Ex-US-Behördenchefin warnt vor Rückkehr von Masern und Co. |
17.09.2025 21:44:00 |
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die ehemalige Leiterin der
US-Gesundheitsbehörde CDC warnt vor einer Rückkehr vermeidbarer
Krankheiten in den Vereinigten Staaten. Wenn Impfempfehlungen und
-maßnahmen ohne belastbare Daten geändert würden, drohe ein
Wiederaufflammen von Kinderlähmung, Masern, Diphtherie oder
Keuchhusten, sagte Susan Monarez bei einer Anhörung im US-Kongress.
Das Land habe gerade erst die größte Masernwelle seit mehr als 30
Jahren erlebt, bei der zwei Kinder gestorben seien.
Nur 29 Tage im Amt
Monarez war Ende Juli von Präsident Donald Trump zur CDC-Chefin
berufen und kurz darauf vom Senat bestätigt worden. Ihre Amtszeit
dauerte jedoch nur 29 Tage. Nach eigenen Angaben wurde sie von
Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. aus ihrer Rolle gedrängt,
weil sie sich geweigert habe, wissenschaftliche Standards zu
missachten. Der Minister habe verlangt, dass sie Impfempfehlungen
vorab und ohne Prüfung genehmige und erfahrene Fachleute entlasse.
"Ich hätte das Amt und den Titel behalten können, aber ich hätte das
Einzige verloren, was nicht ersetzt werden kann: meine Integrität",
sagte die Mikrobiologin und Immunologin. Mehrere hochrangige
Führungskräfte traten im Zuge ihrer Entlassung ebenfalls zurück.
Gesundheitsminister ist Impfskeptiker
Die CDC (Centers for Disease Control and Prevention) ist in den USA
unter anderem für den Schutz vor Infektionskrankheiten zuständig.
Nach der Absetzung von Monarez stellte Kennedy seinen Vertrauten Jim
O'Neill als Interimsleiter ein. Damit hat der Minister wenig
Widerstand gegen seine Impfpolitik zu erwarten.
Kennedy gilt als ausgesprochener Impfskeptiker. Kritiker werfen ihm
vor, wiederholt Zweifel an Impfungen gestreut und dabei
Falschinformationen verbreitet zu haben. Erst Anfang August strich
der Minister Mittel für die Entwicklung bestimmter mRNA-Impfstoffe.
Fachleute haben Angst vor Gewalt
Monarez verwies in der Anhörung auch auf einen Angriff auf die
CDC-Zentrale in Atlanta. Anfang August hatte dort ein bewaffneter
Mann Hunderte Schüsse abgegeben und einen Sicherheitsbeamten
getötet. Der Täter sei von Impfgegnerschaft getrieben gewesen, sagte
Monarez. Sie gab an, selbst bedroht worden zu sein, und äußerte die
Sorge, dass die Verbreitung irreführender Informationen nicht nur
die Gesundheit von Kindern, sondern auch die Bereitschaft Einzelner
zu Gewalttaten weiter anheizen könne.
Die ebenfalls befragte frühere leitende CDC-Beamtin Debra Houry
erklärte in der Anhörung, viele Experten würden aus Angst nicht mehr
öffentlich über Impfungen sprechen oder ihre Namen von Fachartikeln
streichen. Sie selbst habe nach zehn Jahren aus ethischen Bedenken
gekündigt. Kennedy warf sie vor, wissenschaftliche Arbeit zu
zensieren, Entscheidungsprozesse zu politisieren und Fachleute ihrer
Unabhängigkeit zu berauben./gei/DP/nas
AXC0254 2025-09-17/21:44
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Autor: - dpa-AFX
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