US-Händler steigern Gewinne durch höhere Importzölle |
19.09.2025 05:30:00 |
HAMBURG (dpa-AFX) - Etliche US-Unternehmen nutzen laut einer Studie
die massiv gestiegenen Importzölle auch zur Maximierung der eigenen
Gewinne. "Insbesondere bei Kaffee, Getränken,
Unterhaltungselektronik, Bekleidung, Sportartikeln, Spielzeug und
Schmuck sind die Endverbraucherpreise in den USA stärker gestiegen
als die Importkosten", sagte Leiter der Unternehmensforschung bei
Allianz Trade, Ano Kuhanathan.
Nach Schätzungen des Kreditversicherers dürften Verbraucher für
Waren wie Möbel 3,6 Prozent und für Autos, Bekleidung, Schmuck und
Schuhe bis zu 2,3 Prozent mehr bezahlen als aufgrund der
Importkosten zu erwarten gewesen sei. Selbst beim Wein zahlten
Verbraucher fast ein Prozent mehr als die Importpreise suggerieren
würden.
Gewinne im US-Einzelhandel steigen
Entsprechend seien die Gewinne im US-Einzelhandel teils deutlich
gestiegen. Die operativen Margen der US-Großhändler kletterten
demnach im zweiten Quartal auf 3,7 Prozent - nach nur 1,8 Prozent im
ersten Quartal. Die Lebensmitteleinzelhändler wiederum steigerten
ihre Gewinne von 3,5 auf 4,6 Prozent. Im Gegensatz dazu
verzeichneten amerikanische Discounter im vergangenen Quartal kaum
Veränderungen in ihrer Rentabilität.
Dies zeige, "dass Teile der Lieferkette höhere Preise einfach
weitergeben - zumindest über einen gewissen Zeitraum - um ihre
eigenen Gewinne zu bewahren oder auszubauen", sagte Kuhanathan. Er
geht davon aus, dass Aufgrund der Marktstruktur insbesondere
US-Großhändler ihre höheren Margen länger durchsetzen können und so
doppelt zu profitieren.
Verlierer sind US-Verbraucher und ausländische Exporteure
"Die eindeutigen Verlierer im Handelskrieg sind US-Verbraucher und
ausländische Exporteure. Sie zahlen in den meisten Fällen am Ende
die Zeche", erklärte Kuhanathan. Dies betreffe 77 Prozent der Fälle.
Ausländische Exporteure hätten vor allem bei Tierfutter, Zucker,
Papier, Snacks, Tiefkühlkost und Nudeln ihre Verkaufspreise gesenkt,
um die Zoll-Mehrkosten aufzufangen.
US-Unternehmen übernähmen dagegen für nur weniger als ein Viertel
der Produkte höhere Kosten - hauptsächlich im Agrar- und
Lebensmittelsektor wie beispielsweise Süßigkeiten, Kekse und
Milchprodukte. Dies dürfte auf den starken inländischen Wettbewerb
und die preissensiblen Verbraucher in diesen Kategorien
zurückzuführen sein. In einigen Fällen führten der Wettbewerb und
die Kostenübernahme durch die Importeure der Studie zufolge dazu,
dass die tatsächlichen Preissteigerungen unter den Prognosen
geblieben seien, etwa bei Arzneimitteln./klm/DP/zb
AXC0010 2025-09-19/05:30
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Autor: - dpa-AFX
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