ROUNDUP: Deutschland schickt Tornados zu Atomwaffenübung der Nato |
10.10.2025 13:24:00 |
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die deutsche Luftwaffe beteiligt sich von der
kommenden Woche an mit mehreren Kampfflugzeugen an einem
Nato-Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen. Wie
ein Verantwortlicher im militärischen Nato-Hauptquartier im
belgischen Mons der Deutschen Presse-Agentur sagte, hat die
Bundeswehr drei für das Abwerfen von US-Atombomben ausgerüstete
Tornados sowie vier Eurofighter für die am Montag beginnende Übung
"Steadfast Noon" angemeldet.
Insgesamt werden an dem Manöver rund 2.000 Militärs aus 14
Bündnisstaaten mit mehr als 70 Flugzeugen beteiligt sein, wie
Chefplaner Daniel Bunch sagte. Dazu gehören neben den deutschen
Tornados und Eurofightern auch amerikanische F-35 sowie
Überwachungs- und Tankflugzeuge. Das Verteidigungsministerium in
Berlin bestätigte die deutsche Teilnahme, nannte aber keine Details.
Hauptstützpunkt für die jährliche Nato-Übung ist diesmal die
niederländische Luftwaffenbasis Volkel. Weitere Aktivitäten sind im
belgischen Kleine-Brogel, im britischen Lakenheath und im dänischen
Skrydstrup geplant, wobei die Flugmanöver vor allem über der Nordsee
trainiert werden sollen.
"Drohnen sind keine neue Bedrohung"
Mit Spannung wird erwartet, ob es zu Zwischenfällen mit Drohnen
kommt. Wegen der Sichtung unbemannter Flugkörper war in den
vergangenen Wochen wiederholt Alarm an zivilen und militärischen
Airports ausgelöst worden. Zeitweise musste deswegen sogar der
Flugverkehr eingestellt werden.
Die Nato gibt sich vorerst gelassen. "Drohnen sind für uns keine
neue Bedrohung. Wir kennen dieses Thema gut", sagte Oberst Bunch. Am
Ende werde die Nato stets einen Schritt voraus sein und ihre
Missionen in allen Bedrohungslagen erfüllen können.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte betonte am Freitag in einer
Videobotschaft, dass "Steadfast Noon" Routine sei und keine Reaktion
auf die jüngsten russischen Luftraumverletzungen oder andere
Provokationen darstelle. Dennoch soll das Manöver auch das klare
Signal an Moskau senden, dass die Nato im Fall der Fälle auch bereit
sei, sich mit Hilfe von Nuklearwaffen zu verteidigen. Die Übung sei
notwendig, um sicherzustellen, dass die nukleare Abschreckung so
glaubwürdig und wirksam wie möglich bleibe, sagte Rutte.
Übungsflüge ohne Bomben
Grund dafür, dass Deutschland als Land ohne eigene Atomwaffen an der
Übung teilnimmt, ist die sogenannte nukleare Teilhabe der Nato. Sie
sieht vor, dass in Europa stationierte US-Atomwaffen vom Typ B61 im
Ernstfall auch von Flugzeugen von Partnerstaaten abgeworfen werden
und dann etwa gegnerische Streitkräfte ausschalten. US-Atomwaffen
sollen offiziell unbestätigten Angaben zufolge zum Beispiel in
Norditalien, in Belgien sowie in den Niederlanden und im
rheinland-pfälzischen Büchel lagern.
Zum genauen Übungsszenario und zu Details machte die Nato zunächst
keine Angaben. Militärexperten zufolge wird bei den regelmäßig im
Oktober stattfindenden Manövern geübt, wie man die US-Atomwaffen
sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert
und unter die Kampfjets montiert. Dabei und auch bei den
anschließenden Angriffsübungen werden allerdings nur Übungsbomben
ohne echten Kernsprengkopf verwendet.
Von russischer Seite gab es zunächst keine Reaktion auf die
Manöverankündigung. Im vergangenen Jahr hatte der Kreml "Steadfast
Noon" als eine Übung kritisiert, die zu einer weiteren Eskalation
der Spannungen führe.
Der in der Nato-Zentrale in Brüssel für Nuklearpolitik zuständige
Jim Stokes sagte zu Vorwürfen gegen das Bündnis, es würden
zahlreiche Fehlinformationen und falsche Narrative verbreitet.
"Steadfast Noon" sei absolut nicht provokativ oder eskalierend. Man
tue nichts anderes, als sicherzustellen, dass man im Falle der Fälle
verteidigungsbereit sei./aha/DP/stk
AXC0149 2025-10-10/13:24
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Autor: - dpa-AFX
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