ROUNDUP: Soldaten der Nationalgarde aus Texas in Illinois angekommen |
08.10.2025 06:35:00 |
CHICAGO (dpa-AFX) - Mit der Ankunft von Soldaten der texanischen
Nationalgarde in Illinois ist eine weitere Eskalationsstufe im
Konflikt zwischen der US-Regierung und dem Bundesstaat erreicht. Der
Gouverneur des Bundesstaates, JB Pritzker, der sich seit Wochen
gegen einen Einsatz von Nationalgardisten auf Geheiß von Präsident
Donald Trump stemmt, sagte am Dienstag, man habe beobachtet, wie
Soldaten aus Texas angekommen seien. Diese waren demnach zunächst
nicht auf den Straßen Chicagos zu sehen. Die große Frage ist: Wird
sich das bald ändern?
US-Medien berichteten übereinstimmend, dass die Soldaten in einer
militärischen Einrichtung in Elwood gesichtet worden seien. Diese
liegt knapp 90 Kilometer von der Innenstadt Chicagos entfernt.
Am späten Montagabend (Ortszeit) hatte der Gouverneur von Texas,
Greg Abbott, auf X ein Foto von Soldaten der texanischen
Nationalgarde gepostet, die ein Flugzeug besteigen - begleitet von
den Worten: "Jederzeit bereit. Jetzt im Einsatz."
Gerichtsentscheidung zu Nationalgarde-Einsatz steht noch aus
Der Bundesstaat Illinois und die Millionenstadt Chicago versuchen
den Einsatz von Nationalgardisten auf ihrem Gebiet vor Gericht zu
stoppen, blieben dabei aber zunächst ohne Erfolg. Pritzker ließ
durchblicken, dass er am Donnerstag mit einer gerichtlichen
Entscheidung rechnet.
In der Klage heißt es, ein Einsatz von Mitgliedern der Nationalgarde
auf Anordnung der US-Regierung in Illinois sei rechtswidrig. Sowohl
Nationalgardisten aus Illinois als auch Texas sind dabei explizit
einbezogen.
Was hat die US-Regierung vor?
Ob und wenn ja, wann, wo und wofür Nationalgardisten in Illinois
eingesetzt werden, ist noch unklar. Trump hat seit Wochen mit einem
Einsatz von Soldaten in Chicago gedroht - gegen den Willen von
Stadtspitze und Bundesstaat. Am Wochenende ordnete
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth dann an, etwa 300
Nationalgardisten aus Illinois unter Bundeskontrolle zu stellen. Sie
sollten demnach Bundesbeamte, etwa von der Einwanderungsbehörde ICE,
und Bundeseigentum schützen.
Nach Angaben Pritzkers beorderte Trump zudem 400 Nationalgardisten
aus dem republikanisch regierten Texas, um sie in Illinois, in
Oregon und andernorts in den USA einzusetzen. Er sprach von "Trumps
Invasion".
Die US-Regierung hatte im vergangenen Monat bereits einen
Großeinsatz der Einwanderungsbehörde ICE in Chicago veranlasst. In
der Millionenmetropole stößt das auf viel Kritik: Seit Wochen
protestieren dort Menschen gegen Razzien von ICE.
Um Proteste gegen ICE-Razzien zurückzudrängen, hatte Trump schon vor
Monaten Soldaten nach Los Angeles geschickt. Vor Wochen hatte der
US-Präsident außerdem einen Einsatz der Nationalgarde in der
US-Hauptstadt Washington veranlasst - dort allerdings, um die aus
seiner Sicht ausufernde Kriminalität einzudämmen.
Das Beispiel Chicago zeigt nun, wie diese beiden Begründungen der
US-Regierung für Soldateneinsätze im Inland verschwimmen: Ist in der
Anordnung des Verteidigungsministers vom Schutz von ICE-Beamten die
Rede, so verwies Trump erst am Dienstag wieder auf Kriminalität, die
es zu bekämpfen gelte: "Chicago ist eine großartige Stadt, in der es
viel Kriminalität gibt, und wenn der Gouverneur seine Aufgabe nicht
erfüllen kann, werden wir sie übernehmen", sagte er im Weißen Haus.
Kritiker: Trump will politische Gegner einschüchtern
Kritiker werfen Trump vor, mit dem Einsatz der Nationalgarde eine
Show zu veranstalten und politische Gegner einschüchtern zu wollen.
Sie warnen auch vor einer Normalisierung von Soldateneinsätzen im
Inland.
In den USA haben normalerweise die Gouverneure eines Bundesstaates
die Kontrolle über die Nationalgarde - nur in Kriegszeiten oder
nationalen Notfällen kann der US-Präsident das Kommando übernehmen.
Als Teil der US-Streitkräfte kann die Nationalgarde grundsätzlich
etwa bei Naturkatastrophen, Unruhen oder Notfällen im Inneren
eingesetzt werden./fsp/DP/zb
AXC0036 2025-10-08/06:35
|
Autor: - dpa-AFX
|
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 24.622,74 | 236,96 | 0,97% |
TecDax | 3.731,96 | -1,11 | -0,03% |
MDAX | 30.833,65 | -2,51 | -0,01% |
Dow Jones (EOD) | 46.602,98 | -91,99 | -0,20% |
Nasdaq 100 | 25.010,61 | 170,38 | 0,69% |
S & P 500 (EOD) | 6.714,59 | -25,69 | -0,38% |
SMI | 12.648,11 | 126,32 | 1,01% |
|
EUR/US$ | 1,1614 | -0,00 | -0,37% |
EUR/Yen | 177,3577 | 0,29 | 0,16% |
EUR/CHF | 0,9310 | 0,00 | 0,05% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8663 | -0,00 | -0,23% |
Yen/US$ | 0,0065 | 0,00 | -0,43% |
CHF/US$ | 1,2475 | -0,00 | -0,36% |
|
baha Brent Indication | 66,69 | 0,35 | 0,53% |
Gold | 4.038,36 | 60,07 | 1,51% |
Silber | 48,97 | 0,52 | 1,06% |
Platin | 1.664,98 | 36,05 | 2,21% |
|
|
|