Wachsende US-Staatsschulden beunruhigen Kapitalmärkte |
13.07.2025 08:02:00 |
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die schnell steigende US-Staatsverschuldung
beunruhigt die internationalen Kapitalmärkte. Viele Finanzfirmen und
Ökonomen sehen wachsendes Misstrauen gegen den fiskalpolitischen
Kurs der USA. Dazu zählen etwa die US-Investmentbank Goldman Sachs
oder der zur Deutschen Bank gehörende
Vermögensverwalter DWS .
Spielraum für Fehler wird kleiner
"Die USA haben zwar noch Spielraum für Anpassungen, aber der
Spielraum für Fehler wird immer kleiner", warnt Christian
Scherrmann, der für die USA zuständige Ökonom der DWS.
"Verzögerungen erhöhen das Risiko einer nichtlinearen Finanzkrise,
in der das Vertrauen der Märkte plötzlich schwindet."
Verdopplung der Schulden seit 2015
Innerhalb von gut zehn Jahren hat sich die US-Verschuldung
verdoppelt: von 18,2 Billionen Dollar im Jahr 2015 auf derzeit 36,6
Billionen, wie auf der Webseite des US-Finanzministeriums
nachzulesen. Die Haushaltsbehörde des US-Kongresses geht davon aus,
dass die US-Schulden bis 2034 um weitere drei Billionen Dollar
zunehmen könnten. Alex Phillips, ein Ökonom der US-Investmentbank
Goldman Sachs, nannte das hohe US-Haushaltsdefizit jüngst
"längerfristig nicht tragbar".
Nicht alle sehen schwarz
Vergleichsweise unbesorgt scheint der Rückversicherer Munich Re
, der in der Finanzbranche traditionell als
vorsichtiges Unternehmen gilt. "Das Risiko, US-Staatsanleihen zu
halten, besteht in der Fähigkeit und Bereitschaft des
US-Finanzministeriums, die Schulden zurückzuzahlen", sagt Nicholas
Gartside, der Chief Investment Officer des Münchner Dax
-Konzerns. "Diese beiden Faktoren stehen absolut außer
Frage. US-Schulden bleiben ein sicherer Hafen."
Niedergang der USA als Weltmacht in Sicht?
Doch jenseits der Finanzbranche nehmen manche Denker bereits die
weltpolitischen Weiterungen in den Blick. Zu diesen zählt der in
Harvard lehrende Historiker Niall Ferguson: Großmächte, die mehr
Geld für die Zahlung ihrer Zinsen als für das Militär ausgeben
müssen, seien zum Niedergang verurteilt, argumentierte Ferguson
kürzlich in einem Interview mit Goldman Sachs. Von dieser Schwelle
sind die USA nicht weit entfernt./cho/DP/zb
AXC0009 2025-07-13/08:02
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Autor: - dpa-AFX
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