ROUNDUP: Milliarden-Finanzlücke droht Autobahnprojekte zu verzögern |
17.09.2025 20:22:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Wegen einer milliardenschweren Finanzlücke droht
beim Aus- und Neubau vieler Autobahnen eine Verzögerung. Bis 2029
gibt es einen zusätzlichen Bedarf von 5,5 Milliarden Euro, wie das
Bundesverkehrsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur
mitteilte. Neue Freigaben zum Bau von Projekten aus dem Bedarfsplan
für die Bundesfernstraßen seien vor diesem Hintergrund aktuell nicht
möglich. Weiter sagte eine Sprecherin, die Finanzierbarkeit sei
abhängig vom Bundeshaushalt 2026 - dieser befinde sich aber noch im
parlamentarischen Verfahren.
Hintergrund ist ein neuer "Finanzierungs- und Realisierungsplan"
2025-2029 der Autobahn GmbH des Bundes. Ein Bericht ging an den
Verkehrsausschuss des Bundestags. Konkret geht es um 74
Planungsprojekte zum Aus- und Neubau von Autobahnen, für die bis
2029 "bestandskräftiges Baurecht" erwartet wird. Die Projekte sind
derzeit in einem unterschiedlichen Stadium, von einem "Vorentwurf in
Aufstellung" über "in der Planfeststellung" bis zu
"planfestgestellt". Ob durch die fehlenden Mittel alle Vorhaben
quasi vorerst auf Eis gelegt sind, ist offen.
Die Projekte befinden sich in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen,
Niedersachsen, Hamburg, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und
Rheinland-Pfalz. Die "Welt" zitierte den Verkehrspolitiker und
Hamburger CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph Ploß mit den Worten:
"Es ist dem Norden nicht zu vermitteln, dass so wichtige
Neubauprojekte wie A20, A26 und A39 gestrichen werden sollen, obwohl
diese teilweise sogar Baureife haben." In der Liste stehen auch
geplante Projekte etwa auf der A1 in Nordrhein-Westfalen und
Rheinland-Pfalz oder der A39 in Niedersachsen.
Finanzierung nicht gesichert
Die "Bild"-Zeitung berichtete unter Berufung auf Unterlagen des
Verkehrsministeriums, dass für Unterhalt, Bau und Planung bei
Bundesstraßen und Autobahnen bis 2029 knapp 15 Milliarden Euro
fehlten. Auf Basis der beschlossenen mittelfristigen Finanzplanung
bis 2029 sei die Finanzierung der Bundesfernstraßen für die
kommenden Jahre in vielen Bereichen nicht gesichert. So drohe bei
Bundesstraßen eine spürbare und kurzfristig einsetzende
Verschlechterung der Fahrbahnen - bis hin zu Einschränkungen des
Verkehrs.
"Erhebliche Mehrinvestitionen" nötig
In einem der dpa vorliegenden Papier an den Verkehrsausschuss des
Bundestags heißt es, der Aus- und Neubau der Bundesautobahnen und
Bundesstraßen erfordere "erhebliche Mehrinvestitionen". Verwiesen
wird insbesondere auf die stark gestiegenen Baupreise. Auch für
sonstige Investitionen, etwa Rastanlagen, zeichne sich eine
Unterfinanzierung ab.
Beim milliardenschweren Sondervermögen, einem schuldenfinanzierten
Sondertopf, steht die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur im
Vordergrund, also zum Beispiel die Reparatur maroder Brücken.
Der BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg sagte: "Bei den Fernstraßen
ist eine komplette Konzentration auf den Erhalt notwendig, dafür
muss der Neu- und Ausbau auf Eis gelegt werden."
Auch zu wenig Geld für Bahn
Wie das Bundesverkehrsministerium bereits deutlich gemacht hatte,
steht auch für Neu- und Ausbauprojekte bei der Bahn in den kommenden
Jahren zu wenig Geld zur Verfügung. Das Verkehrsministerium konnte
sich bisher in der Bundesregierung mit der Forderung nach
zusätzlichen Milliarden nicht durchsetzen. Dabei geht es um die
Haushalte 2025 und 2026 sowie die Finanzplanung bis 2029./hoe/DP/nas
AXC0245 2025-09-17/20:22
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Autor: - dpa-AFX
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