Klingbeil will Reformen: 'Regierung muss mutig vorangehen' |
19.09.2025 05:31:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - In der Debatte über Reformen des Sozialstaats und
Anreize für mehr Wachstum hat Vizekanzler Lars Klingbeil
entschlossene Schritte der Regierungskoalition angekündigt. "Diese
Regierung muss mutig vorangehen, und das werden wir auch. Der
Reformwille auf unserer Seite ist da", sagte der SPD-Chef dem
"Handelsblatt". Die Vorsitzenden der Regierungsparteien CDU, CSU und
SPD werden nach seinen Worten vorschlagen, wie alle Stränge
zusammenlaufen.
"Das wird ein gerechtes Gesamtkonzept", versicherte er. Die
Strukturreformen würden auch helfen, die Lücke von 34 Milliarden
Euro im Haushalt 2027 zu verkleinern.
Ein Thema werden nach Klingbeils Worten "deutliche Veränderungen"
beim Bürgergeld. Zudem werde man in der Koalition auch über den
Abbau von Subventionen reden. Und auch über eine Reform der
Erbschaftsteuer wolle seine Partei sprechen. "Ich habe registriert,
dass die Union über die Erbschaftsteuer diskutiert. Da sehe ich ein
großes Möglichkeitsfenster."
Debatte über reiche Erben und Bürgergeldbezieher
Kürzlich hatte der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn die
ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland als Problem bezeichnet
und damit eine Debatte zur Erbschaftssteuer losgetreten. Und über
die geplante Reform des Bürgergelds gab es Anfang September
ebenfalls einen öffentlichen Schlagabtausch in der Koalition.
Kanzler Friedrich Merz hatte mehrfach gesagt, man könne sich den
Sozialstaat so wie heute nicht mehr leisten.
Klingbeil sagte nun, man werde den Menschen mit dem Haushalt 2027
einiges abverlangen. Die Bürger seien aber bereit, den Weg
mitzugehen - "wenn alle ihren Beitrag leisten, auch diejenigen, die
sehr viel Geld haben".
"Länger reformieren als nur einen Herbst lang"
Weiter sagte Klingbeil: "Es ist wichtig, dass die Bürgerinnen und
Bürger sehen, dass es jetzt einen großen Schritt nach vorn gibt und
nicht nur ein Sammelsurium von einzelnen Maßnahmen." Angesprochen
auf den sogenannten Herbst der Reformen, sagte Klingbeil: "Wir
müssen viel länger reformieren als nur einen Herbst lang. Aber ich
will, dass dieses Jahr noch richtig was passiert."
Der Finanzminister will mit Wirtschaftsministerin Katherina Reiche
(CDU) nach eigenen Worten schnell einen sogenannten Deutschlandfonds
auflegen, um internationale Investoren anzulocken. In diesem Jahr
solle die erste Stufe starten. Damit schaffe man eine Andockstelle
für privates Kapital. Der Bund werde mindestens zehn Milliarden Euro
bereitstellen. "Durch die Mobilisierung privaten Kapitals können wir
die Mittel auf bis zu 100 Milliarden Euro hebeln." Laut Klingbeil
gibt es ein großes Interesse internationaler Investoren: "Die stehen
Schlange."/toz/DP/zb
AXC0011 2025-09-19/05:31
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Autor: - dpa-AFX
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