Merz: 'Israel-Kritik' oft Vorwand für Judenhass |
17.09.2025 20:04:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzler Friedrich Merz hat "Israel-Kritik"
verurteilt, wenn sie als Vorwand für Antisemitismus dient. Kritik an
der israelischen Regierung müsse möglich sein, und auch er selbst
habe zuletzt solche Kritik geübt, sagte Merz bei einer Veranstaltung
des Zentralrats der Juden in Berlin.
"Aber unser Land nimmt an der eigenen Seele Schaden, wenn diese
Kritik zum Vorwand für Judenhass wird - oder wenn sie gar zur
Forderung führt, dass die Bundesrepublik sich von Israel abwenden
solle", sagte Merz. "Das deutsche Bekenntnis zur Existenz und zur
Sicherheit des Staates Israel ist ein unverhandelbarer Bestandteil
der normativen Fundamente unseres Landes."
Gerade, wenn das Gespräch zwischen den Regierungen an Grenzen komme,
sei man in Deutschland in der Pflicht, um eine gemeinsame Sprache zu
ringen und Gemeinsames zu suchen, fügte er hinzu. Er gebe das
Versprechen, dass seine Regierung das tun werde: "heute, morgen,
übermorgen."
"Kampf gegen Antisemitismus und Menschenhass"
Merz äußerte sich erneut entsetzt und beschämt über Antisemitismus
in Deutschland, der nach dem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober
2023 lauter, offener, unverschämter und gewaltsamer geworden sei.
Israelische Restaurants, Orte jüdischen Lebens und jüdischer
Erinnerung würden beschmiert und bedroht.
Er richtete einen Appell an die Menschen im Land: Alle seien
aufgerufen, für ein Miteinander in Freiheit einzustehen und im
Gespräch zu bleiben. "Wir alle sind aufgerufen zur Zivilcourage, wo
wir Zeugen werden von Antisemitismus, Rassismus, Diskriminierung."
"Keine gute Zukunft ohne Juden"
Merz äußerte sich bei einem Empfang zum 75-jährigen Bestehen des
Zentralrats der Juden, der 1950 in Frankfurt am Main gegründet wurde
- nur fünf Jahre nach dem Holocaust. Die Rolle und den Beitrag des
Zentralrats würdigte er ausführlich.
"Die Bundesrepublik wäre für immer entwurzelt gewesen ohne jüdisches
Leben, ohne jüdische Kultur in unserem Land", sagte der Kanzler. Und
er betonte auch: "Ich möchte den Jüdinnen und Juden in Deutschland
heute sagen: Ohne Sie kann es keine gute Zukunft für die
Bundesrepublik geben."/vsr/DP/nas
AXC0242 2025-09-17/20:04
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Autor: - dpa-AFX
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