Klima: EU-Umweltminister finden kleinsten gemeinsamen Nenner |
18.09.2025 20:45:00 |
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Umweltminister haben sich auf eine
Absichtserklärung für einen Klimaplan für 2035 verständigt - und
damit vorerst verhindert, dass die Staatengemeinschaft mit komplett
leeren Händen vor der Welt steht. Allerdings legt der bei einem
Treffen in Brüssel gefundene Kompromiss keine konkrete Zielmarke zur
Reduzierung von Treibhausgasemission für die nächsten zehn Jahre
fest.
Stattdessen einigten sich die EU-Länder nur auf einen Zielkorridor:
Sie wollen ihre Emissionen demnach bis 2035 zwischen 66,25 Prozent
und 72,5 Prozent im Vergleich zu 1990 senken.
Vor der nächsten Weltklimakonferenz im November in Brasilien sollen
die Teilnehmerländer bei den Vereinten Nationen Klimaschutzpläne
einreichen, in denen sie darlegen, was sie bis zum Jahr 2035
vorhaben. Die Abgabefrist läuft nächsten Mittwoch ab.
Reißen der Frist "peinlich"
Schon vor dem Zusammenkommen der Umweltminister an diesem Donnerstag
war klar, dass die EU-Staaten sich dabei nicht auf einen solchen
formellen Plan einigen können. Auf etwas Verbindlicheres als die
Versicherung, noch einen Plan für 2035 nachzuliefern, konnten sich
die Staaten nicht einigen.
Der Grünen-Abgeordnete Michael Bloss kritisiert, die Erklärung zeige
die europäische "Handlungsunfähigkeit". Dabei brauche es gerade nach
dem Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen eine starke
europäische Führungsrolle, sagte er.
Linda Kalcher von der Brüsseler Denkfabrik Strategic Perspectives
bezeichnet es als "peinlich", dass die EU die UN-Frist verpasst.
"Die Absichtserklärung ist nur ein hart erkämpfter Trostpreis,
ermöglicht es der EU aber, nächste Woche bei der Generalversammlung
mit einer Stimme zu sprechen", so Kalcher. Die Aufgabe müsse sein,
den weiteren Pfad und das 2040-Ziel vor der Weltklimakonferenz im
November zu verabschieden.
Auch Deutschland trug zur Verzögerung bei
Denn unmöglich war bislang auch, eine Einigung für ein EU-Klimaziel
für 2040 unter den Mitgliedsstaaten zu finden. Dafür legte die
Kommission im Juli einen Vorschlag vor: die Emissionen
klimaschädlicher Treibhausgase bis 2040 um 90 Prozent zu senken, im
Vergleich zu 1990. Zu dem Vorschlag müssen sich die Länder
gemeinsamen positionieren. Er entspricht in den wesentlichen Punkten
den im Koalitionsvertrag festgehaltenen Klimazielen der
schwarz-roten Bundesregierung.
Dass die EU-Umweltminister sich bei ihrem Treffen auch auf das
2040-Ziel einigen, scheiterte am Widerstand mehrerer EU-Staaten.
Auch Deutschland sorgte dafür, dass das Thema vorerst Gespräch bei
einem Treffen auf einer Ebene höher wird: einem Gipfeltreffen der
Staats- und Regierungschefs der EU im Oktober - nach der
UN-Frist./rdz/DP/nas
AXC0258 2025-09-18/20:45
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Autor: - dpa-AFX
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