Merkel: EU-Dialog mit Putin vor Invasion der Ukraine gescheitert |
06.10.2025 18:40:00 |
BUDAPEST (dpa-AFX) - Vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine im
Februar 2022 hätte sich die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) einen engeren Dialog der EU mit dem russischen Präsidenten
Wladimir Putin gewünscht. Sie habe damals, im Sommer 2021, zusammen
mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ein neues Gesprächsformat
angestrebt, "dass wir mit Putin direkt als Europäische Union
sprechen", sagte Merkel in einem Interview des ungarischen Portals
"Partizán".
Sie habe damals gespürt, "dass das Minsk-Abkommen nicht mehr ernst
genommen wird". Das Aushandeln des Minsker Friedensabkommens sei
richtig gewesen, "nur wir hatten dann in Corona eben keinerlei
Möglichkeit mehr, uns mit Putin direkt auszutauschen, und das war
sehr schlecht für die weitere Entwicklung", sagte Merkel. Das
Abkommen war 2015 geschlossen worden, mit dem Ziel, die damals
bereits herrschenden Kämpfe in der Ost-Ukraine zu beenden.
Merkel: Balten und Polen gegen direkte EU-Gespräche mit Putin
Direkte Gespräche der EU mit Putin seien damals "von einigen nicht
unterstützt" worden, "das waren vor allen Dingen die baltischen
Staaten, aber auch Polen war dagegen, weil sie Angst hatten, dass
wir keine gemeinsame Politik gegenüber Russland haben", führte die
Ex-Kanzlerin aus. "Meine Meinung war, wir müssen dann eben daran
arbeiten, eine gemeinsame Politik zu haben. Auf jeden Fall ist es
nicht zustande gekommen, und ja, dann bin ich aus dem Amt
geschieden, und dann hat die Aggression Putins begonnen. Wir werden
heute nicht mehr klären können, was gewesen wäre, wenn", sagte
Merkel.
Das Gespräch mit einem Journalisten von "Partizán" wurde bereits vor
einigen Tagen online veröffentlicht. Merkel hielt sich am 1. Oktober
in der ungarischen Hauptstadt Budapest auf, um dort für die
ungarische Übersetzung ihrer Memoiren zu werben.
Eine Sprecherin Merkels teilte am Montag auf Anfrage mit, die
Aussagen der früheren Kanzlerin seien "nicht neu". Bei einer
Veranstaltung im Juni 2022 habe sie sich bereits entsprechend zur
Lage im Juni 2021 geäußert. Die Haltung der baltischen Staaten und
Polen zu einem Dialog mit Putin erwähnte sie damals aber
nicht./brd/DP/nas
AXC0227 2025-10-06/18:40
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Autor: - dpa-AFX
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