizinischen
Kreisen in Gaza war von mindestens 55 Toten die Rede. Unabhängig
ließ sich dies nicht überprüfen. Laut der palästinensischen
Nachrichtenagentur Wafa wurden allein in der zentral gelegenen Stadt
Deir al-Balah 16 Menschen getötet, darunter nach Krankenhausangaben
zehn Minderjährige. Laut Klinik wurden bei dem Angriff Menschen
getroffen, die auf Lebensmittelhilfe warteten.
Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell äußerte sich entsetzt
über die Berichte.
Erneut Berichte über Dutzende Tote
"Die Tötung von Familien, die versuchen, lebensrettende Hilfe zu
erhalten, ist unverantwortlich", sagte sie. Unicef fordere Israel zu
einer unabhängigen Untersuchung des Vorfalls auf. "Dies ist die
grausame Realität, mit der viele Menschen in Gaza heute konfrontiert
sind, nachdem monatelang unzureichend Hilfe in das Gebiet gelangt
ist und die Konfliktparteien ihrer grundlegenden Verantwortung zum
Schutz der Zivilbevölkerung nicht nachgekommen sind".
Israels Armee teilte auf Anfrage mit, sie habe in der Gegend einen
Hamas-Terroristen angegriffen. Er sei am Massaker am 7. Oktober 2023
in Israel beteiligt gewesen, der den Krieg auslöste. Der Armee seien
Berichte über Verletzte in dem Gebiet bekannt, hieß es. "Der Vorfall
wird derzeit untersucht." Das israelische Militär bedauere
"jegliches Leid, das unbeteiligten Personen zugefügt wird, und
bemüht sich, das Leid so gering wie möglich zu halten."
Erste UN-Treibstofflieferung für Gaza seit 130 Tagen
Unterdessen haben die Vereinten Nationen eigenen Angaben zufolge
erstmals nach 130 Tagen wieder Treibstoff in den Gazastreifen
geliefert. 75.000 Liter seien in den abgeriegelten Küstenstreifen,
wo Hunderttausende Menschen bittere Not leiden, gebracht worden,
teilte UN-Sprecher Stéphane Dujarric mit.
Er betonte jedoch, dass es täglich Hunderttausende Liter Treibstoff
für lebensrettende und lebenserhaltende Maßnahmen brauche. "Das
bedeutet, dass die gestern gelieferte Menge nicht einmal ausreicht,
um den Energiebedarf eines Tages zu decken." Israel hat den
Gazastreifen abgeriegelt und kontrolliert die Zugänge zu dem Gebiet.
Treibstoff wird zum Beispiel für den Betrieb von Generatoren für
Krankenhäuser oder Bäckereien benötigt.
Die US-Regierung hatte zuletzt ihre Hoffnung auf eine 60-tägige
Waffenruhe bis Ende dieser Woche geäußert - Präsident Donald Trump
hält inzwischen aber nach eigenen Worten auch die nächste Woche für
möglich. Nach Beginn der Waffenruhe sollen Gespräche aufgenommen
werden, um den Krieg dauerhaft zu beenden, sagte Israels
Regierungschef Netanjahu nach Angaben seines Büros in einer
Stellungnahme zum Abschluss seines viertägigen USA-Besuchs.
Netanjahu bekräftigt Bedingungen für Ende des Krieges
Für einen dauerhaften Waffenstillstand müssten aber Israels
"Mindestbedingungen" erfüllt werden, bekräftigte Netanjahu: Die
Hamas legt die Waffen nieder, verfügt über keine staatlichen oder
militärischen Fähigkeiten mehr, zudem wird Gaza entmilitarisiert.
Sollten diese Bedingungen nicht durch Verhandlungen innerhalb der
angestrebten 60-tägigen Waffenruhe erfüllt werden, werde Israel dies
mit Waffengewalt erreichen, betonte er. Seit dem Beginn des Krieges
waren bereits zwei Waffenruhen zustande gekommen, doch beide Male
setzte Israels Armee die Kämpfe gegen die Hamas danach fort.
Die Hamas verlangt Garantien der USA, dass Israel nach Ablauf einer
dritten Waffenruhe nicht einseitig den Krieg wieder aufnehmen kann.
Die US-Nachrichtenseite "Axios" hatte während des Besuchs von
Netanjahu in den USA berichtet, der US-Gesandte Steve Witkoff habe
über einen palästinensisch-amerikanischen Geschäftsmann eine
Botschaft an die Hamas übermittelt, dass US-Präsident Donald Trump
zur Verlängerung der Waffenruhe entschlossen sei, sollten die
Verhandlungen über die Beendigung des Krieges länger als 60 Tage
dauern.
Sollte die Entmilitarisierung und die Zerschlagung der Fähigkeiten
der Hamas durch Verhandlungen erreicht werden, "umso besser", sagte
Netanjahu nach Angaben seines Büros. In jedem Fall aber werde Israel
seine Ziele erreichen. Noch befänden sich 50 Geiseln in Gaza, sagte
er dem Sender Newsmax. "20 sind definitiv am Leben, und etwa 30 sind
nicht am Leben, und ich möchte sie alle herausholen". Er hoffe, "wir
können das in ein paar Tagen abschließen"./ln/DP/zb
AXC0034 2025-07-11/07:05
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Autor: - dpa-AFX
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