WOCHENAUSBLICK: US-Zölle und Preisdaten stellen Dax-Rekordrally auf die Probe |
11.07.2025 15:09:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Rekordjagd von Dax
und SDax könnte der Aktienmarkt
hierzulande in der neuen Woche eine holprige Phase erleben. Die
Börse dürfte sich "anfällig für Rücksetzer erweisen", schrieben die
Experten der DZ Bank. Mögliche Auslöser für eine Eintrübung des
Stimmungsbildes gebe es genug.
So droht den DZ-Bank-Experten zufolge weiterhin Gegenwind aus den
USA, vor allem aus dem Weißen Haus. Schließlich laufen aktuell noch
die Handelsgespräche zwischen der Europäischen Union und den
Vereinigten Staaten. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump der EU
mit pauschalen Strafzöllen von 15 oder 20 Prozent gedroht.
Trump sei immer wieder für Zollüberraschungen gut, wie jüngst auch
die unerwartet angekündigten Abgaben auf Einfuhren aus Brasilien und
für Kupfer deutlich gemacht hätten, hieß es bei der DZ Bank. Selbst
wenn der US-Präsident seine Maximalforderungen nicht umsetze, bleibe
am Ende ein belastender Effekt für die weitere realwirtschaftliche
Entwicklung übrig.
Als möglicher Störfaktor kommt der DZ Bank zufolge eine vorsichtige
Geldpolitik der US-Notenbank Fed hinzu. Denn falls die am Dienstag
anstehenden Verbraucherpreisdaten auf einen zollbedingten
Inflationsdruck hindeuten sollten, könnte die Fed die Leitzinsen
nicht so schnell senken wie vom Markt erhofft. Dies wiederum könnte
die Renditen der US-Staatsanleihen steigen lassen, was in der Folge
die Aktienmärkte zusätzlich unter Druck setzen dürfte. Denn
steigende Renditen lassen festverzinsliche Wertpapiere im Vergleich
zu den riskanten Aktien attraktiver erscheinen.
Robert Greil, der Chefstratege der Privatbank Merck Finck, äußerte
sich ebenfalls eher zurückhaltend. Seiner Auffassung nach dürfte die
Fed weniger angesichts der aktuellen Preiszahlen, sondern vielmehr
wegen der mit Trumps neuen Kupferzöllen und möglicherweise weiteren
Branchenzöllen verbundenen künftigen Inflationsrisiken weiter
abwarten. Insofern werde die US-Notenbank auch bei ihrer Sitzung
Ende Juli die Leitzinsen wohl nicht senken.
Christian Apelt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sieht
die neue Woche eindeutig von Konjunkturdaten aus den Vereinigten
Staaten dominiert. Der Effekt der US-Zölle könnte sich seiner
Meinung nach nicht nur in den Inflationsdaten, sondern auch in den
am Donnerstag anstehenden Einzelhandelsumsätzen bemerkbar machen.
Zudem richte sich die Aufmerksamkeit unter anderem auch auf die
Erzeugerpreise sowie die Industrieproduktion am Mittwoch und das von
der Universität Michigan erhobene Verbrauchervertrauen am Freitag.
Aber auch nach diesen Datenreihen bleibe das US-Konjunkturbild
wahrscheinlich zweideutig.
Uneinigkeit herrscht unter den Experten, welche Impulse von der in
der neuen Woche beginnenden Berichtsaison der US-Unternehmen zum
zweiten Quartal ausgehen dürften. Diese wird traditionell von den
Großbanken eingeläutet, sodass sich der Fokus am Dienstag unter
anderem auf JPMorgan , Wells Fargo und
Citigroup richtet. Zur Wochenmitte folgen dann Bank
of America , Goldman Sachs und Morgan
Stanley . Außerhalb der Finanzbranche stehen am
Mittwoch der Pharma- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson
sowie am Freitag der Mischkonzern 3M
im Blick.
Angesichts der an den Börsen verteilten Vorschusslorbeeren könnte es
schwierig werden, die Anleger glücklich zu machen, gab
Helaba-Experte Apelt zu bedenken. Zusammen mit dem Zollthema könnte
daher die Rekordjagd bei den Aktienindizes einen Rückschlag
erleiden.
Laut Ulrich Kater, dem Chefvolkswirt der Dekabank, erwarten
Analysten jedoch mittlerweile nur noch leicht steigende Gewinne der
US-Unternehmen. Dies gebe genügend Raum für positive Überraschungen
und damit für steigende Kurse./la/niw/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008
AXC0164 2025-07-11/15:09
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Autor: - dpa-AFX
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