ROUNDUP: Neue Regierung in Frankreich steht - Politikkrise ungelöst |
13.10.2025 06:35:00 |
PARIS (dpa-AFX) - Frankreich hat eine neue Regierung, bei der
Schlüsselressorts in den Händen der Amtsinhaber bleiben. Der zurück
ins Amt geholte Premier Sébastien Lecornu hält an Außenminister
Jean-Noël Barrot, Justizminister Gérald Darmanin und den vor einer
Woche erst ernannten neuen Wirtschafts- und Finanzminister Roland
Lescure fest, wie der Élysée-Palast am Abend mitteilte. Die
bisherige Arbeitsministerin Catherine Vautrin wird
Verteidigungsministerin, den Posten hatte zuvor Lecornu inne. Der
Pariser Polizeipräfekt Laurent Nuñez wird neuer Innenminister.
Mit der unter Zeitdruck erfolgten Regierungsbildung vollzieht
Lecornu nicht den vom linken Lager verlangten Ruck nach links. Die
Regierung behält ein Mitte-Rechts-Profil, auch wenn jüngere
Politikerinnen und Politiker in einigen Ministerien aufrücken und
auch Experten von außerhalb des Politikbetriebs berufen wurden.
"Eine Übergangsregierung wird ernannt, um noch vor Jahresende einen
Haushalt für Frankreich vorzulegen", sagte Lecornu. "Nur eines
zählt: das Wohl des Landes."
Chaos um Fristen für Haushaltseinbringung
Für Montag war eigentlich erwartet worden, dass die neue Regierung
einen Haushaltsentwurf ins Parlament einbringt - die Zeit dafür
drängt. Werden verfassungsrechtliche Fristen nicht eingehalten,
könnte Frankreich am Jahresende ohne verabschiedeten Haushalt
dastehen, was das finanziell angeschlagene Land unter zusätzlichen
wirtschaftlichen Druck setzen würde.
Dafür wäre aber eine Kabinettssitzung erforderlich. Weil Präsident
Emmanuel Macron aber zum Gaza-Gipfel nach Ägypten reist, wird die
erste Sitzung des neuen Kabinetts erst am Dienstag organisiert.
Misstrauensvotum droht
Die massive Politikkrise in Frankreich ist mit der zweiten Ernennung
einer Regierung binnen einer Woche und der Rückkehr des
zurückgetretenen Premiers Lecornu noch lange nicht beendet. Obwohl
Lecornu bei Beratungen mit den Parteien auf Kompromisse zum Wohle
des Landes in einer äußerst schwierigen Situation pochte, kündigten
Frankreichs Linkspartei La France Insoumise (LFI) und das rechte
Rassemblement National (RN) bereits einen Misstrauensantrag an.
Ob Lecornu die Abstimmung, die schon diese Woche auf ihn zukommen
könnte, übersteht, ist offen. Die Sozialisten wollten die neue
Regierung nur dulden, wenn Lecornu weitreichende Zugeständnisse
macht. Die Konservativen erklärten, sich an der Regierung nicht mehr
zu beteiligen, diese aber bei Gesetzesvorhaben unterstützen zu
wollen.
Konservative vor Zerreißprobe
Dabei stehen die konservativen Républicains, einst eine der zwei
großen Parteien in Frankreich, mitten in der Krise vor einer
Zerreißprobe. Der bisherige konservative Innenminister Bruno
Retailleau hatte mit Rückzugsdrohungen vor einer Woche den Rücktritt
des Premiers ausgelöst. Die Frage einer erneuten
Regierungsbeteiligung spaltete danach die Partei. Wie die Zeitung
"Le Parisien" berichtete, schlossen die Républicains die sechs
konservativen Minister, die sich zur Teilnahme an der neuen
Regierung entschieden, unverzüglich aus der Partei aus./evs/DP/zb
AXC0032 2025-10-13/06:35
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Autor: - dpa-AFX
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