ROUNDUP/Trump: Lieferung von Tomahawk-Waffen an Ukraine möglich |
13.10.2025 06:35:00 |
WASHINGTON/KIEW (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump schließt die
Lieferung von Marschflugkörpern des Typs Tomahawk an die Ukraine
nicht aus und will damit den Druck auf Russland erhöhen. An Bord
seiner in den Nahen Osten fliegenden Regierungsmaschine Air Force
One sagte Trump zu Journalisten, er wolle mit Russland über
derartige Lieferungen reden und fragen: "Wollen sie (die Russen),
dass Tomahawks in ihre Richtung fliegen? Ich glaube nicht." Er könne
den Russen sagen: "Hört mal, wenn dieser Krieg nicht beendet wird,
werde ich ihnen Tomahawks schicken."
In den vergangenen Wochen hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr
Selenskyj die US-Regierung immer wieder um die Lieferung von
Tomahawks gebeten. Deren maximale Reichweite von 2.500 Kilometer
würde es der ukrainischen Armee ermöglichen, Ziele wie Ölraffinerien
auch im asiatischen Teil Russlands zu beschießen.
Er könnte sagen, dass Marschflugkörper dieses Typs eine
unglaubliche, eine sehr offensive Waffe seien, sagte Trump. "Und,
ehrlich gesagt, braucht Russland das nicht." Er denke, er werde mit
der russischen Seite darüber sprechen und habe das auch dem
ukrainischen Präsidenten Selenskyj gesagt. Die Lieferung von
Tomahawks wäre "ein neuer Schritt der Aggression", erklärte Trump.
Er halte es dennoch für angebracht, diese Möglichkeit anzusprechen,
denn: "Ich möchte, dass der Krieg beendet wird."
Vor Trumps Äußerungen an Bord der Air Force One hatte Selenskyj nach
einem Gespräch mit ihm berichtet, beide hätten über
Patriot-Flugabwehrsysteme und Tomahawks gesprochen. "Wir sehen und
hören, dass Russland Angst hat, dass die Amerikaner uns "Tomahawks"
geben könnten", schrieb Selenskyj auf der Plattform Telegram. Das
sei ein Signal, "dass genau dieser Druck für den Frieden wirken
kann". Ob konkrete Absprachen zur Lieferung neuer Waffensysteme
getroffen wurden, ließ der ukrainische Präsident offen.
Selenskyj würde Trump für Nobelpreis nominieren, wenn ...
Dem US-Sender Fox News sagte Selenskyj in der Sendung "The Sunday
Briefing", er hoffe nach dem erfolgreich von Trump vermittelten
Abkommen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg darauf, dass ein
ähnliches Abkommen eines Tages auch für sein Land möglich sein
werde. Die Vereinbarung in Nahost bezeichnete Selenskyj als echten
Erfolg, der seinem Land Signale sende und Hoffnung spende. "Und ich
hoffe, dass er (Trump) die gleichen Instrumente noch stärker nutzen
wird, um Druck auf (Kremlchef Wladimir) Putin auszuüben, seinen
Krieg in der Ukraine zu beenden."
Wenn der Krieg in einer Region gestoppt werden könne, "dann können
sicher auch andere Kriege gestoppt werden - einschließlich des
russischen Krieges", sagte der ukrainische Präsident. Er würde Trump
nach eigenen Worten mit Freude für den Friedensnobelpreis im
nächsten Jahr nominieren, wenn der US-Präsident "Druck auf Putin
ausübt und ihn stoppt, wenn er Putin an den Verhandlungstisch setzt,
wenn Präsident Trump das Morden stoppt". Eine Waffenruhe sei der
größte Schritt zur Beendigung des Krieges.
Am Freitag hatte die venezolanische Oppositionsführerin María Corina
Machado den Friedensnobelpreis erhalten. Trump hatte in den
vergangenen Wochen wiederholt betont, er selbst habe den Preis
verdient.
Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe auf Krim
Derweil griff das ukrainische Militär in der Nacht nach russischen
Angaben erneut feindliche Ziele mit Drohnen an. Dabei sei ein großes
Tanklager auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim in Brand
gesetzt worden: Eine Drohne habe das Öldepot in der Stadt Feodossija
getroffen und das Feuer ausgelöst, berichtete die russische
Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Moskaus Statthalter auf
der Krim, Sergej Aksjonow. Über Verletzte gebe es derzeit noch keine
Erkenntnisse.
Insgesamt seien über der Krim mehr als 20 Drohnen abgeschossen
worden, hieß es weiter. Zuvor hatte das russische
Verteidigungsministerium am Sonntagabend einen Abschuss von 37
Drohnen über mehreren russischen Regionen, dem Schwarzen Meer und
dem Asowschen Meer gemeldet. Das Tanklager auf der Krim war im
vergangenen Jahr schon einmal durch einen ukrainischen
Drohnenangriff in Flammen gesetzt worden.
Die Ukraine greift bei ihrer Strategie zur Abwehr der russischen
Invasion immer wieder Ölanlagen hinter der Front an, um die
Treibstoffversorgung des Gegners zu stören. Russland greift die
Ukraine ebenfalls mit Kampfdrohnen und auch mit Raketen und
Marschflugkörpern an.
Am Sonntag sagte Selenskyj, allein in der vergangenen Woche habe
Russland mehr als 3.100 Drohnen, 92 Raketen und rund 1.360
Gleitbomben gegen die Ukraine eingesetzt. Russland führt seit mehr
als dreieinhalb Jahren Krieg gegen das Nachbarland./hme/DP/zb
AXC0033 2025-10-13/06:35
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Autor: - dpa-AFX
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