| Aktionärsschützer unterstützen Merz-Vorstoß für Europa-Börse |
| 18.10.2025 09:37:00 |
BERLIN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Europa bringt erfolgreiche Unternehmen
hervor, doch oft ziehen sie die USA für einen Börsengang vor - wie
der Mainzer Impfstoffentwickler Biontech oder der
Bezahldienst Klarna . Bundeskanzler Friedrich Merz
(CDU) will das ändern und fordert eine gemeinsame europäische Börse.
Dafür erntet viel Zuspruch, doch die Umsetzung ist komplex.
"Der Vorschlag von Herrn Merz ist der Königsweg für Europa", sagt
Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer des Anlegerschutzvereins DSW.
Eine zentrale europäische Börse, für die sich Frankfurt anbiete,
würde Liquidität bündeln. "Dem stehen aber nationale Interessen
entgegen, da alle Länder ihre eigene Börse haben wollen."
Mehr als 500 Handelsplätze in der EU
Merz hatte jüngst im Bundestag gefordert, die Kraft des europäischen
Binnenmarkts besser auszuschöpfen. "Wir brauchen eine Art European
Stock Exchange, damit erfolgreiche Unternehmen wie zum Beispiel
Biontech aus Deutschland nicht an die New Yorker Börse gehen
müssen." Der Mainzer Impfstoffentwickler, bekanntgeworden in der
Corona-Pandemie, ging 2019 an die amerikanische Technologiebörse
Nasdaq.
Vom SPD-Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil kommt "volle
Unterstützung". Das sei ein sinnvoller Schritt, wenn es darum gehe,
das Zusammenwachsen der europäischen Kapitalmärkte voranzubringen,
sagte er am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds
(IWF) und der Weltbank in Washington.
Auch die Deutsche Börse begrüßte den Vorstoß von
Merz. "Mit über 500 Handelsplätzen hat die EU nicht nur den
fragmentiertesten Markt geschaffen, sondern auch den
intransparentesten, mit nur rund 30 Prozent des Aktienhandels an
transparenten Börsen", erklärte der Dax -Konzern. Die
Stärkung der Kapitalmärkte sei nötig, um wichtige gesellschaftliche
Herausforderungen zu bewältigen - etwa bei der
Unternehmensfinanzierung oder der Altersvorsorge.
11,5 Billionen Euro auf Sparkonten
In den USA gibt es starke Börsen und große Investoren, während die
Kapitalmärkte in Europa zersplittert sind. Die EU ringt seit Jahren
darum, die Finanzmärkte in Europa zu vertiefen, die Umsetzung aber
stockt.
Der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge liegen geschätzt rund
11,5 Billionen Euro in Europa auf den Sparkonten der Bürger. "Dieses
Geld verliert an Wert, da die Rendite abzüglich Inflation negativ
ist", sagt Tüngler. Würden nur Teile davon in die Kapitalmärkte
fließen, ergäben sich gewaltige Summen. "Nur: Das Lenken von
Ersparnissen an die Kapitalmärkte funktioniert schon in Deutschland
nicht." Die Idee von Merz sei gut, sagt Tüngler. "Nun müssen Taten
folgen."/als/DP/zb
ISIN DE0008469008 DE0005810055 NL0006294274 US6311031081 US09075V1026
AXC0007 2025-10-18/09:37
|
Autor: - dpa-AFX
|
| Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
| DAX | 24.239,89 | 32,10 | 0,13% |
| TecDax | 3.727,54 | -13,51 | -0,36% |
| MDAX | 30.291,98 | 281,69 | 0,94% |
| Dow Jones (EOD) | 47.207,12 | 472,51 | 1,01% |
| Nasdaq 100 | 25.358,16 | 260,75 | 1,04% |
| S & P 500 (EOD) | 6.791,69 | 53,25 | 0,79% |
| SMI | 12.568,18 | 10,91 | 0,09% |
|
| EUR/US$ | 1,1629 | 0,00 | 0,09% |
| EUR/Yen | 177,7597 | 0,48 | 0,27% |
| EUR/CHF | 0,9251 | 0,00 | 0,13% |
| EUR/Brit. Pfund | 0,8736 | 0,00 | 0,20% |
| Yen/US$ | 0,0065 | 0,00 | -0,17% |
| CHF/US$ | 1,2569 | -0,00 | -0,06% |
|
| baha Brent Indication | 65,64 | 0,08 | 0,13% |
| Gold | 4.107,35 | -37,29 | -0,90% |
| Silber | 48,00 | -1,10 | -2,25% |
| Platin | 1.609,60 | -57,18 | -3,43% |
| |
|
|