Ukraine-Krieg heizt Klimakrise an - 237 Millionen Tonnen CO2 |
08.10.2025 07:10:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat
nicht nur Zehntausende Menschen das Leben gekostet und Millionen in
die Flucht geschlagen - auch die Natur und das Klima leiden stark.
Seit der Invasion im Februar 2022 wurden wegen des Kriegs so viel
klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen wie Österreich, Ungarn,
Tschechien und die Slowakei gemeinsam in einem Jahr freisetzen. Dies
hat die Initiative zur Treibhausgasbilanzierung von Kriegen (IGGAW)
ermittelt.
Der gesamte Ausstoß des Ukraine-Kriegs liegt der Studie zufolge bei
inzwischen 237 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten. In diese
Maßeinheit werden die verschiedenen Treibhausgase umgerechnet und so
vergleichbar gemacht. Hintergrund ist, dass etwa Methan vielfach
klimaschädlicher wirkt als CO2.
Panzer und Jets verbrennen viel Diesel und Kerosin
Ein Drittel der klimaschädlichen Treibhausgase wird durch den Krieg
selbst freigesetzt, etwa durch Panzer und Jets, die viel Diesel und
Kerosin verbrennen. Ein weiterer wichtiger Faktor sind vom Krieg
entfachte Wald- und Buschbrände. Sie wüteten mehrheitlich an oder
nahe der Frontlinien oder in Grenzgebieten. Die abgebrannte Fläche
war im Jahr 2024 den Angaben zufolge mehr als zwanzigmal so groß wie
im Durchschnitt der Jahre 2006 bis 2021.
Der Sommer 2024 war zudem ungewöhnlich trocken - laut
Klimawissenschaftlern auch wegen der eskalierenden Erderwärmung. Die
Trockenheit begünstigte die Feuer. Und Löscheinsätze waren wegen der
Gefechte meist nicht möglich, so dass sie sich oft unkontrolliert
ausbreiteten.
Die Forscher bilanzierten: "Das Jahr 2024 sticht heraus als
besorgniserregendes Beispiel für einen Kreislauf der Zerstörung, in
dem sich Klimawandel und bewaffnete Konflikte gegenseitig verstärken
und die globale Erwärmung beschleunigen."
Millionen Hektar Wald zerstört
Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte die ukrainische
Umweltministerin Switlana Hryntschuk auf der Klimakonferenz der
Vereinten Nationen in Baku eine düstere Bilanz gezogen. Insgesamt
wurden ihren Angaben zufolge durch den Krieg rund drei Millionen
Hektar Wald zerstört. Die mit Sprengstoffrückständen verseuchte
Fläche der Ukraine betrage 139.000 Quadratkilometer.
Der Beschuss großer Öl-Lager und Raffinerien sowie der ukrainischen
Energie-Infrastruktur setzten den IGGAW-Berechnungen zufolge in drei
Jahren Krieg rund 17 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente frei. Die
vielen Flüge, etwa von Europa nach Asien, die die Ukraine und
Sibirien umfliegen müssen, verlängern die Flugstrecken enorm.
Deswegen sind im Vergleich zur Situation vor der Invasion gut 20
Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zusätzlich ausgestoßen
worden./toz/DP/zb
AXC0042 2025-10-08/07:10
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Autor: - dpa-AFX
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