ROUNDUP 2: Trump droht Hamas - Netanjahu: Werden Sieg vervollständigen |
17.10.2025 07:05:00 |
(Neu: Weitere Details)
GAZA (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump hat angesichts
mutmaßlicher Hinrichtungen im Gazastreifen durch die islamistische
Hamas der Terrororganisation Gewalt angedroht. "Wenn die Hamas
weiterhin Menschen in Gaza tötet, was nicht Teil des Abkommens (über
die geltende Waffenruhe) war, werden wir keine Wahl haben als
hineinzugehen und sie zu töten", schrieb er auf der Plattform Truth
Social. Zugleich wies Trump darauf hin, dass die Hamas gemäß dem
Abkommen weitere Geisel-Leichen übergeben habe. Die Islamisten
wollen aber den Kampf gegen Israel fortsetzen. Und Israel die Hamas
besiegen.
Trump machte im Weißen Haus später auf Nachfrage klar, dass nicht
US-Kräfte gegen die Hamas vorgehen würden, sollte diese nicht mit
dem Töten aufhören. Es gebe Leute "ganz in der Nähe", die das machen
würden - gemeint sein dürfte Israels Armee. Sie bekämen das leicht
hin, aber unter Patronat der USA. Noch am Dienstag schien Trump
nicht groß besorgt über die Gewalt der Hamas zu sein. Sie habe gegen
"sehr, sehr schlimme Banden" durchgegriffen, das habe ihn nicht groß
gestört. Am selben Tag warnte Trump die Hamas dann, ihre Waffen
abzugeben. "Und wenn sie sich nicht entwaffnen, werden wir sie
entwaffnen, und das wird schnell und vielleicht gewaltsam
passieren", sagte er.
Hamas: Rückführung weiterer Geisel-Leichen braucht Zeit
Trump wies zugleich darauf hin, dass die Hamas weitere Leichen von
Geiseln an Israel übergeben habe. "Sie haben auch gesagt, dass sie
sich benehmen werden. Wir werden herausfinden, ob sie sich benehmen.
Wenn sie sich benehmen, gut", sagte Trump. Falls nicht, "werden wir
uns darum kümmern." Derweil bekräftigte die Terrororganisation in
der Nacht in einer Mitteilung, dass die Rückführung weiterer Leichen
von Geiseln Zeit brauchen werde.
Einige dieser Leichen befänden sich in von Israels Armee zerstörten
Tunneln, andere unter den Trümmern zerbombter Gebäude, hieß es. Um
die Leichen weiterer Geiseln zu bergen, seien schwere Maschinen und
Geräte zum Abtragen der Trümmer erforderlich, die derzeit nicht
herbeigeschafft werden könnten, weil Israel ihre Einfuhr verweigere,
heißt es in der Mitteilung weiter.
Laut der Vereinbarung über die seit einer Woche geltende Waffenruhe
muss die Hamas insgesamt 28 Geisel-Leichen an Israel übergeben.
Bisher übergab sie die Überreste von neun Geiseln. Die
Terrororganisation fügte in der Mitteilung hinzu, dass sie sich
weiter an die Vereinbarung halten werde. Sie machte zugleich Israel
für die Verzögerung der Geisel-Rückführungen verantwortlich. Israel
fordert die Hamas zur Übergabe aller toten Geiseln auf und droht bei
Nichteinhaltung des Abkommens mit der Rückkehr zum Krieg im
Gazastreifen.
Öffnung der Grenze zwischen Gaza und Ägypten verzögert sich
Unterdessen verzögert sich die Öffnung des Grenzübergangs zwischen
dem Gazastreifen und Ägypten weiter. Die Vorbereitungen für eine
Öffnung des Rafah-Übergangs für den Personenverkehr in
Übereinstimmung mit der Waffenruhe-Vereinbarung gingen in
Zusammenarbeit zwischen Israel und Ägypten weiter, teilte die
zuständige israelische Behörde Cogat mit. Aus ägyptischen Kreisen
hieß es, die Öffnung könnte sich bis Sonntag verzögern.
Ein Sprecher von Cogat bekräftigte, auch nach einer Öffnung für den
Personenverkehr werde Rafah nicht als Durchgang für humanitäre
Hilfslieferungen dienen. "Dies wurde zu keinem Zeitpunkt
vereinbart", sagte er. Humanitäre Hilfe solle weiterhin über den
Übergang Kerem Schalom und andere Grenzübergänge nach Gaza
transportiert werden. Im Rahmen der Vereinbarung waren die
Hilfslieferungen ausgeweitet worden. In der ersten Phase sollten
rund 600 Lastwagen pro Tag nach Gaza einfahren. Israel kontrolliert
nach einem Teilabzug seiner Truppen weiterhin mehr als die Hälfte
des Küstenstreifens.
US-Berater: Wiederaufbau zunächst nur in Hamas-freien Zonen
Berater von US-Präsident Trump machten unterdessen deutlich, dass
sie die beiden Konfliktparteien dazu drängen, in die nächste Phase
des Friedensprozesses überzugehen. Laut Trumps 20-Punkte-Plan müsste
in dieser Phase eine Technokraten-Regierung für den Wiederaufbau des
Gazastreifens gebildet werden. Die Hamas würde daran dem Plan
zufolge nicht beteiligt, sondern entwaffnet - was die
Terrororganisation jedoch bislang ablehnt.
Eine internationale Friedenstruppe (ISF) würde dem Plan zufolge für
Sicherheit sorgen. Der Wiederaufbau solle zunächst nur in den Zonen
beginnen, die nicht unter der Kontrolle der Hamas stehen, erklärten
US-Berater. Über all das wird lange verhandelt werden müssen. Es ist
nicht absehbar, ob das Abkommen tatsächlich zu einem längerfristigen
Ende der Kämpfe in Gaza führen wird.
Hamas und Israel demonstrieren Härte
Die Hamas gelobte am ersten Jahrestag der Tötung ihres Chefs, Jihia
al-Sinwar, schon die Fortsetzung des bewaffneten Kampfes gegen
Israel. Die Flamme werde nicht erlöschen, hieß es mit Blick auf das
Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem in Israel rund 1.200
Menschen getötet und mehr als 250 weitere nach Gaza verschleppt
worden waren. Sinwar galt als der Drahtzieher des Terrorüberfalls,
der den Krieg im Gazastreifen ausgelöst hatte. Nach Angaben der von
der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden in dem Krieg fast
68.000 Menschen getötet, darunter zahlreiche Frauen und Kinder.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu betonte derweil
Israels Entschlossenheit, gegen eine Erstarkung seiner Feinde
vorzugehen. Der Iran und seine Verbündeten hätten Israel mit einem
"Feuerring" umgeben und nach dem Hamas-Massaker versucht, den
jüdischen Staat zu "erwürgen", sagte Netanjahu in Jerusalem bei
einer Gedenkzeremonie für gefallene Soldaten. Dies sei nicht
gelungen. "Wir sind entschlossen, den Sieg zu vervollständigen, der
unser Leben auf Jahre hin beeinflussen wird." Israel werde "alle
Kriegsziele erreichen", sagte Netanjahu. Dazu gehört auch die
Zerstörung der Hamas./ln/DP/zb
AXC0048 2025-10-17/07:05
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Autor: - dpa-AFX
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