| Starker Franken: Schweizerische Nationalbank SNB kauft deutlich mehr Devisen |
| 30.09.2025 09:58:00 |
ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im
zweiten Quartal 2025 relativ stark am Devisenmarkt interveniert. Um
den starken Anstieg des Frankens seit Beginn des Jahres zu bremsen,
hat sie Devisen im Gegenwert von über 5 Milliarden Franken erworben.
Die SNB kaufte von April bis Juni 2025 Devisen im Gegenwert von
5.058 Millionen Franken (5,4 Mrd Euro), wie aus einer am Dienstag
veröffentlichten Statistik hervorgeht. Die Notenbank gibt die
Interventionen für ein bestimmtes Quartal jeweils am Ende des
Folgequartals bekannt.
In den vorausgehenden Quartalen hatte die SNB ebenfalls jeweils
Devisen gekauft, allerdings in eher geringem Umfang. Im ersten
Quartal 2025 etwa waren es nur 49 Millionen, im vierten Quartal 2024
103 Millionen. Im gesamten Jahr 2024 waren es insgesamt lediglich
1,2 Milliarden.
Anfang 2024 hatte die SNB eine Kehrtwende vollzogen und erstmals
seit dem Startquartal 2022 wieder Devisen gekauft. Davor war die SNB
in großem Stil als Verkäuferin aufgetreten. Damit wollten die
Währungshüter den Franken stärken, um die importierte Inflation
niedrig zu halten, die nach dem Ende der Coronapandemie und dem
Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 nach oben geschossen
war.
So veräußerte die SNB etwa im Jahr 2022 Devisen in der Höhe von 22,3
Milliarden Franken. Im Jahr 2023 schwollen die Devisenverkäufe auf
knapp 133 Milliarden Franken an. In früheren Jahren war die SNB
allerdings zumeist eher als Käuferin aufgetreten, da der Franken
etwa wegen der Eurokrise stark gestiegen war.
SNB als Währungsmanipulator?
Für die SNB sind Devisenkäufe heikel. So hat etwa das
US-Finanzministerium die Schweiz zuletzt im Juni zusammen mit acht
weiteren Ländern auf eine Überwachungsliste möglicher
Währungsmanipulatoren gesetzt. Die Behörde will entsprechend die
Währungspraktiken und die Wirtschaftsmaßnahmen dieser Länder
besonders beobachten.
Die Schweiz hat relativ große Handelsüberschüsse gegenüber den USA
und wurde deswegen von Präsident Donald Trump mit Strafzöllen von 39
Prozent belegt. Die SNB ihrerseits betont allerdings immer wieder,
dass sie kein Währungsmanipulator sei. Wenn die sie interveniere,
sei dies jeweils nur zur Erreichung der Preisstabilität, heißt es
von der Notenbank jeweils.
Die SNB führt diesbezüglich auch regelmäßig Gespräche mit den USA.
Erst am (gestrigen) Montag haben das Finanzdepartement, die SNB und
das US-Finanzministerium eine gemeinsame Erklärung in
makroökonomischen und wechselkursbezogenen Fragen unterschrieben.
Mit der Erklärung würden die beiden Staaten ihr Bekenntnis zu
bestehenden Prinzipien des Internationalen Währungsfonds bei
Währungspraktiken bekräftigen, hieß es.
Insbesondere würden beide Länder Wechselkurse nicht dazu benutzen,
Zahlungsbilanzanpassungen zu verhindern oder sich unfaire
Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Zudem bestätigt die Erklärung
gemäß der Mitteilung, dass Devisenmarktinterventionen für die SNB
ein wichtiges geldpolitisches Instrument sind, um angemessene
monetäre Rahmenbedingungen zu gewährleisten und die gesetzliche
Aufgabe der Preisstabilität zu erfüllen.
Ob sich Präsident Trump davon allerdings beeindrucken lässt, ist
eine andere Frage./uh/ys/AWP/men
ISIN EU0009654078 CH0001319265
AXC0110 2025-09-30/09:58
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Autor: - dpa-AFX
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