Dobrindt setzt auf Return Hubs, KI und Dauer-Abschiebehaft |
05.10.2025 14:48:00 |
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Rückführungszentren in Drittstaaten außerhalb
der EU, schnellere Asylverfahren, unbefristete Abschiebehaft,
digitale Übersetzungshilfen: Bei seinem Treffen mit mehreren Innen-
und Migrationsministern aus anderen EU-Ländern hat
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) neue Vorschläge für
einen schärferen Kurs in der europäischen Asylpolitik vorgelegt.
Welche Länder die Vorschläge unterstützen, blieb aber zunächst
offen.
Der Druck, was die Migration anbelange, sei in Deutschland wie in
allen Nachbarländern hoch, auch wenn niedrigere Zahlen als in den
vergangenen Jahren erkennbar seien, sagte Dobrindt bei dem Treffen
in München. Das Schärfen und Härten des europäischen
Migrationspaktes sei daher weiter sehr bedeutend. Begleitet wurde
das Treffen in München von teils lauten, aber friedlichen Protesten.
Asylregeln in Europa sollen verschärft werden
Dobrindt schlug seinen Amtskollegen ein Bündel von Maßnahmen vor,
die das Asylsystem in Europa verschärfen würden. So sprach er sich
etwa dafür aus, auf europäischer Ebene die Rechtsgrundlagen zu
schaffen, um in Drittstaaten Rückführungszentren einrichten zu
können. In diesen sogenannten Return Hubs sollen ausreisepflichtige
Asylbewerber landen, die nicht in ihre Heimat- oder Herkunftsländer
abgeschoben werden können.
Auf Nachfrage erklärte Dobrindt, dieser Prozess stehe noch ganz am
Anfang. EU-Migrationskommissar Magnus Brunner (ÖVP) sagte, es sei
wichtig, dass Deutschland bei dem Thema weiter Druck mache. Es sei
nicht akzeptabel, dass aktuell nur eine von fünf ausreisepflichtigen
Personen Europa wirklich auch verlasse. Inhaltliche Aussagen der
anderen Minister gab es keine, auch ein gemeinsames Abschlusspapier
lieferte das Arbeitstreffen nicht.
Klagen sollen Asylverfahren nicht bremsen
Dobrindts Diskussionspapier sieht zudem schnellere Asylverfahren
vor: Wenn ein Asylantrag als unzulässig abgelehnt wurde, sollen
Widersprüche und Klagen keine aufschiebende Wirkung haben.
Ausreisepflichtige Straftäter und Gefährder sollen unbefristet in
Abschiebehaft genommen werden können, Abschiebungen von allen
EU-Ländern vollstreckt und digitale Übersetzungshilfen mit
Künstlicher Intelligenz zum Einsatz kommen dürfen. Die Suche nach
Dolmetschern erschwert bisher oft die Durchführung von
Asylverfahren.
"Europa braucht Klarheit, Konsequenz und Kontrolle in der
Migrationspolitik. Wir müssen den EU-Migrationspakt härten, die
Abschiebe-Regeln schärfen", sagte Dobrindt bereits vor Beginn des
Treffens der Deutschen Presse-Agentur. "Also: Starke Außengrenzen,
schnelle Abschiebungen, innovative Lösungen. Nur so sichern wir
Ordnung, Offenheit und den europäischen Zusammenhalt."
Letztes Treffen war auf der Zugspitze
Das Treffen mit seinen Amtskollegen in München war bereits die
zweite Konferenz zur Migrationsfrage auf Einladung von Dobrindt.
Bereits im Juli hatte er Kollegen aus fünf EU-Staaten sowie Brunner
auf der Zugspitze getroffen. Teilnehmer waren die Innenminister aus
Polen, Luxemburg und der Schweiz sowie die Migrationsminister aus
Dänemark, Schweden, Belgien und den Niederlanden. Italien hatte
seine Teilnahme kurzfristig abgesagt. Dobrindt betonte in München,
er plane für die Zukunft weitere Treffen./had/DP/he
AXC0046 2025-10-05/14:48
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Autor: - dpa-AFX
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